YES - Close to the Edge 1972 -> 2022

Wildheit und süßer Wohlklang ; ein bahnbrechendes Feuerwerk

 
YETI
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YES - Close to the Edge 1972 -> 2022

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Gepostet: 03.12.2022 - 00:06 Uhr  ·  #1
Menschen mit gutem Musikgeschmack können Prog Rock nicht ausstehen.
Er beschwört Bilder von hochtrabenden Sci-Fi-Fantasy-Geschichten, verbreitet barocke Opulenz, Theatralik und Bombast, ufert akademisch aus.
Wenn Hybris und Gigantomie miteinander konkurrieren hat man schnell ELP und Gentle Giant im Kopf.
Natürlich macht der Exzess einen großen Teil des Reizes von Progrock aus, nicht wahr?
Es ist die Art von Musik, auf die man einschlagen möchte, um dann loszurennen und eine Punkband zu gründen.
Im Ernst Leute, das ist der Scheiß, der Punk inspiriert hat.
Deshalb, wenn dir jemand empfiehlt, YES zu hören, sage lieber "Nein".
Wir alle wissen, dass dieser Bullshit eine Einstiegsdroge ist, und bevor man sich versieht, ist man von Close to the Edge abhängig.
Es ist dieses Album, dass das ausufernde Ungetüm, welches als "PROGRESSIVE ROCK" bekannt wurde, in den Olymp gebracht hat.
Close to the edge weist alle Kardinalsünden des Rock auf und trägt sie mit Stolz.
Die Texte lesen sich wie etwas aus einem schlechten Fantasy-Roman, aber wenn man das Fett und den Sirup weglässt, gibt es einen Grund, warum alle dieses Album so lieben.
Nun, zündet ein paar Kerzen an, lasst etwas Tee in die Tasse und lasst die Magie von Close to the edge wirken.

1972 sah es so aus, als hätten YES endlich eine feste Besetzung gefunden.
Sie hatten gerade eine Tournee durch Großbritannien und Nordamerika gespielt und waren bereit, einige neue Songs für eines der einflussreichsten Progressive-Rock-Alben aller Zeiten aufzunehmen.
Doch die Art und Weise, wie es zustande kam, forderte von allen Beteiligten, von den Bandmitgliedern bis zum Tontechniker, einen hohen Tribut.

Chris Welch, der Biograf der Band, erinnerte sich daran, dass er die Band während der einmonatigen Aufnahmezeit im Studio besuchte und dort nur Ausbrüche von Anarchie und Meinungsverschiedenheiten zwischen den Bandmitgliedern und einen erschöpften Tontechniker vorfand, der sogar vor Erschöpfung auf seinem Mischpult einschlief.
Der Stress der Aufnahmen war zu viel für Schlagzeuger Bill Bruford, der die Band im Juli '72 verließ, um sich den anderen Prog-Rock-Legenden von King Crimson anzuschließen.
Letztendlich resultierte der unglaublich anstrengende Aufnahmeprozess in dem bis dato meistverkauften Album der Band, dass in den USA Platz 3, in Großbritannien Platz 4 und in den Niederlanden sogar Platz 1 erreichte.

Close to the Edge könnte man als EP bezeichnen, wenn man bedenkt, dass es nur drei Songs lang ist.
Der Opener "Close to the Edge" ist ein Meisterwerk des Prog-Rock.
Mit über 18 Minuten war der Song der längste, den die Band bis dato aufgenommen hatte.
Das Original-Masterband wurde länger und länger und soll am Ende über 12 m lang gewesen sein.
Der Track beginnt mit Vogel- und Flussgeräuschen, die langsam von Glockenspielen überlagert werden, bevor er in ein scheinbar zufälliges Sammelsurium aus Basslinie, Gitarrensolo und Notenhagel übergeht.
Das Chaos verwandelt sich in eine Melodie und bildet die Grundlage für einen melodischen zweiten Teil, der von Gesang und einer starken Basslinie, die eine Gitarrenmelodie begleitet, dominiert wird.
Nach etwa der Hälfte hört der Song auf, ein Rocksong zu sein, und spielt mit außerirdischen Klängen, kombiniert mit Hall, der den Eindruck erweckt, im Weltraum zu schweben - ein Eindruck, der plötzlich mit dem Einsetzen eines dramatischen Orgel- und Moog-Synthesizer Unwetters endet, dass sich anfühlt, als wäre man gerade mit dem Gesicht auf dem Boden aufgeschlagen.

