Steve Hackett - Voyage Of The Acolyte

 
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Steve Hackett - Voyage Of The Acolyte

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Gepostet: 21.09.2024 - 11:38 Uhr  ·  #1
Steve Hackett - Voyage Of The Acolyte
(1975)



Beim Debutalbum von Steve Hackett halfen ihm noch seine "Genesis"-Kollegen Phil Collins und Mike Rutherford, eine weitere Gastmusikerin war Sally Oldfield und Hacketts Bruder John wirkte ebenfalls mit.

Die Musik hat nicht sehr viel mit dem Sound von "Genesis" zu tun, sondern klingt etwas ätherischer. Man kann es auch als eine Art "Space-Minnegesang" ansehen. So herrscht auf dem Album eine meist romantisch-melancholische Stimmung vor. Einzig das Anfangsstück "Ace of Wands" und das eher experimentell wirkende "A Tower Strucks Down" machen da eine Ausnahme, da sie eher aggressiv sind.

Das Album ist sehr instrumental ausgefallen. Neben den beiden bereits erwähnten Liedern weiter oben gibt es noch das sehr romantische Instrumental "Hands of the Priestess", das zur Akustikgitarrenbegleitung und ein paar Mellotronklängen von einer wundervollen Flöte gespielt wird. "The Hermit" ist ein sehr, sehr stiller Song mit einer wunderbaren Melodie, auf dem Steve Hackett singt. Er singt allerdings sehr leise und monoton. Er ist nicht gerade ein begnadeter Sänger, aber bei "The Hermit" klingt es im Kontext sehr gut. Aber auch hier gibt es einen langen instrumentalen Teil, der sehr sinnlich klingt und von einer Oboe hauptsächlich gespielt wird. Das Lied hat eine sehr intensive Wirkung und man kann die besungene Einsamkeit des Einsiedlers förmlich spüren.

Auch die beiden Lieder, auf denen Phil Collins und Sally Oldfield singen, klingen eher besinnlich und still, wenn es auch auf dem von Phil Collins gesungenen "The Star of Sirius" etwas flottere Klänge stellenweise gibt.

Sally Oldfield klingt auf "Two Lovers" wie eine zarte Elfe und passt wunderbar in das gefühlvolle Konzept des Liedes. Es beginnt mit einem leisen Intro auf der Akustikgitarre, es folgt eine kurze bombastische Mellotronpassage und danach bestimmt die glasklare Stimme Sally Oldfields das Lied, wobei sie nur von der Akustikgitarre und Flöte begleitet wird. Die Melodie ist wunderschön und das ganze Lied wirkt sehr verträumt.

Thematisch lässt das Album Hinweise auf das Tarot erkennen und die einzelnen Lieder sind sozusagen die Stationen auf der Reise des Acolyten. Als Konzeptalbum wirkt es dabei aber um einiges entspannter als das ein Jahr zuvor entstandene "The Lamb Lies Down On Broadway", allerdings kann man beide Alben auch kaum miteinander vergleichen.

"Voyage of the Acolyte" ist zwar kein progressiver Rock wie bei den damaligen "Genesis", der hier gezeigte Stil ist stiller und sinnlicher, aber auf diesem Gebiet genauso progressiv. Steve Hackett beweist, dass er selbst auch in der Lage ist, gute Lieder zu schreiben - ich bedaure es immer noch, dass er damals "Genesis" verließ, weil die Gruppe nicht bereit war, einen Teil seiner Sachen mitzuproduzieren. So gab es keinen Platz für die Musik Hacketts bei Genesis.

Wer sehr gefühlvolle, teilweise romantische progressive Musik mag, der wird von Steve Hackett auf seinem ersten Soloalbum bestens bedient.

Spätere Werke gingen eine andere Richtung meist, so pendelt Steve Hackett auch immer zwischen Rockalben und Alben mit klassischer Gitarre hin und her.
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