Künstler: Marillion
Datum: 23. und 24. Juni
Ort: Tempodrom Berlin
Delegation vom Zirkus: Stattmeister
DAS TEMPODROM
Marillion gehören schon lange zu den Bands die ich auf jeden Fall einmal live gesehen haben wollte. Sie touren zwar regelmäßig in Deutschland, aber in den letzten Jahren passte es entweder terminlich nicht bei mir oder wenn, war das Konzert bereits ausverkauft. Also machte ich jetzt am 23./24. Juni Nägel mit Köpfen und gab mir direkt die doppelte „Dröhnung“ in Form eines Marillion-Weekends. Diese Weekends haben bereits eine längere Tradition, wurden 2002 ins Leben gerufen und heuer war bereits die 21ste Ausgabe.
Nach Stationen in Port Zelande, Haarlem, Padua, Montreal und Leicester bildete Berlin in diesem Jahr den Abschluß. Die Karten kann man nur im Bundle kaufen, bedeutete in diesem Fall für das Tempodrom einen mindestens dreistelligen Ticketpreis – aber den wahren Marillion-Fan ficht dies natürlich nicht an. Das Tempodrom war dann auch sehr gut belegt, ich schätze von den 4.200 Plätzen blieben maximal 500-600 frei.
DAS TEMPODROM WAR GUT GEFÜLLT
Für den Freitag hatten sich Marillion mit Lifesigns Gäste eingeladen. Die Gruppe um Mastermind John Young ist mir gut bekannt, stehen doch zwei ihrer bisher drei Alben hier. Ihr keyboard-orientierter Neo-Prog passt gut zur Zielgruppe und so bekam die Band für ihren rund drieviertelstündigen Auftritt mehr als nur Höflichkeitsapplaus.
LIFESINGS
Um 20.45 Uhr kündigten dann Nebelschwaden und Stroboskopblitze das Erscheinen der Herren Hogarth, Kelly, Mosley, Rothery und Trevawas an. Den Auftakt machte das für Marillion-Verhältnisse recht energische „Be hard on yourself“ - der auch das 2022er Album „An hour before it's dark“ eröffnet. Chronologisch wird dann das Album mit den folgenden drei Songs fortgesetzt bis dann mit „Fantastic place“ auf ein Stück aus dem Erfolgsalbum „Marbles“ folgte.
An beiden Tagen konnten dann aus insgesamt 13 Alben Songs präsentiert werden, auch solche die sonst nur sehr selten bis gar nicht werden – ein Vorteil, wenn man gut vier Stunden Spielzeit zur Verfügung hat. Das letzte Album wurde dabei sogar komplett gespielt. Mein Favorit daraus, „Care“ bildete als erste Zugabe einen würdigen Abschluss eines tollen ersten Konzertabends, dem dann noch das erstmalig auf der Tour gespielte „Berlin“ folgte – in der Hauptstadt natürlich ein „Muß“.
Ein Wort zu den Fans: noch nie habe ich bei einem Konzert ein so enthusiastisches Publikum erlebt. Mehrfach pro Abend gab es Standing Ovations, was auch bei der Band für ungläubiges Staunen sorgte. Allerdings hatten sie sich den Applaus aus meiner Sicht mehr als verdient, lieferten sie doch an beiden Tagen engagierte und musikalisch und spieltechnisch perfekte Auftritte.
Der zweite Abend (Samstag) begann dann aus meiner Sicht ungewöhnlich. Schon als ich meinen Platz eingenommen hatte sah ich sechs Stühle auf der Bühne stehen und vermutete zunächst, dass ein Teil des Konzertes (wie Marillion es häufiger praktizieren) von einem kleinem Orchester unterstützt wird. Diese Annahme war allerdings falsch, denn neben den Musikern nahm Managerin Lucy Jordache auf den Stühlen Platz und moderierte Fragen von Fans an die Bandmitglieder. Darunter waren sogar einige recht kreative – so wollte ein Fan wissen welchen Marillion-Song sich die Musiker auf ihrer eigenen Hochzeit (falls sie noch einmal heiraten sollten) wünschen würden. Dreimal fiel dabei die Wahl auf „No one can“ einem Lovesong vom 1991er Album „Holiday in Eden“ welchen die Band auch am Vortag gespielt hatte.
