Landmarq - Solitary Witness
(1992 - D'Röse, Gee, Leigh, Wagstaffe, Wilson)
Landmarq spielen sehr melodischen Progrock, der mich allerdings bei diesem Album ein wenig zwiegespalten zurückläßt. Manche Lieder finde ich sehr gelungen, andere hingegen langweilen mich eher.
Sänger Damian Wilson, der auch bei Threshold sang, verleiht mit seiner Stimme zwar allen Liedern einen gewissen Charme, jedoch ist die Musik dazu nicht immer ähnlich gut.
Und zwar vor allem die längeren Kompositionen überzeugen mich hier nicht sonderlich.
Aber der Reihe nach: das sehr melodische, dynamische und mit einem wundervollen Gitarrensolo ausgestattete "Killing Fields" ist ein sehr guter Einstieg in das Album.
Der sehr rhythmisch ausgelegte Gesang von Wilson schmeichelt sich sofort ins Ohr und die Melodie geht ins Blut über. Es ist dabei zwar mehr ein melodischer Rocksong als Progrock, aber das tut der Güte keinen Abbruch.
Das darauffolgende fast 9-minütige "Forever Young" ist zu Beginn noch recht flott, aber den Hauptteil bestreitet ein wunderbar gefühlvolles Gitarrensolo von Uwe D'Röse. Und auch dieses Lied ist sehr stark.
Das Instrumental "April First" hat eine flotte Melodie und kommt sehr entspannt daher, was mir eigentlich gut gefällt. Aber eine erste Schwäche macht sich hier bemerkbar. Manche Keyboardsounds von Steve Leigh erinnern mich an eine schlechte Wavetableinstrumentierung einer PC-Soundkarte. Ich frage mich ernsthaft, warum die Keyboards hier so dünn und plastikhaft klingen müssen. Das Stück an sich lebt dann aber hauptsächlich von der E-Gitarre, so daß die Keyboards später nicht mehr ganz so stören.
"Foxing the Fox" beginnt auch mit so einem unmöglichen Keyboardsound und entwickelt dann später eine Melodie, die mir nicht gefällt. Es ist teilweise mehr Sprechgesang, was mir hier nicht zusagt. Zum Glück ist das Lied aber nicht sehr lang.
"Terracotta Army" beginnt mit einem recht satten Keyboardklang, das danach einsetzende Gitarrenriff aber wird dann von einer absolut schrecklich klingenden Synthieflöte begleitet, die mir die Haare zu Berge stehen läßt. Das Grundthema des Liedes entwickelt sich so innerhalb der ersten Minute und erinnert vom Beat her an einen Militärmarsch - was auch zum Thema paßt. Das Lied plätschert dann aber so dahin und klingt einfach zu gleichförmig. Die Melodie finde ich einfach zu langweilig, als das mich das Lied interessieren könnte. "Freefall" ist dann wieder ein kurzes, aber sehr schönes Instrumental mit einer tollen Melodie, die von der E-Gitarre getragen wird.
"Tippi Hedren" jedoch (Hitchcockstar solcher Filme wie "Marnie" oder "Die Vögel" und Mutter von Melanie Griffith), das mit einem von der Psycho-Duschszene abgeschauten Sound beginnt (dabei spielte Hedren da gar nicht mit...) lebt hauptsächlich vom Text. Aber auch hier gefällt mir die Melodie nicht. Es plätschert friedlich vor sich hin ohne irgendwie Dynamik oder Spielfreude zu entwickeln.
Die kurze Ballade "After I Died Somewhere" gefällt mir dagegen sehr gut, es endet mit einem schönen Gitarrensolo (so wie mir auf diesem Album die Gitarrensoli alle gefallen).
Das lang geratene "Suite St.Helens", das den Vulkanausbruch in den USA zum Thema hat, ist außer "Forever Young" das einzige lange Stück, das mir gefällt. Dabei verbreitet die Suite aber sehr viel mehr endlich ein Progrockfeeling. Manche Keyboards klingen zwar auch hier, als wären sie auf dem PC gespielt, aber es stört nicht so sehr, weil diesmal das Grundgerüst stimmt.
"Borders" schließlich ist eine recht belanglose Halbballade, die nicht sehr begeistert aber auch nicht sonderlich mißfällt, biederer Durchschnitt.
Abschließend betrachtet gefallen mir 6 der 10 Lieder, anders ausgedrückt: knapp 36 von 60 Minuten Gesamtspieldauer. Generell finde ich die Keyboards nicht sehr gelungen, nicht was die Spieltechnik angeht, aber die Auswahl der Sounds läßt mich grübeln, was Steve Leigh damit bezweckt hat.
In den guten Momenten bietet "Solitary Witness" melodischen Rock und ein wenig Progrock, in schlechten Momenten hingegen langweiliges Geplätscher.