Nach diesem Ausflug in Raum und Zeit beginnt "And You And I" mit einem erfreulich einfachen Gitarrenriff, gespielt auf einer Akustikgitarre.
Der Song ist "nur" 10 Minuten lang, und etwas weniger experimentell als sein Vorgänger.
Doch nach etwa 4 Minuten bodenständigem Folk Rock geht es wieder ins All, wo wir durch ein Spektakel aus Pedal Steel und Orgel schweben - ein Erlebnis, das genauso harsch unterbrochen wird, wie bei "Close to the edge", nur dass diesmal wieder die Akustikgitarre im Vordergrund steht.
Von dort aus baut sich der Song bis zum großen Finale auf: Orgel, Gitarren und Schlagzeug erzeugen eine wunderbare Klanglandschaft voller Sternschnuppen, Laserstrahlen und Raumschiffe.

Nach diesem unglaublich wilden Ritt ist der relativ konservative Rocksound von "Siberian Khatru" fast ein bisschen enttäuschend.
Ich will mehr durch den Weltraum fliegen, verdammt noch mal!
Das von Bass und Schlagzeug gelegte Fundament bleibt, während der 9 Minuten des Songs gleich, darüber bilden Gitarre und Orgel eine verspielte Melodie.
Nach den anfänglichen 28 Minuten der Reise durch Raum und Zeit ist "Siberian Khatru" schließlich der beste Weg, dieses Raumschiff sicher wieder herunterzubringen.

Auch 50 Jahre nach seiner Veröffentlichung ist "Close to the Edge" immer noch eines der denkwürdigsten Prog-Rock-Alben aller Zeiten und ein perfekter Einstieg in die experimentelleren Gefilde des Rock im Allgemeinen.
Dabei glänzt es heute noch mit unglaublich feinen Arrangements, tollen Harmonien, verschachtelten Rhythmusstrukturen und Musikern in Höchstform.
Es brach mit Konventionen und definierte die Genregrenzen neu.
Tausende Epigonen Beten noch heute andächtig den Katechismus ihrer Idole nach.






Side one:
1."Close to the Edge" – 18:43
a. "The Solid Time of Change" (Jon Anderson, Steve Howe)
b. "Total Mass Retain" (Anderson, Howe)
c. "I Get Up, I Get Down" (Anderson, Howe)
d. "Seasons of Man" (Anderson, Howe)


Side two:
2."And You and I" – 10:12
a. "Cord of Life" (Anderson, Bill Bruford, Chris Squire, Howe)
b. "Eclipse" (Anderson, Bruford, Squire)
c. "The Preacher, the Teacher" (Anderson, Bruford, Squire, Howe)
d. "Apocolypse" (Anderson, Bruford, Squire, Howe)

3."Siberian Khatru" – 8:56 (Anderson, Howe, Rick Wakeman)

Released: 13 September 1972
Recorded: February–June 1972
Studio: Advision, London

Jon Anderson – lead vocals
Steve Howe – guitars, electric sitar, steel guitar, backing vocals
Chris Squire – bass, backing vocals
Rick Wakeman – keyboards
Bill Bruford – drums, percussion

Yes – production
Eddy Offord – engineer, production
Mike Dunne – tapes
Roger Dean – cover, photography
Martin Adelman – photography
Brian Lane – co-ordinator

Maddrax
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Re: YES - Close to the Edge 1972 -> 2022

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Gepostet: 03.12.2022 - 10:21 Uhr  ·  #2
Danke für diese klasse Rezi.

Close To The Edge ist wirklich ein Meilenstein in der YES LP Veröffentlichungs History
Eine meiner LIeblings LP's von YES, aber ich mag eigentlich alles YES LP's, bis einschl. 1978 !!


LOL

Zitat geschrieben von YETI

Menschen mit gutem Musikgeschmack können Prog Rock nicht ausstehen.
Er beschwört Bilder von hochtrabenden Sci-Fi-Fantasy-Geschichten, verbreitet barocke Opulenz, Theatralik und Bombast, ufert akademisch aus.


