Stellen wir uns vor, wir stecken die Stimmen von Phil Collins, Peter Gabriel und Fish in einen Shaker und schütteln alles kräftig durch. Das Ergebnis muss ein Steve Hackett gehört und sogleich für seine Genesis-Projekte gebucht haben. Personifiziert wird dieser Voicemix durch niemand anderen als dem Vocalisten und Instrumentalisten Nad Sylvan. Neben seiner Veröffentlichung einiger Soloalben trat er eben auch als Sänger bei den Hackett-Projekten auf und veröffentlichte gemeinsam mit dem Keyboarder Bonamici (Christian Thordin) das Projekt UNIFAUN.
Sollte es sich bei den im Interweb zu findenden Informationen nicht um alternative Fakten handeln, trafen sich diese beiden Musiker zufällig in einem GENESIS-Forum und stellten schnell ihre gemeinsame Begeisterung für GENESIS fest. Schnell war der Gedanke geboren, ein Album zu schaffen, welches Songs enthalten sollte, die GENESIS nie geschrieben hatte. Ob dies gelungen ist? Ohren auf und selbst beurteilen!
UNIFAUN - Same | Schweden Erstausgabe 2008 - Neuauflage 2023 / Neo-Prog, Progressive Rock, Art-Rock
Kurz vorweg: Bei meinen ersten zwei, drei Hörversuchen habe ich mich mehr oder weniger durch das Album gezappt - es wollte einfach nicht zünden. Ein Fehler, wie ich feststellen musste, nachdem ich mich zu mehreren durchgängigen Hörversuchen gezwungen hatte. Das Album wurde immer eingängiger, mittlerweile hat es etliche Runden gedreht und ist mir regelrecht ans Herz gewachsen.
Nicht umsonst wird die Foxtrott-Maske am Bettgestell hängen - ein erster Hinweis auf das große Vorbild der beiden Musiker. GENESIS-Freunde werden diesen Wink gleich verstanden haben. Tatsächlich wird diese Andeutung gleich mit dem Opener dieses 12-Track-Albums bedient: Mit Birth Of A Biggie schimmert sofort GENESIS-Feeling durch, die Stimme ähnlich der des Phil Collins. Für meinen Geschmack keine gute Wahl für einen Opener, dieser Eröffnungssong führte mich anfangs zum durchzappen. Stimmlich hat Sylvan mehr drauf, das Stück wirkt wenig homogen, eher etwas abgehackt. So bleibt es für mich eines der schwächeren Nummern auf diesem Album, aber - alles Geschmackssache.
Mit dem zweiten Titel, To The Green Faerie, einem verhaltenen Stück, beginnt mir das Album Spaß zu machen. Die Keyboardpassagen hätten tatsächlich von Tony Banks stammen können, die Nähe zu dem großen Vorbild von UNIFAUN ist auf dem ganzen Song unverkennbar.
Machte der Longplayer mit dem zweiten Track bereits Spaß, nimmt er mit dem Folgestück richtig Fahrt auf: Mr. Marmaduke And The Minister zeigt spätestens jetzt, welcher alten Band hier Tribut gezollt wird. Das Mikrofon scheinen sich ein Peter Gabriel und Fish zu teilen. Allein die Gesangsdarbietung, skurriel und abgedreht, lässt sofort an das Album "Selling England By The Pound" denken. Überhaupt hätte das Stück bereits vor langer Zeit aufgenommen sein können. Der Gabriel-ähnliche Gesang, die Keyboardlinien, die Songstruktur, alles hervorragend und wie aus einem Guss.
Nach Swingers Party folgt mit Rehacksis ein wunderschönes Instrumentalstück, welches mich wiederum an das Werk „Wind & Wuthering“ erinnert und in mein Highlight des Albums überleitet. Ein wenig verwunderlich für ein Progalbum, dass dieser Prachtsong mit einer Spielzeit von 13:57 Minuten gleichsam der längste Track dieses Albums ist - dieses Genre wartet gewöhnlich mit erheblich mehr Longtracks auf. Egal - Quest For The Last Virtue schafft eine tolle, leicht melancholisch-wehmütige Atmosphäre, wieder einmal kommt mir das großartige Werk "Selling England By The Pound" in den Sinn. Nach einigen weiteren tollen Songs endet das Werk mit - witzig - End-Or-Fin, einem weiteren Instrumental.
