Dezember 2022 - The King's X - The Three Side of One

 
xanadu
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Dezember 2022 - The King's X - The Three Side of One

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Gepostet: 30.11.2022 - 21:50 Uhr  ·  #1


1988 kam ihr Debut „Out of Silence Planet“ raus und ihr letztes 2008 „ XV“ dazwischen wirklich gute bis sehr gute Alben wie z.B. „Faith,Hope,Love“, es war nie richtig einzuordnen wo die Band gerade stand. Zu viele Musikeinflüsse lassen Sie zu und verarbeiteten Sie in ihrem King’s X Universum. Ob Prog a la Rush, harmonisches a la Beatles oder krachendes a la Jimi Hendrix und dies alles in einem Kollektiv von kräftigen Hardrock, Soul und Funk.
Da sie in der Flut vom „Seattle Sound“ ein wenig bekannt wurden, ist dieser auch der Generation X zuzuschreiben. Da das kanadische Trio nie der Flut mitschwamm haben sie bis heute immer noch einen Insider Status mit großer Fangemeinde intus.
Nun nach 14 Jahren liegt das neue 13. Album „Three Sides of Ones“ vor und schon beim Opener „Let it Rain“ (bei solch einem Titel hab ich immer Zweifel, die meisten „las es regnen Songs“, davon gibt es sehr viele, sind doch mehr, sagen wir , sehr harmonisch bis schnulzig!!! ) … bin ich überrascht.
Zarte Orgelklänge und wappernde Akkorde kommen entgegen, dann ein klares Schlagzeug mit natürlichem Sound gibt den Takt vor „...this is the end of the World , when you beginnin…“ singt Doug Pinnik gleich zu Anfang und dann nur um loszurocken. Das ist ein Anfang das gefällt.
Da die Band 2018 zusammen kam und ihre Ideen auf einen Haufen legten und losjammten sprang der Funke über und diesmal nahmen sie eben diese Ideen der einzelnen Musiker auf und erarbeiteten Sie zusammen aus. Dadurch entstand ein wirklich bunter Mix in ihrem eigenen Gewand. Gutes Beispiel „Flood, Pt1“. Harte Progriffs mit zarten Floyd’schen Parts, das alles in 3 Minuten.
„Give it Up“ hat den harten Funk und den gewissen Witz, das RHCP verloren gegangen ist, samt dem melodiösen Refrain, King’s X machen es vor wie es geht. War übrigens die 2. Single, nach „Let it Rain“ die veröffentlicht wurde.
Das Pinnick den Fab Four Virus hat, machten er nie den Hell daraus und legten dies auch ihn ihre Musik. „All Gods Children“ ist hier sehr nah dran die Spätphase der Beatles zu huldigen, in dieser Kerbe schlägt auch das schöne „Holidays“

Darf es ein bisschen Tom Petty Flair sein ? Bitteschön ….
„Take the Time“ bedient genau dieses Schema, schön ruhig gemütlich mit klaren Gitarren und noch ein wenig Streicher im Hintergrund, genau das richtig zum dahin schweben.
Danach geht es rockig mit „Festival“ weiter, Harmoniegesang und gute Akkordwechsel mit leicht verzerrter Gitarre ohne viel drum rum, einfach gerade aus.
„Swipe Up“ ein psychedelischer Ausflug mit kurzen ProgBreaks im Thema, Harmonien und verzerrten verschachtelten Gitarrenriffs, ziemlich crazy.