LOL

Na, dann habe ich eindeutig keinen guten Muskgeschmack :-)
freaksound
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Re: YES - Close to the Edge 1972 -> 2022

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Gepostet: 03.12.2022 - 11:48 Uhr  ·  #3
Die rezi ist echt erste Sahne!

Ich denke doch tatsächlich darüber nach, nochmal in diesen Schwülstigen Bombast reinzuhören (duck und weg.....)
badMoon
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Re: YES - Close to the Edge 1972 -> 2022

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Gepostet: 03.12.2022 - 11:57 Uhr  ·  #4
@Yeti,

zu Yes habe ich seltsamerweise nie einen Draht gefunden. Glücklicherweise steht im Regal der Musikkennerin Caramel eine reichhaltige Auswahl, so auch dieses Album. Die Beschreibung der Platte hast Du so gut hinbekommen, dass ich einen neuen Versuch starte. Also, ...Danke für Deine Mühe und die feine Rezi.
Trurl
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Re: YES - Close to the Edge 1972 -> 2022

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Gepostet: 03.12.2022 - 12:02 Uhr  ·  #5
ich bin bei Maddrax :-)

endlich weg von ewig gleichen 3 Minuten Strophe-Refrain-Strophe-Prinzip :-) Mit dem Prog zog endlich mal MUSIK in den Rock ein und man konnte entdecken. Ich freu mich auf 1973, dann kann ich TALES von YES besprechen und 1974 RELAYER.

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Re: YES - Close to the Edge 1972 -> 2022

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Gepostet: 03.12.2022 - 12:03 Uhr  ·  #6
Zitat geschrieben von Trurl

ich bin bei Maddrax :-)

endlich weg von ewig gleichen 3 Minuten Strophe-Refrain-Strophe-Prinzip :-) Mit dem Prog zog endlich mal MUSIK in den Rock ein und man konnte entdecken. Ich freu mich auf 1973, dann kann ich TALES von YES besprechen und 1974 RELAYER.

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das konnte der JAZZ schon viel früher! :devil:
Trurl
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Re: YES - Close to the Edge 1972 -> 2022

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Gepostet: 03.12.2022 - 12:15 Uhr  ·  #7
Zitat geschrieben von firebyrd

Zitat geschrieben von Trurl

ich bin bei Maddrax :-)

endlich weg von ewig gleichen 3 Minuten Strophe-Refrain-Strophe-Prinzip :-) Mit dem Prog zog endlich mal MUSIK in den Rock ein und man konnte entdecken. Ich freu mich auf 1973, dann kann ich TALES von YES besprechen und 1974 RELAYER.

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das konnte der JAZZ schon viel früher! :devil:


JAZZ war aber kein Rock :D kam der Jazzrock nicht auch um diese Zeit hoch?

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Leslie
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Re: YES - Close to the Edge 1972 -> 2022

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Gepostet: 03.12.2022 - 12:42 Uhr  ·  #8
Zitat geschrieben von badMoon


zu Yes habe ich seltsamerweise nie einen Draht gefunden.

auch ich habe keinen Draht zu Yes - hat mich nie berührt - es gibt paar schöne Songs die ich ab und an bei YouTube auflege - allein die "Stimme" vom Anderson erzeugt bei mir negative Gänsehaut
Trurl
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Re: YES - Close to the Edge 1972 -> 2022

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Gepostet: 03.12.2022 - 12:50 Uhr  ·  #9
Zitat geschrieben von Leslie


allein die "Stimme" vom Anderson erzeugt bei mir negative Gänsehaut


für diese Aussage kommst Du in MEIN schwarzes Buch ;-)

trurl
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Re: YES - Close to the Edge 1972 -> 2022

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Gepostet: 03.12.2022 - 13:11 Uhr  ·  #10
Zitat geschrieben von Trurl

Zitat geschrieben von firebyrd

Zitat geschrieben von Trurl

ich bin bei Maddrax :-)

endlich weg von ewig gleichen 3 Minuten Strophe-Refrain-Strophe-Prinzip :-) Mit dem Prog zog endlich mal MUSIK in den Rock ein und man konnte entdecken. Ich freu mich auf 1973, dann kann ich TALES von YES besprechen und 1974 RELAYER.