Danach folgte ein doch recht anspruchsvolles Deutschland-Quiz bei dem jeder Musiker seine Kenntnisse über Deutschland unter Beweis stellen musste. So wurde Mark Kelly beispielsweise gefragt wie lange die Bauzeit des Kölner Doms war. Von den drei möglichen Antworten entschied er sich mit 632 Jahren für den richtigen Wert.
EIN DANK AN DIE CREW - FOTOS MIT DER BAND VOR FANS
Nach Fotos mit ausgesuchten Fans und der gesamten Crew starteten wir dann um 20.40 Uhr in Teil 2 des Weekends. In diesem Teil kamen dann auch die Fans der Fish-Ära auf ihre Kosten, denn auf die Setlist schafften es die Stücke „Sugar mice“ und „Warm Wet Circles“, die natürlich textsicher lautstark von den Fans mitgesungen wurden.
EINDEUTIG IM MITTELPUNKT JEDER SHOW - STEVE HOGARTH
Den würdigen Abschluß fand das Weekend dann kurz vor 23 Uhr mit der zweiten Zugabe .
KONFETTIREGEN ZUM FINALE
Viele Fans verließen allerdings erst viel später die Halle, da man in intensiven Gesprächen diese beiden emotionalen Tagen Revue passieren ließ und noch nicht ganz realisieren wollte, dass zwei Tage Marillion-Intensiv vorbei waren.
Für mich persönlich war Highlight der Freitag, da viele meiner Wunsch-Songs (Care, Estonia und das gänsehaut erzeugende Afraid of sunlight) gespielt wurden. Neverland hätte auch noch dabei sein dürfen, aber möglicherweise bin ich bei der 22ten Auflage des Weekends im kommenden Jahr wieder dabei
Setlist Tag 1
Be hard on yourself
Only a kiss
Murder machines
Reprogram the gene
Fantastic place
Map of the world
No one can
Easter
Afraid of sunlight
White paper
Afraid of sunrise
Warm wet circles
That time of the night
Estonia
Encore
Care
Berlin
Setlist Tag 2
Bridge
Living with the big lie
Runaway
Pour my love
Genie
Older than me
The crow and the nightingale
Sierra Leone
Sugar mice
Somewhere else
Three minute boy
This train is my life
Encore
This strange engine
Separated out
The Leavers
Datum: 23. und 24. Juni
Ort: Tempodrom Berlin
Delegation vom Zirkus: Stattmeister
DAS TEMPODROM
Marillion gehören schon lange zu den Bands die ich auf jeden Fall einmal live gesehen haben wollte. Sie touren zwar regelmäßig in Deutschland, aber in den letzten Jahren passte es entweder terminlich nicht bei mir oder wenn, war das Konzert bereits ausverkauft. Also machte ich jetzt am 23./24. Juni Nägel mit Köpfen und gab mir direkt die doppelte „Dröhnung“ in Form eines Marillion-Weekends. Diese Weekends haben bereits eine längere Tradition, wurden 2002 ins Leben gerufen und heuer war bereits die 21ste Ausgabe.
Nach Stationen in Port Zelande, Haarlem, Padua, Montreal und Leicester bildete Berlin in diesem Jahr den Abschluß. Die Karten kann man nur im Bundle kaufen, bedeutete in diesem Fall für das Tempodrom einen mindestens dreistelligen Ticketpreis – aber den wahren Marillion-Fan ficht dies natürlich nicht an. Das Tempodrom war dann auch sehr gut belegt, ich schätze von den 4.200 Plätzen blieben maximal 500-600 frei.
DAS TEMPODROM WAR GUT GEFÜLLT
Für den Freitag hatten sich Marillion mit Lifesigns Gäste eingeladen. Die Gruppe um Mastermind John Young ist mir gut bekannt, stehen doch zwei ihrer bisher drei Alben hier. Ihr keyboard-orientierter Neo-Prog passt gut zur Zielgruppe und so bekam die Band für ihren rund drieviertelstündigen Auftritt mehr als nur Höflichkeitsapplaus.
LIFESINGS
Um 20.45 Uhr kündigten dann Nebelschwaden und Stroboskopblitze das Erscheinen der Herren Hogarth, Kelly, Mosley, Rothery und Trevawas an. Den Auftakt machte das für Marillion-Verhältnisse recht energische „Be hard on yourself“ - der auch das 2022er Album „An hour before it's dark“ eröffnet. Chronologisch wird dann das Album mit den folgenden drei Songs fortgesetzt bis dann mit „Fantastic place“ auf ein Stück aus dem Erfolgsalbum „Marbles“ folgte.
