T. Rex „Electric Warrior“ -1971-
Unter dem Aspekt aller Anfang ist schwer startete das Leben von Mark Feld. Im Jahre 1947 wurde er als Sohn eines Kraftfahrers und einer Marktarbeiterin in London geboren. Nachdem er im Alter von 9 Jahren eine Gitarre geschenkt bekam, erhielt sein Leben eine andere Sinnhaftigkeit. Berauscht von den Rock’N’Roll Größen jenseits des Atlantiks war er nun von dem Gedanken beseelt, selbst musikalisch in den Mittelpunkt zu rücken und seine nachhaltigen Duftmarken zu hinterlassen. Nachdem er bereits im Alter von 14 Jahren die Schule verließ, finanzierte er sein Leben durch Gelegenheitsjobs, Schauspielerei und Modeln.
Ein weiterer Schritt auf dem noch nicht sichtbaren Glam Olymp war im Alter von 18 Jahren seine Namensänderung in Marc Bolan, der dieses Konstrukt vom Musiker Bob Dylan entlieh. Für die weitere Karriereplanung zeichnete sich Simon Napier-Bell verantwortlich, der zu der Zeit auch die Yardbirds unter seinen Fittichen hatte. Auf diesem Wege wurde er Mitglied der Band John‘ s Children, wo er die Gitarre bediente. In dieser Zeit schrieb er u. a. den Song „Desdemona“, von dem der Rundfunk Guru John Peel derart begeistert war, dass dieser in der Folgezeit sämtliche musikalischen Schritte von Marc Bolan beobachtete und diese Sachen in den höchsten Tönen in seinen Sendungen bedachte.
Nachdem Marc 1967 die Band John‘ s Children wieder verlassen hatte, bildete er mit den Musiker Steve Peregrin Took eine Band. Während Took für die Perkussionsarbeit zuständig ist, ist Marc der Leader, Sänger und Gitarrist. Neben John Peel, zeichnet sich auch der Produzent Tony Visconti für den weiteren Karrieregang verantwortlich, der ihnen nicht nur einen Plattenvertrag vermittelt, sondern auch die drei Folgealben allesamt produziert. Das unter dem Namen Tyrannosaurus Rex tätige Duo wissen durchaus mit ihrem verträumten Folkrock und esoterischen Texten bei ihren Fans zu punkten. Allerdings sind diese kleinen Charterfolge nur in England bzw. Europa sichtbar, in den USA hingegen bleiben sie weiterhin Unbekannte. Der zunehmende Drogen- und Alkoholkonsum führte letztlich zum Zerwürfnis und zur Trennung der beiden.
Mit dem Conga Spieler Mickey Finn findet Marc einen neuen Partner und mit ihrem vierten Album „A Beard Of Stars“ findet das Kapitel Tyrannosaurus Rex seinen musikalischen Abschluss. Nochmals werden elfenhafte Texte, die sich ausschließlich in einer Fantasiewelt bewegen, nur akustisch begleitet.
Das gleichnamige T. Rex Album, das ebenfalls im Jahre 1970 erscheint, wartet mit einer entscheidenden Neuerung auf. Erstmals bedient Marc die elektrische Gitarre und die einzelnen Musikstücke werden mit einer ganz anderen Power vermittelt. Kompositorisch ist dieses Album sicherlich nicht der große Wurf, jedoch die parallel veröffentlichte Single „Ride A White Swan“, die buchstäblich durch die Decke schießt, ebnet neue Wege. Dadurch eröffnet sich eine breite Hörerschaft und die Sachen von T. Rex werden europaweit über den Äther geschickt. Natürlich explodieren auch die Verkaufszahlen. Marc war jetzt da angelangt, wohin er immer wollte. Er musste nur noch auf den Olymp aufsteigen und dieses gelang ihm mit dem Folgealbum „Electric Warrior“.
Electric Warrior:
Um seinen musikalischen Vorstellungen noch mehr Power und Durchschlagskraft zu verleihen, wurde die Band T. Rex um zwei Mitspieler erweitert und man agierte nunmehr als Quartett. Hinzu kamen der Bassist Steve Currie und der Schlagzeuger Bill Legend.
Das zweite Album wird u. a. geprägt durch die beiden Singles „Jeepster“ und Hot Love“ und machten aus Marc Bolan über Nacht zum Glam Rock Star. Durch diesen neuerschaffenen musikalischen Trend folgten ihm dann Größen wie David Bowie, Roxy Music, Mott The Hoople, Sweet oder Slade in seinem Fahrwasser.