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das konnte der JAZZ schon viel früher! :devil:


JAZZ war aber kein Rock :D kam der Jazzrock nicht auch um diese Zeit hoch?

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Das hast Du gut erkannt! Doch der Jazz schlich sich bereits in den Rock, oder der Rock in den Jazz, Ende der Sechziger! :D
Leslie
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Re: YES - Close to the Edge 1972 -> 2022

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Gepostet: 03.12.2022 - 13:45 Uhr  ·  #11
Zitat geschrieben von Trurl


für diese Aussage kommst Du in MEIN schwarzes Buch ;-)

trurl

gut - aber wenn du mich in deinem schwarzen Buch versenkst könntest du ja an meinen Quiz nicht mehr teilhaben - du erkennst ja immerhin so einiges

wer in meinem scharzen Buch ist den nehme ich nie mehr zur Kenntnis... ;-)
frimp
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Re: YES - Close to the Edge 1972 -> 2022

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Gepostet: 03.12.2022 - 14:08 Uhr  ·  #12
Schöne Rezi für ein sehr gutes Album, auch wenn ich mich mit Steve Howe schwer tue.
Das Basspiel von Chris Squire ist natürlich sehr prägend, ich habe mich immer gefragt, wieviel Hornhaut der gute Mann an den Fingern haben muss.
Das mit dem Jazz ist schon richtig, denn Yes ist massiv davon beeinflusst, ist ja gerade am Anfang von Close To The Edge nicht zu überhören.
Ab und an mag ich die „klassischen Yes“ gerne hören. Was spätere Besetzungen so fabrizierten fand ich häufig recht dürftig.
Tom Cody
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Re: YES - Close to the Edge 1972 -> 2022

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Gepostet: 03.12.2022 - 15:08 Uhr  ·  #13
Eine beeindruckende Vorstellung dieses Meilensteines des Progrock ist dir gelungen !

Yes und ich sind zwar keine Kumpel geworden, aber den Zugang zu ihrer Musik - zumindest zu ihren ersten Werken - habe ich gefunden. Mein Lieblingsalbum aus ihrer frühen Phase ist "The Yes Album" mit Tony Kaye an den Keyboards. Es standen aber auch "Fragile", "Yessongs" und "Close To The Edge" im Regal.
Die Band habe ich 1972 (1973 ?) live in Dortmund gesehen - mit Rick Wakeman an den Tasten. Das war schon ein imposantes Bild, den "blonden Engel" zwischen seinen Instrumenten wirbeln zu sehen. Der Auftritt der Gruppe war schon klasse. Wenn ich mich recht entsinne, war es die "Close To The Edge"- Tour.

Yeti, besten Dank für diese schöne Rezension ! :-D
Maddrax
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Re: YES - Close to the Edge 1972 -> 2022

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Gepostet: 03.12.2022 - 15:36 Uhr  ·  #14
Zitat geschrieben von Tom Cody

Die Band habe ich 1972 (1973 ?) live in Dortmund gesehen - mit Rick Wakeman an den Tasten. Das war schon ein imposantes Bild, den "blonden Engel" zwischen seinen Instrumenten wirbeln zu sehen. Der Auftritt der Gruppe war schon klasse. Wenn ich mich recht entsinne, war es die "Close To The Edge"- Tour.



Hast Du auch andere Artrockbands in der Zeit gesehen?
Genesis, Pink Floyd , ELP, Camel, Grobschnitt, Eloy, Tangerine Dream usw ...
Ich bin ehrlich, ich beneide Dich da ein bissel drum .
Zu der Zeit war ich 12 - 13 Jahre alt.
Leider paar Jahre zu spät geboren für all die klasse Konzerte der 70ger ... hmmm ...
Tom Cody
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Re: YES - Close to the Edge 1972 -> 2022

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Gepostet: 03.12.2022 - 17:38 Uhr  ·  #15
Zitat geschrieben von Maddrax

Zitat geschrieben von Tom Cody

Die Band habe ich 1972 (1973 ?) live in Dortmund gesehen - mit Rick Wakeman an den Tasten. Das war schon ein imposantes Bild, den "blonden Engel" zwischen seinen Instrumenten wirbeln zu sehen. Der Auftritt der Gruppe war schon klasse. Wenn ich mich recht entsinne, war es die "Close To The Edge"- Tour.