UNIFAUN ist es gelungen, ein fantastisches Album zu schaffen. Für UNIFAUN eine große Verbeugung vor deren Vorbilder, für den Hörer ein kleiner Nostalgietrip. Wer die Alben "Selling England By The Pound", „Scripr for a Jesters Tear“ oder „Wind & Wuthering“ mochte, dürfte sich hier gut aufgehoben fühlen. Vielleicht ist, wie bei mir, ein mehrmaliges Durchhören nötig. Ein wenig Ruhe, Kopfhörer auf, zurücklehnen und genießen, das hat mir geholfen, ein großartiges Album zu entdecken. Es ist sehr schade, dass von UNIFAUN nach diesem Album nichts mehr zu hören war. Das Potential war vorhanden, andere Projekte schienen dem entgegenzuwirken.
[Die Musiker]
Nad Sylvan: Vocals, Guitars, Keyboard, Bass, Drums, Percussions
Bonamici: Keyboards, Vintage-Sound-Designs
Rolf Holmström: Additional Drums
[Die Songs]
01. Birth of a Biggie
02. To the Greek Faerie
03. Mr. Marmaduke and the Minister
04. Swingers Party
05. ReHacksis
06. Quest for the Last Virtue
07. A Way Out
08. Finistere
09. Welcom to the Farm
10. Maudlin Master
11. Bon Apart
12. End-of-Fin
[Die Verpackung]
Die CD wird in einem aufwendig gestalteten Digipack geliefert. Das Digipack kann aufgeklappt werden. In der dann links liegenden Frontseite ist ein schön gestaltetes Booklet eingelegt. Dieses enthält neben einer Abbildung der beiden Musiker alle Songtexte sowie Credits und eine kleine Anmerkung Sylvans zur Entstehung des Albums. Rechts enthält ein Plastiktray die gut entnehmbare CD. So lobe ich mir ein Digipack!
[Im Web]
Nad Sylvan Homepage
Ausführlicher Beitrag über Nad Sylvan im Genesis-Forum
[Das ursprüngliche Cover]
Im Gegensatz zu dem aktuellen Cover sah dies bei der Erstveröffentlichung recht düster aus. Meiner Meinung nach ist es jetzt viel ansprechender gestaltet und zeigt mit der am Bettgestell hängenden Foxtrott-Maske gleich, wohin die musikalische Reise geht.
Sollte es sich bei den im Interweb zu findenden Informationen nicht um alternative Fakten handeln, trafen sich diese beiden Musiker zufällig in einem GENESIS-Forum und stellten schnell ihre gemeinsame Begeisterung für GENESIS fest. Schnell war der Gedanke geboren, ein Album zu schaffen, welches Songs enthalten sollte, die GENESIS nie geschrieben hatte. Ob dies gelungen ist? Ohren auf und selbst beurteilen!
UNIFAUN - Same | Schweden Erstausgabe 2008 - Neuauflage 2023 / Neo-Prog, Progressive Rock, Art-Rock
Kurz vorweg: Bei meinen ersten zwei, drei Hörversuchen habe ich mich mehr oder weniger durch das Album gezappt - es wollte einfach nicht zünden. Ein Fehler, wie ich feststellen musste, nachdem ich mich zu mehreren durchgängigen Hörversuchen gezwungen hatte. Das Album wurde immer eingängiger, mittlerweile hat es etliche Runden gedreht und ist mir regelrecht ans Herz gewachsen.

Mit dem zweiten Titel, To The Green Faerie, einem verhaltenen Stück, beginnt mir das Album Spaß zu machen. Die Keyboardpassagen hätten tatsächlich von Tony Banks stammen können, die Nähe zu dem großen Vorbild von UNIFAUN ist auf dem ganzen Song unverkennbar.