Aber das kann man ja dank CD-Spieler wegprogrammieren. Unter dem Strich bleiben
(1992 - D'Röse, Gee, Leigh, Wagstaffe, Wilson)
Landmarq spielen sehr melodischen Progrock, der mich allerdings bei diesem Album ein wenig zwiegespalten zurückläßt. Manche Lieder finde ich sehr gelungen, andere hingegen langweilen mich eher.
Sänger Damian Wilson, der auch bei Threshold sang, verleiht mit seiner Stimme zwar allen Liedern einen gewissen Charme, jedoch ist die Musik dazu nicht immer ähnlich gut.
Und zwar vor allem die längeren Kompositionen überzeugen mich hier nicht sonderlich.
Aber der Reihe nach: das sehr melodische, dynamische und mit einem wundervollen Gitarrensolo ausgestattete "Killing Fields" ist ein sehr guter Einstieg in das Album.
Der sehr rhythmisch ausgelegte Gesang von Wilson schmeichelt sich sofort ins Ohr und die Melodie geht ins Blut über. Es ist dabei zwar mehr ein melodischer Rocksong als Progrock, aber das tut der Güte keinen Abbruch.
Das darauffolgende fast 9-minütige "Forever Young" ist zu Beginn noch recht flott, aber den Hauptteil bestreitet ein wunderbar gefühlvolles Gitarrensolo von Uwe D'Röse. Und auch dieses Lied ist sehr stark.
Das Instrumental "April First" hat eine flotte Melodie und kommt sehr entspannt daher, was mir eigentlich gut gefällt. Aber eine erste Schwäche macht sich hier bemerkbar. Manche Keyboardsounds von Steve Leigh erinnern mich an eine schlechte Wavetableinstrumentierung einer PC-Soundkarte. Ich frage mich ernsthaft, warum die Keyboards hier so dünn und plastikhaft klingen müssen. Das Stück an sich lebt dann aber hauptsächlich von der E-Gitarre, so daß die Keyboards später nicht mehr ganz so stören.
"Foxing the Fox" beginnt auch mit so einem unmöglichen Keyboardsound und entwickelt dann später eine Melodie, die mir nicht gefällt. Es ist teilweise mehr Sprechgesang, was mir hier nicht zusagt. Zum Glück ist das Lied aber nicht sehr lang.
"Terracotta Army" beginnt mit einem recht satten Keyboardklang, das danach einsetzende Gitarrenriff aber wird dann von einer absolut schrecklich klingenden Synthieflöte begleitet, die mir die Haare zu Berge stehen läßt. Das Grundthema des Liedes entwickelt sich so innerhalb der ersten Minute und erinnert vom Beat her an einen Militärmarsch - was auch zum Thema paßt. Das Lied plätschert dann aber so dahin und klingt einfach zu gleichförmig. Die Melodie finde ich einfach zu langweilig, als das mich das Lied interessieren könnte. "Freefall" ist dann wieder ein kurzes, aber sehr schönes Instrumental mit einer tollen Melodie, die von der E-Gitarre getragen wird.
"Tippi Hedren" jedoch (Hitchcockstar solcher Filme wie "Marnie" oder "Die Vögel" und Mutter von Melanie Griffith), das mit einem von der Psycho-Duschszene abgeschauten Sound beginnt (dabei spielte Hedren da gar nicht mit...) lebt hauptsächlich vom Text. Aber auch hier gefällt mir die Melodie nicht. Es plätschert friedlich vor sich hin ohne irgendwie Dynamik oder Spielfreude zu entwickeln.
Die kurze Ballade "After I Died Somewhere" gefällt mir dagegen sehr gut, es endet mit einem schönen Gitarrensolo (so wie mir auf diesem Album die Gitarrensoli alle gefallen).
Das lang geratene "Suite St.Helens", das den Vulkanausbruch in den USA zum Thema hat, ist außer "Forever Young" das einzige lange Stück, das mir gefällt. Dabei verbreitet die Suite aber sehr viel mehr endlich ein Progrockfeeling. Manche Keyboards klingen zwar auch hier, als wären sie auf dem PC gespielt, aber es stört nicht so sehr, weil diesmal das Grundgerüst stimmt.
"Borders" schließlich ist eine recht belanglose Halbballade, die nicht sehr begeistert aber auch nicht sonderlich mißfällt, biederer Durchschnitt.
Abschließend betrachtet gefallen mir 6 der 10 Lieder, anders ausgedrückt: knapp 36 von 60 Minuten Gesamtspieldauer. Generell finde ich die Keyboards nicht sehr gelungen, nicht was die Spieltechnik angeht, aber die Auswahl der Sounds läßt mich grübeln, was Steve Leigh damit bezweckt hat.
In den guten Momenten bietet "Solitary Witness" melodischen Rock und ein wenig Progrock, in schlechten Momenten hingegen langweiliges Geplätscher.
Aber das kann man ja dank CD-Spieler wegprogrammieren. Unter dem Strich bleiben