Texas & Spooner Oldham - The Muscle Shoals Sessions

...wird man zunächst vielleicht irritiert sein, wie sie in diesen Neuinterpretationen auf das Wesentliche reduziert wurden...

 
firebyrd
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Texas & Spooner Oldham - The Muscle Shoals Sessions

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Gepostet: 27.04.2024 - 18:03 Uhr  ·  #1
Texas & Spooner Oldham - The Muscle Shoals Sessions

Erst kürzlich stellte ich eine Kompilation der schottischen Band Texas vor, "The Very Best Of 1989 - 2023". Ja, und nun hatte sich deren Sängerin Sharleen Spiteri nach Alabama begeben, um in den berühmten Fame Recording Studios in Muscle Shoals ein Album einzuspielen. Mit von der Partie war Bandmitglied Eddie Campbell an den Keyboards. Diese werden jedoch vornehmlich bestritten von Spooner Oldham, einer der berühmten Muscle Shoals Rhythm Section. Und damit auch er nicht allein vertreten ist, gesellte sich deren Bassist David Hood noch dazu.

Wie der Aufkleber verlauten ließ, handelt es sich hier um eine Kompilation von "Greatest Texas Hits Revisited By Band's Lead Singer Sharleen Spiteri On Vocals And Spooner Oldham On Piano". Nun, man bediente sich zwölf Songs der oben genannten Kompilation, und diese beiden weiteren fanden noch den Weg unter die vierzehn Stücke dieses Albums: "Would I Lie To You" (Charles and Eddie) und "Save The Last Dance" (The Drifters).

Ja, der 1943 geborene Mr. Oldham (Dewey Lindon Oldham, Jr.) ist schon eine Art Legende, spielte er doch auf so bekannten Songs wie "When A Man Loves A Woman" (Percy Sledge), "I Never Loved a Man (The Way I Love You)" (Aretha Franklin) oder "Mustang Sally" (Wilson Pickett), weiterhin verfasste er gemeinsam mit Dan Penn einige Hits der Musikgeschichte.

Gemeinsam, also Texas & Spooner Oldham, spielten sie das Album in einer eher ruhigen Gangart ein. Wenn man die Originale im Ohr hat oder sie vielleicht noch einmal nachhört, wird man zunächst vielleicht irritiert sein, wie sie in diesen Neuinterpretationen auf das Wesentliche reduziert wurden und dennoch sehr die Aufmerksamkeit auf sich ziehen. Das spricht letztlich auch für die Qualität der jeweiligen Kompositionen.

Mit schwebenden Orgelklängen und Chorgesang, untermalt mit den Streichern, startet die Platte mit "Halo", und ich bin erstaunt, wie das auch so sehr ausdrucksstark strahlt, ohne das sonst recht dominante Schlagzeug, eigentlich klingt das nun wie ein ganz anderer Song, das ist auch wesentlich emotionaler und berührender auf diese Art! "Summer Son", dieser Hit, der sich bei Vielen vielleicht bereits in den Ohren festgeklebt hat, auch wieder Orgel und Chor, kein Rhythmusinstrument, und Oldham spielt auch Piano, läßt zwar eindeutig die Melodie erkennen, doch diese Version, wie eigentlich alle anderen auch, gibt der Stimme von Sharleen Spiteri mehr Ausdruck und mehr Spielraum, zeigt aber auch hin und wieder eine Art von fragiler Gestaltung.

Wie man es auch immer bezeichnen sollte, ich halte es für sehr gelungen, diesen emotionalen Reigen von vierzehn Songs auf diese Weise geschaffen zu haben. Bei einigen Songs geht es mir so, dass sie dieser Reduzierung standgehalten haben und ihren Ruf als Klassiker durchaus haben festigen können. Dazu trägt in wesentlichem Masse auf jeden Fall auch dieses einfühlsame und groovig-soulvolle Spiel des Muscle-Shoals-Veteranen Spooner Oldham bei! Auch er vermag diese gewisse emotionale Zartheit auszudrücken, diese gewisse Gänsehaut-Stimmung, wie ich sie von so mancher Produktion aus dem FAME-Studios habe erleben können, mit diesem typischen Southern-Soul-Feeling.

Mit dem großen Hit von The Drifters endet diese Kollektion, "Save The Last Dance" wird rhythmisch sehr warm im Ton vom anderen Muscle-Shoals-Veteranen David Hood am Bass unterstützt, sanft schunkelt der Song dahin, diese Version ist ein wunderschöner Abschluss dieser ungewöhnlichen Unternehmung, und Sharleen kniet sich ganz besonders engagiert hinein in diese warmherzige Stimmung des Stücks.


Sharleen Spiteri (lead vocals)
Spooner Oldham (keyboards)
Eddie Campbell (keyboards)
Joe Armon Jones (keyboards)
Cindy Walker (background vocals)
Marie Lewey (background vocals)
Gamaliel Rendle Traynor (violin, viola, cello)
David Hood (bass guitar)


1 Halo
2 Mr Haze
3 Summer son
4 Say what you want
5 Keep on talking
6 The conversation
7 In demand
8 Would I lie to you
9 Let's work it
10 Black eyed boy
11 Everyday now
12 I don't want a lover
13 In our lifetime
14 Save the last dance

hmc
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Re: Texas & Spooner Oldham - The Muscle Shoals Sessions

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Gepostet: 28.04.2024 - 10:07 Uhr  ·  #2
"Dazu trägt in wesentlichem Masse auf jeden Fall auch dieses einfühlsame und groovig-soulvolle Spiel des Muscle-Shoals-Veteranen Spooner Oldham bei! Auch er vermag diese gewisse emotionale Zartheit auszudrücken, diese gewisse Gänsehaut-Stimmung, wie ich sie von so mancher Produktion aus dem FAME-Studios habe erleben können, mit diesem typischen Southern-Soul-Feeling."

Danke für die Vorstellung. Ich werde tätig.
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