Big Big Train - Gathering Speed
(2004 - Cooper, Filkins, Hughes, Murch, Poole, Spawton)
Big Big Train haben sich für dieses Album den 2. Weltkrieg zum Thema erkoren und singen und musizieren über den Luftkampf alliierter und deutscher Piloten am Himmel - ein englischer Pilot wird im Kampf abgeschossen und das Album erzählt seine Geschichte. Musikalisch bewegen sich Big Big Train dabei irgendwo zwischen Genesis, etwas Pink Floyd oder auch Porcupine Tree.
Das Album ist hochklassig produziert und klingt ausgezeichnet. Die Aufnahmen im brandneuen Aubitt-Studio haben sich bezahlt gemacht. Big Big Train schöpfen bei ihrer Musik aus den bekannten und beliebten Zutaten: es gibt schöne, meist etwas getragene Melodien, dazu durchweg geschmackvolle Keyboards von Ian Cooper, der allen Freunden des Mellotrons auf "Gathering Speed" einiges zu bieten hat und, es sei ihm gedankt, jegliches Gequietsche oder allzu fröhliches Herumgedudel vermeidet, das so manch andere Progproduktion leider manchmal verunstaltet. Ian Cooper ebenbürtig ist auch Gregory Spawton, der einiges zum Genesis-Feeling der Stücke beiträgt, wenn er ein ums andere mal wie Steve Hackett klingt.
Big Big Train verstehen, wie man ein gutes Progalbum auf die Beine stellt. Allerdings gibt es auf "Gathering Speed" auch einige kleine Haken. Sänger Sean Filkins klingt manchmal etwas zu hoch und zu gequetscht, auch wenn er ansonsten seinen Job sehr ordentlich erledigt - vor allem die etwas sanfteren Passagen liegen ihm. Und im Gegensatz zum Albumtitel nehmen nicht alle Songs auf "Gathering Speed" das nötige Tempo auf. Es wirkt einige Male etwas zu getragen und man würde sich vielleicht doch hier und da ein paar mehr Ecken und Kanten in der Musik wünschen, die wunderbar harmonisch und melodisch geraten ist, dabei aber auf die gesamte Länge betrachtet einen Hauch zu gleichförmig wirkt.
Aber das sind eher kleinere Dinge. Als Ganzes ist "Gathering Speed" ein überzeugendes und durchweg gutes Album geworden, das Fans von Genesis, Porcupine Tree und Melancholiker im Allgemeinen ansprechen wird. Außerdem sind ein paar der Melodien einfach ausgezeichnet gelungen. Sie wollen nach einiger Weile partout nicht mehr aus dem Kopf gehen. Ich ertappe mich nicht oft dabei, wie ich Progsongs vor mich hinsumme. Bei "Gathering Speed" ist es mir passiert.
11 Punkte
(2004 - Cooper, Filkins, Hughes, Murch, Poole, Spawton)

Big Big Train haben sich für dieses Album den 2. Weltkrieg zum Thema erkoren und singen und musizieren über den Luftkampf alliierter und deutscher Piloten am Himmel - ein englischer Pilot wird im Kampf abgeschossen und das Album erzählt seine Geschichte. Musikalisch bewegen sich Big Big Train dabei irgendwo zwischen Genesis, etwas Pink Floyd oder auch Porcupine Tree.
Das Album ist hochklassig produziert und klingt ausgezeichnet. Die Aufnahmen im brandneuen Aubitt-Studio haben sich bezahlt gemacht. Big Big Train schöpfen bei ihrer Musik aus den bekannten und beliebten Zutaten: es gibt schöne, meist etwas getragene Melodien, dazu durchweg geschmackvolle Keyboards von Ian Cooper, der allen Freunden des Mellotrons auf "Gathering Speed" einiges zu bieten hat und, es sei ihm gedankt, jegliches Gequietsche oder allzu fröhliches Herumgedudel vermeidet, das so manch andere Progproduktion leider manchmal verunstaltet. Ian Cooper ebenbürtig ist auch Gregory Spawton, der einiges zum Genesis-Feeling der Stücke beiträgt, wenn er ein ums andere mal wie Steve Hackett klingt.
Big Big Train verstehen, wie man ein gutes Progalbum auf die Beine stellt. Allerdings gibt es auf "Gathering Speed" auch einige kleine Haken. Sänger Sean Filkins klingt manchmal etwas zu hoch und zu gequetscht, auch wenn er ansonsten seinen Job sehr ordentlich erledigt - vor allem die etwas sanfteren Passagen liegen ihm. Und im Gegensatz zum Albumtitel nehmen nicht alle Songs auf "Gathering Speed" das nötige Tempo auf. Es wirkt einige Male etwas zu getragen und man würde sich vielleicht doch hier und da ein paar mehr Ecken und Kanten in der Musik wünschen, die wunderbar harmonisch und melodisch geraten ist, dabei aber auf die gesamte Länge betrachtet einen Hauch zu gleichförmig wirkt.
Aber das sind eher kleinere Dinge. Als Ganzes ist "Gathering Speed" ein überzeugendes und durchweg gutes Album geworden, das Fans von Genesis, Porcupine Tree und Melancholiker im Allgemeinen ansprechen wird. Außerdem sind ein paar der Melodien einfach ausgezeichnet gelungen. Sie wollen nach einiger Weile partout nicht mehr aus dem Kopf gehen. Ich ertappe mich nicht oft dabei, wie ich Progsongs vor mich hinsumme. Bei "Gathering Speed" ist es mir passiert.
11 Punkte