GPS - Window To The Soul
(2006 - Govan, Okumoto, Payne, Schellen)
Es ist mir nicht bekannt, welchen Aufruhr es im Asia-Lager gegeben haben mag, als bekannt wurde, daß John Wetton und Geoff Downes nach gelegentlichen Flirts in den letzten Jahren und einigen Versuchen Asia zu reformieren, sich endgültig dazu entschlossen, mit Steve Howe und Carl Palmer die erste, und - wenn man ehrlich ist - auch ungleich erfolgreichere Urversion von Asia wieder auferstehen zu lassen.
Plötzlich stand John Payne ohne Partner da. Was also tun? Schmollen und zuschauen wie die reformierten Asia vielleicht den Erfolg haben, den die 90er Jahre Inkarnation von Asia mit Payne und Downes nie erreicht haben? Was auch immer John Payne durch den Kopf gegangen sein mag… er hat sich offenbar nicht beirren lassen, sondern um die Rumpftruppe der anderen Asiafraktion sein neues Projekt GPS (die Abkürzung für Govan, Payne, Schellen) aufgebaut. Als prominenten Zulauf gibt es Ryo Okumoto, seines Zeichens Tastenmann bei keinen geringeren als Spock's Beard.
Was darf man also von GPS erwarten? Nun, die Frage läßt sich schon wenige Augenblicken nach dem Erklingen der ersten Takte beantworten: genau das, was Asia mit John Payne in den letzten Jahren geboten haben: gut gemachten Melodic Rock.
Interessant ist dabei wie ähnlich doch GPS den Asia mit Payne/Downes klingen, nun war John Payne zwar stets an den Kompositionen beteiligt, doch GPS offenbart wie stark sein Einfluß bei Asia Version 2 wohl gewesen sein muß. Was leider nicht unbedingt etwas gutes bedeutet, denn es zeigt, daß John Payne anscheinend für einen guten Teil der manchmal recht biederen und uninspirierten Melodien bei Asia verantwortlich war. So sind das Hauptmanko bei GPS eben die Melodien, mehr als solide Hausmannskost bekommt man leider nicht geboten. Doch das alles wird dann wieder durch die ausgefeilten Arrangements aufgewertet. Großartige Keyboard- und Gitarrensoli würzen die ansonsten etwas faden Kompositionen auf allen Liedern reichlich nach und machen "Window To The Soul" schließlich doch noch gut genießbar, Ryo Okumoto und Guthrie Govan retten sozusagen den Tag und sind für mich die wahren Stars bei GPS. Vor allem Govan war auf dem letzten Asia-Album "Silent Nation" doch etwas zu kurz gekommen, bei GPS kann er sich endlich ausleben.
Melodic Rock Fans bekommen also ein solides, und in den Instrumentalpassagen sogar wirklich gutes Album serviert. Man weiß, was man hat und bekommt keine - für manche vielleicht unliebsame - Überraschungen geboten. Wer Asia mit Payne/Downes liebte bzw. die dort gebotene Musik gut fand, kann also ohne zu Zögern bei GPS zugreifen, ist die Musik doch praktisch identisch bzw. aufgrund der exzellenten Solopassagen hier und da sogar deutlich besser als in den letzten Jahren. Alle anderen Asiafans werden vermutlich warten, ob Wetton, Downes, Howe und Palmer etwas zu Stande bringen werden, was sicherlich etwas ungerecht ist, aber so ist nun mal das Musikgeschäft.
(2006 - Govan, Okumoto, Payne, Schellen)
Es ist mir nicht bekannt, welchen Aufruhr es im Asia-Lager gegeben haben mag, als bekannt wurde, daß John Wetton und Geoff Downes nach gelegentlichen Flirts in den letzten Jahren und einigen Versuchen Asia zu reformieren, sich endgültig dazu entschlossen, mit Steve Howe und Carl Palmer die erste, und - wenn man ehrlich ist - auch ungleich erfolgreichere Urversion von Asia wieder auferstehen zu lassen.
Plötzlich stand John Payne ohne Partner da. Was also tun? Schmollen und zuschauen wie die reformierten Asia vielleicht den Erfolg haben, den die 90er Jahre Inkarnation von Asia mit Payne und Downes nie erreicht haben? Was auch immer John Payne durch den Kopf gegangen sein mag… er hat sich offenbar nicht beirren lassen, sondern um die Rumpftruppe der anderen Asiafraktion sein neues Projekt GPS (die Abkürzung für Govan, Payne, Schellen) aufgebaut. Als prominenten Zulauf gibt es Ryo Okumoto, seines Zeichens Tastenmann bei keinen geringeren als Spock's Beard.
Was darf man also von GPS erwarten? Nun, die Frage läßt sich schon wenige Augenblicken nach dem Erklingen der ersten Takte beantworten: genau das, was Asia mit John Payne in den letzten Jahren geboten haben: gut gemachten Melodic Rock.
Interessant ist dabei wie ähnlich doch GPS den Asia mit Payne/Downes klingen, nun war John Payne zwar stets an den Kompositionen beteiligt, doch GPS offenbart wie stark sein Einfluß bei Asia Version 2 wohl gewesen sein muß. Was leider nicht unbedingt etwas gutes bedeutet, denn es zeigt, daß John Payne anscheinend für einen guten Teil der manchmal recht biederen und uninspirierten Melodien bei Asia verantwortlich war. So sind das Hauptmanko bei GPS eben die Melodien, mehr als solide Hausmannskost bekommt man leider nicht geboten. Doch das alles wird dann wieder durch die ausgefeilten Arrangements aufgewertet. Großartige Keyboard- und Gitarrensoli würzen die ansonsten etwas faden Kompositionen auf allen Liedern reichlich nach und machen "Window To The Soul" schließlich doch noch gut genießbar, Ryo Okumoto und Guthrie Govan retten sozusagen den Tag und sind für mich die wahren Stars bei GPS. Vor allem Govan war auf dem letzten Asia-Album "Silent Nation" doch etwas zu kurz gekommen, bei GPS kann er sich endlich ausleben.
Melodic Rock Fans bekommen also ein solides, und in den Instrumentalpassagen sogar wirklich gutes Album serviert. Man weiß, was man hat und bekommt keine - für manche vielleicht unliebsame - Überraschungen geboten. Wer Asia mit Payne/Downes liebte bzw. die dort gebotene Musik gut fand, kann also ohne zu Zögern bei GPS zugreifen, ist die Musik doch praktisch identisch bzw. aufgrund der exzellenten Solopassagen hier und da sogar deutlich besser als in den letzten Jahren. Alle anderen Asiafans werden vermutlich warten, ob Wetton, Downes, Howe und Palmer etwas zu Stande bringen werden, was sicherlich etwas ungerecht ist, aber so ist nun mal das Musikgeschäft.