Hast Du auch andere Artrockbands in der Zeit gesehen?
Genesis, Pink Floyd , ELP, Camel, Grobschnitt, Eloy, Tangerine Dream usw ...
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Zu der Zeit war ich 12 - 13 Jahre alt.
Leider paar Jahre zu spät geboren für all die klasse Konzerte der 70ger ... hmmm ...

Genesis (1975 im Rahmen der "The Lamb Lies Down...."), Eloy, in der Frühphase mehrfach, Omega, Van der Graaf Generator, einige Krautbands wie Jane, Novalis, wenn man sie als Artbands bezeichnen kann. Pink Floyd habe ich leider nicht gesehen, ELP war nicht mein Fall, zu klassisch.
Maddrax
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Re: YES - Close to the Edge 1972 -> 2022

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Gepostet: 04.12.2022 - 07:03 Uhr  ·  #16
Zitat geschrieben von Tom Cody

Zitat geschrieben von Maddrax

Zitat geschrieben von Tom Cody

Die Band habe ich 1972 (1973 ?) live in Dortmund gesehen - mit Rick Wakeman an den Tasten. Das war schon ein imposantes Bild, den "blonden Engel" zwischen seinen Instrumenten wirbeln zu sehen. Der Auftritt der Gruppe war schon klasse. Wenn ich mich recht entsinne, war es die "Close To The Edge"- Tour.


Hast Du auch andere Artrockbands in der Zeit gesehen?
Genesis, Pink Floyd , ELP, Camel, Grobschnitt, Eloy, Tangerine Dream usw ...
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Leider paar Jahre zu spät geboren für all die klasse Konzerte der 70ger ... hmmm ...

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wow!
dan
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Re: YES - Close to the Edge 1972 -> 2022

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Gepostet: 04.12.2022 - 08:45 Uhr  ·  #17
Tolle Vorstellung, für eine hevorragende Scheibe! Zu meinen "besten Zeiten" (lange her) hab ich das Teil täglich gehört. Für mich war diese Musik, ich kann es nicht anders ausdrücken, magisch. Hab YES dann 1977 mit der GOING... Tour, auch in Dortmund, das erste Mal live erlebt.
hmc
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Re: YES - Close to the Edge 1972 -> 2022

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Gepostet: 06.12.2022 - 10:36 Uhr  ·  #18
Wunderbare Rezi.
Ich habe alle Alben, aber sehr lange nicht mehr gehört. Wurden seinerzeit alle von Remo remastered.
Die Vorstellung ist so gelungen, dass ich es wie BM machen werde, "gibsenochneschanze".
hmc
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Re: YES - Close to the Edge 1972 -> 2022

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Gepostet: 06.12.2022 - 13:12 Uhr  ·  #19
Ich habe das Stück nun gehört.
Anfangs habe ich das Gitarrenspiel eher einer noch übenden Kellerkapelle zugeordnet, aber das Stück nimmt Gott sei Dank eine tolle Wendung.
Insgesamt gut auch wenn mir der Text etwas wirr vorkommt.
Ich bin nicht sicher, ob ich den Sinn verstehe.
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Re: YES - Close to the Edge 1972 -> 2022

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Gepostet: 06.12.2022 - 13:28 Uhr  ·  #20
Getestet und - klappt nicht. Zu der Scheibe (Band) finde ich keinen Zugang.
Mr. Upduff
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Re: YES - Close to the Edge 1972 -> 2022

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Gepostet: 06.12.2022 - 14:37 Uhr  ·  #21
...das "ahhhh" bei Minute 1:59 und 2:08 haben zwei Jahre später Triumvirat toll eingebaut ab Minute 7:12

kraut-brain
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Re: YES - Close to the Edge 1972 -> 2022

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Gepostet: 06.12.2022 - 23:26 Uhr  ·  #22
Wie man sieht, die Musik der Gruppe Yes spaltet, so auch hier im Forum. Warum eigentlich, könnte man fragen. Tatsache ist, dass sich die Band seit ihrer Gründung extrem weiterentwickelt hat und letztlich zu einem Marktfüher im Bereich des Progs wurde. Alleine ihre Vielschichtigkeit ist atemberaubend. Vermutlich alle, die mit dieser Band angeblich nicht warm werden, haben das Album "90125" zu Hause. Welch ein Widerspruch!