Apropos Riffs, da fällt „Watcher“ gleich auf. Dieser beginnt mit einem klaren und tollen Riff, das sich wechselnd im Soundgefüge durch den Song schmiegt und noch ein starkes Solo als Zugabe parat hält.
Balladesk und im leichten Americana Gewand „She called me Home“ unspektakulär fließt er dahin, man erwartet eigentlich nichts mehr, eine kurze Pause, Instrumente klingen aus, dann totale Stille (3 Sekunden können lang sein, siehe Heep’s Gypsy:-) ) Schlagzeug zählt ein und wumms eins der geilsten Gitarrensolis ertönt. Ein wirklich genialer Moment von Ty Tabor !!!
Der Schlusspunkt setzt „Every Everywhere“ das mich nicht ganz erschließt. Fast ein poppiges (Police) Intro mit Mehrgesang, dann kommt ein wenig Tempo ins Spiel und am Schluss versuchen sie ein wenig das Feeling vom abschließenden „Hey Jude“ unterzukriegen. Das geht nicht gut und ist zu gleich der enttäuschendste Moment auf dem Album.

Ansonsten bin ich voll angetan von dem Umfang dieses Album’s, es gibt viel zu entdecken und die Ideen die sie einfach laufen lassen hallen auf jeden Fall nach.
King’s X gelingt bei „Three Side of One“ wiederum eine sehr gute Mischung, ihrer Musikeinflüsse zu verarbeiten und wie der Albumtitel und das tolle Covermotiv, verrät.
Haben Sie hier eine Menge Arbeit zusammen als Bandgefüge reingesteckt und das Ergebnis kann sich wirklich hören lassen und dadurch bleiben Sie weiterhin einzigartig und bleiben sich und ihren Fans treu.
Diesmal stieg dies sogar erstmal seit ihrer Karriere bei Veröffentlichung eines Albums, in die Deutschen Charts (Platz 21) ein.
Da kann ich nur sagen, Glückwunsch :-)


Band:
Doug Pinnick Gesang, Bass
Ty Tabor Gitarre, Gesang
Jerry Gaskill Schlagzeug, Gesang


Tracklist:

1. "Let It Rain" 4:28
2. "Flood Pt. 1" 3:03
3. "Nothing But the Truth" 6:03
4. "Give It Up" 2:59
5. "All God's Children" 5:32
6. "Take the Time" 3:45
7. "Festival" 3:30
8. "Swipe Up" 3:46
9. "Holidays" 3:22
10. "Watcher" 3:43
11. "She Called Me Home" 3:57
12. "Every Everywhere" 2:40


Hörbeispiel Live

Von 3 Songs .. Let it Rain, All Gods Children, Give it Up
hmc
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Re: Dezember 2022 - The King's X - The Three Side of One

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Gepostet: 01.12.2022 - 12:58 Uhr  ·  #2
Auch ich mag die Band sehr. Das hier angesprochene Werk läuft regelmäßig.
Schön das die Truppe hier einen Platz findet.
kraut-brain
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Re: Dezember 2022 - The King's X - The Three Side of One

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Gepostet: 18.12.2022 - 23:44 Uhr  ·  #3
Kings X gehören seit ihrer Gründung 1980 sicherlich zu den langlebigsten Bands der Szene und dieses immer in derselben Besetzung. Das haben nicht viele Bands hinbekommen. Sie glänzten zwar nicht mit einer Vielzahl von Tonträgern, waren aber parallel immer in anderen musikalischen Projekten involviert.

Gerade ihre Mischung aus Funk, Rock und Metal war ihr überzeugendes Aushängeschild. Und wer Alben wie "Gretchen Goes To Nebraska" und "Dogman" eingespielt hat, braucht sich vor niemanden zu verstecken.

Ein ähnlich großer Wurf ist ihnen mit ihrem neuerlichen Album zwar nicht gelungen, aber wir hören hier ein richtig gutes Rockalbum. Wie man sieht, das Warten hat sich gelohnt.
Floyd Pink
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Re: Dezember 2022 - The King's X - The Three Side of One

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Gepostet: 19.12.2022 - 07:56 Uhr  ·  #4
Bin ich mit kraut-brain einer Meinung - die Alben der Frühphase waren am stärksten, da kommen sie jetzt nicht mehr ganz ran. Trtzdem schön, dass es sie noch gibt. Und live sind sie auch eine Bank.
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