Machte der Longplayer mit dem zweiten Track bereits Spaß, nimmt er mit dem Folgestück richtig Fahrt auf: Mr. Marmaduke And The Minister zeigt spätestens jetzt, welcher alten Band hier Tribut gezollt wird. Das Mikrofon scheinen sich ein Peter Gabriel und Fish zu teilen. Allein die Gesangsdarbietung, skurriel und abgedreht, lässt sofort an das Album "Selling England By The Pound" denken. Überhaupt hätte das Stück bereits vor langer Zeit aufgenommen sein können. Der Gabriel-ähnliche Gesang, die Keyboardlinien, die Songstruktur, alles hervorragend und wie aus einem Guss.
Nach Swingers Party folgt mit Rehacksis ein wunderschönes Instrumentalstück, welches mich wiederum an das Werk „Wind & Wuthering“ erinnert und in mein Highlight des Albums überleitet. Ein wenig verwunderlich für ein Progalbum, dass dieser Prachtsong mit einer Spielzeit von 13:57 Minuten gleichsam der längste Track dieses Albums ist - dieses Genre wartet gewöhnlich mit erheblich mehr Longtracks auf. Egal - Quest For The Last Virtue schafft eine tolle, leicht melancholisch-wehmütige Atmosphäre, wieder einmal kommt mir das großartige Werk "Selling England By The Pound" in den Sinn. Nach einigen weiteren tollen Songs endet das Werk mit - witzig - End-Or-Fin, einem weiteren Instrumental.
UNIFAUN ist es gelungen, ein fantastisches Album zu schaffen. Für UNIFAUN eine große Verbeugung vor deren Vorbilder, für den Hörer ein kleiner Nostalgietrip. Wer die Alben "Selling England By The Pound", „Scripr for a Jesters Tear“ oder „Wind & Wuthering“ mochte, dürfte sich hier gut aufgehoben fühlen. Vielleicht ist, wie bei mir, ein mehrmaliges Durchhören nötig. Ein wenig Ruhe, Kopfhörer auf, zurücklehnen und genießen, das hat mir geholfen, ein großartiges Album zu entdecken. Es ist sehr schade, dass von UNIFAUN nach diesem Album nichts mehr zu hören war. Das Potential war vorhanden, andere Projekte schienen dem entgegenzuwirken.
[Die Musiker]
Nad Sylvan: Vocals, Guitars, Keyboard, Bass, Drums, Percussions
Bonamici: Keyboards, Vintage-Sound-Designs
Rolf Holmström: Additional Drums
[Die Songs]
01. Birth of a Biggie
02. To the Greek Faerie
03. Mr. Marmaduke and the Minister
04. Swingers Party
05. ReHacksis
06. Quest for the Last Virtue
07. A Way Out
08. Finistere
09. Welcom to the Farm
10. Maudlin Master
11. Bon Apart
12. End-of-Fin
[Die Verpackung]
Die CD wird in einem aufwendig gestalteten Digipack geliefert. Das Digipack kann aufgeklappt werden. In der dann links liegenden Frontseite ist ein schön gestaltetes Booklet eingelegt. Dieses enthält neben einer Abbildung der beiden Musiker alle Songtexte sowie Credits und eine kleine Anmerkung Sylvans zur Entstehung des Albums. Rechts enthält ein Plastiktray die gut entnehmbare CD. So lobe ich mir ein Digipack!
[Im Web]
Nad Sylvan Homepage
Ausführlicher Beitrag über Nad Sylvan im Genesis-Forum
[Das ursprüngliche Cover]

Im Gegensatz zu dem aktuellen Cover sah dies bei der Erstveröffentlichung recht düster aus. Meiner Meinung nach ist es jetzt viel ansprechender gestaltet und zeigt mit der am Bettgestell hängenden Foxtrott-Maske gleich, wohin die musikalische Reise geht.