Mein Coming Out mit der Band hatte ich, als sie erstmals im Beat Club aufgetreten sind. Die Einspielung "The Yes Album" war der Folgekauf und ist auch heute noch meine Lieblingsplatte von ihnen, was nicht gleichbedeutend ist, dass es sich hierbei um ihre beste Platte handelt.

Denn bekanntlich folgten weitere Großtaten mit "Fragile", "Close To The Edge", "Tales From Topgraphic Oceans" und "Relayer". Also allesamt Alben, die man immer wieder auflegen kann, ohne das es zu Abnutzungserscheinungen kommt. In dieser Phase hatten die Band ihren eigenen Cosmos erschaffen und jeder Musiker glänzte mit seinem musikalisches Schaffen. Und die engelsgleiche Stimme von Jon Anderson war eh nicht von dieser Welt. Mit seinem Charme seiner Stimme veredelte er geradezu die einzelnen Musikstücke.

Abschließend sei gesagt, Andreas mit deiner Rezi ist dir abermals ein großer Wurf gelungen.
Maddrax
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Re: YES - Close to the Edge 1972 -> 2022

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Gepostet: 07.12.2022 - 06:31 Uhr  ·  #23
Zitat geschrieben von kraut-brain

Vermutlich alle, die mit dieser Band angeblich nicht warm werden, haben das Album "90125" zu Hause.


Hatten das Album "90125" zu Hause.
Habe mir die Platte tatsächlich gekauft, als sie rauskam. Habe vor Enttäuschung fast gejault.
Einmal gehört; dann nie wieder. Die Platte stand dann hier rum, bis zur ersten LP-Verkaufsaktion, irgendwann Mitte der 90ger Jahre. Dann war sie weg.
frimp
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Re: YES - Close to the Edge 1972 -> 2022

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Gepostet: 07.12.2022 - 07:06 Uhr  ·  #24
Das eine schließt das andere nicht aus. Die „90125“ enthält neben „Owner …“ gute Popnummern, und deshalb steht das Album hier. Die Scheibe hätte nur nicht unter dem Namen Yes, sondern „Jon Anderson & The Buggles“ vermarktet werden sollen. Es ist ja auch keine Schande, Solowerke von Wakeman mit Jon als Gastsänger oder gar Jon & Vangelis zu haben. Keiner hat damit die Absicht, die klassischen Yes abzuwerten. Also was soll das?!?
Maddrax
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Re: YES - Close to the Edge 1972 -> 2022

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Gepostet: 07.12.2022 - 08:34 Uhr  ·  #25
Zitat geschrieben von frimp

Das eine schließt das andere nicht aus. Die „90125“ enthält neben „Owner …“ gute Popnummern, und deshalb steht das Album hier. Die Scheibe hätte nur nicht unter dem Namen Yes, sondern „Jon Anderson & The Buggles“ vermarktet werden sollen. Es ist ja auch keine Schande, Solowerke von Wakeman mit Jon als Gastsänger oder gar Jon & Vangelis zu haben. Keiner hat damit die Absicht, die klassischen Yes abzuwerten. Also was soll das?!?


ich möchte da auch nicht Abwertend klingen, oder bestimmen, wer mit wem zusammen spielen sollte oder darf. Auf mich hört doch eh keiner ;-) :-)
Auch ist es mir egal, wie es vermarktet werden soll oder sollte.
Ich war von YES andere Musik gwöhnt, die mir gefallen hat (immer noch gefällt) und das sind nun mal die Alben aus den 70gern bis zur Tomato (Drama ist auch teils noch ganz gut anzuhören)
Und darum hat mir das Album schlicht und ergreifend nicht gefallen, Punkt.
Vielen hat es gefallen oder gefällt es . Auch Punkt.
Unter: „Jon Anderson & The Buggles“, hätt mir die Musik genau so wenig gefallen.

Solowerke von Wakeman mit Jon als Sänger ... her damit !! ;-)
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