An beiden Tagen konnten dann aus insgesamt 13 Alben Songs präsentiert werden, auch solche die sonst nur sehr selten bis gar nicht werden – ein Vorteil, wenn man gut vier Stunden Spielzeit zur Verfügung hat. Das letzte Album wurde dabei sogar komplett gespielt. Mein Favorit daraus, „Care“ bildete als erste Zugabe einen würdigen Abschluss eines tollen ersten Konzertabends, dem dann noch das erstmalig auf der Tour gespielte „Berlin“ folgte – in der Hauptstadt natürlich ein „Muß“.
Ein Wort zu den Fans: noch nie habe ich bei einem Konzert ein so enthusiastisches Publikum erlebt. Mehrfach pro Abend gab es Standing Ovations, was auch bei der Band für ungläubiges Staunen sorgte. Allerdings hatten sie sich den Applaus aus meiner Sicht mehr als verdient, lieferten sie doch an beiden Tagen engagierte und musikalisch und spieltechnisch perfekte Auftritte.
Der zweite Abend (Samstag) begann dann aus meiner Sicht ungewöhnlich. Schon als ich meinen Platz eingenommen hatte sah ich sechs Stühle auf der Bühne stehen und vermutete zunächst, dass ein Teil des Konzertes (wie Marillion es häufiger praktizieren) von einem kleinem Orchester unterstützt wird. Diese Annahme war allerdings falsch, denn neben den Musikern nahm Managerin Lucy Jordache auf den Stühlen Platz und moderierte Fragen von Fans an die Bandmitglieder. Darunter waren sogar einige recht kreative – so wollte ein Fan wissen welchen Marillion-Song sich die Musiker auf ihrer eigenen Hochzeit (falls sie noch einmal heiraten sollten) wünschen würden. Dreimal fiel dabei die Wahl auf „No one can“ einem Lovesong vom 1991er Album „Holiday in Eden“ welchen die Band auch am Vortag gespielt hatte.
Danach folgte ein doch recht anspruchsvolles Deutschland-Quiz bei dem jeder Musiker seine Kenntnisse über Deutschland unter Beweis stellen musste. So wurde Mark Kelly beispielsweise gefragt wie lange die Bauzeit des Kölner Doms war. Von den drei möglichen Antworten entschied er sich mit 632 Jahren für den richtigen Wert.
EIN DANK AN DIE CREW - FOTOS MIT DER BAND VOR FANS
Nach Fotos mit ausgesuchten Fans und der gesamten Crew starteten wir dann um 20.40 Uhr in Teil 2 des Weekends. In diesem Teil kamen dann auch die Fans der Fish-Ära auf ihre Kosten, denn auf die Setlist schafften es die Stücke „Sugar mice“ und „Warm Wet Circles“, die natürlich textsicher lautstark von den Fans mitgesungen wurden.
EINDEUTIG IM MITTELPUNKT JEDER SHOW - STEVE HOGARTH
Den würdigen Abschluß fand das Weekend dann kurz vor 23 Uhr mit der zweiten Zugabe .
KONFETTIREGEN ZUM FINALE
Viele Fans verließen allerdings erst viel später die Halle, da man in intensiven Gesprächen diese beiden emotionalen Tagen Revue passieren ließ und noch nicht ganz realisieren wollte, dass zwei Tage Marillion-Intensiv vorbei waren.
Für mich persönlich war Highlight der Freitag, da viele meiner Wunsch-Songs (Care, Estonia und das gänsehaut erzeugende Afraid of sunlight) gespielt wurden. Neverland hätte auch noch dabei sein dürfen, aber möglicherweise bin ich bei der 22ten Auflage des Weekends im kommenden Jahr wieder dabei
Setlist Tag 1
Be hard on yourself
Only a kiss
Murder machines
Reprogram the gene
Fantastic place
Map of the world
No one can
Easter
Afraid of sunlight
White paper
Afraid of sunrise
Warm wet circles
That time of the night
Estonia
Encore
Care
Berlin
Setlist Tag 2
Bridge
Living with the big lie
Runaway
Pour my love
Genie
Older than me
The crow and the nightingale
Sierra Leone
Sugar mice
Somewhere else
Three minute boy
This train is my life
Encore
This strange engine
Separated out
The Leavers