Aber nicht nur die beiden genannten Hits zeichnen dieses Album aus, sondern auch die anderen Songs wissen zu punkten. Es ist diese zufällige emotionale Tiefe, die sich in den boogiegetränkten Jams niederschlägt. Der Opener „Mambo Jumbo“ ist eine Mischung aus „Rhythm Blues“ Takten, die von einer fordernden Gitarre geradezu nach vorne getrieben wird. Der Folgetrack „Cosmic Dancer“ besticht durch seine träumerische Note und die eingewobenen Streicherpassagen runden das Bild ab. Über die Songs „Jeepster“ und „Hot Love“ bedarf es sicherlich keine Anmerkungen. Der Song „Monolith“ gehört zu den ruhigeren Vertretern der Platte und wird von einem souligen Chor unterfüttert. Gerade diese erschaffene Harmonie wird durch fortlaufende Gitarrensprengsel aufgewertet. Auf dem Stück „Lean Woman Blues“ wird das bisherige Terrain verlassen und es wird ein im Midtempo Blues serviert. „Planet Queen“ wendet sich wieder dem Boogie zu und in Teilen kann man Melodieelemente des späteren Hits „Children For The Revolution“ heraushören. Der nächste Song „Girl“ kommt als einschmeichelnde Ballade herüber, die ausschließlich akustisch begleitet wird. „The Motivator“ ist ein klassischer T. Rex Rocker, während das vorletzte Stück „Life’s A Gas“ von seinem schwärmerischen Charakter geprägt ist und mit feinen Gitarrenlicks aufwartet. Der würdige Abschlusstrack Rip Off“ präsentiert ein völlig fremdes Bild der Band. Sehr fordernd und teilweise schreiend agiert hier Marc und das Musikstück wird von einer großen Unruhe erfüllt.
Fazit:
Der Absturz stellte sich aber nicht sofort ein. Mit dem Folgealbum „The Slider“, das ein Jahr später erschien, konnte er an seine Großtaten anknüpfen. Damals gab es vermutlich keinen Radiosender oder Diskothek, in der nicht die Hits von T. Rex gespielt wurden. Auch ich habe in unserer Dorfdisco zu den Klängen der Band abgetanzt.
Aber eine gewisse Stetigkeit will auch erarbeitet sein und dieser Umstand trat bei Marc Bolan nicht ein. Zusehends verfiel er seiner Alkohol- und Kokainsucht. Was er in kurzer Zeit erschaffen hatte, verfiel und was er danach erschuf, war letztlich nur noch unbedeutend. Somit sind die Folgealben für mich nur noch Randnotizen. Und seiner früher Tod am 16.09.1977 lässt auch die Frage offen, ob sein Comeback bemühen auf fruchtbaren Boden gestoßen wäre.
Wenn man mich gefragt hätte, ob Marc Bolan ein großartiger Komponist, Musiker oder Sänger gewesen sei, so müsste man diese Fragen allesamt mit nein beantworten. Es war aber die Kunstfigur des Glamrocks und auch seine Ausstrahlung, die ihm zu dem werden ließ, was er letztlich war und was er erreicht hat.
Randnotizen:
Das tragische Ende der einzelnen Musiker:
Marc Bolan, Steve Peregrin Took, Steve Currie, Mickey Finn und Bill Legend sind allesamt in dem Zeitfenster 1977 – 2004 verstorben. Fast könnte man meinen, dass über Marc Bolan und seinen Mitmusikern ein Fluch gelegen hätte.
Musiker:
Mark Bolan: Guitar, Vocals
Mickey Finn: Percussion, Vocals
Steve Curry: Bass
Will Legend: Drums
Burt Collins: Flügelhorn
Ian McDonald: Saxophone
Howard Kaylan: Backing Vocals
Mark Volman: Backing Vocals
Songs:
"Mambo Sun" 3:39
"Cosmic Dancer" 4:30
"Jeepster" 4:12
"Monolith" 3:51
"Lean Woman Blues" 3:02
"Get It On" 4:26
"Planet Queen" 3:12
"Girl" 2:30
"The Motivator" 3:59
Life Is A Gas" 2:24
"Rip Off" 3:40

Unter dem Aspekt aller Anfang ist schwer startete das Leben von Mark Feld. Im Jahre 1947 wurde er als Sohn eines Kraftfahrers und einer Marktarbeiterin in London geboren. Nachdem er im Alter von 9 Jahren eine Gitarre geschenkt bekam, erhielt sein Leben eine andere Sinnhaftigkeit. Berauscht von den Rock’N’Roll Größen jenseits des Atlantiks war er nun von dem Gedanken beseelt, selbst musikalisch in den Mittelpunkt zu rücken und seine nachhaltigen Duftmarken zu hinterlassen. Nachdem er bereits im Alter von 14 Jahren die Schule verließ, finanzierte er sein Leben durch Gelegenheitsjobs, Schauspielerei und Modeln.
Ein weiterer Schritt auf dem noch nicht sichtbaren Glam Olymp war im Alter von 18 Jahren seine Namensänderung in Marc Bolan, der dieses Konstrukt vom Musiker Bob Dylan entlieh. Für die weitere Karriereplanung zeichnete sich Simon Napier-Bell verantwortlich, der zu der Zeit auch die Yardbirds unter seinen Fittichen hatte. Auf diesem Wege wurde er Mitglied der Band John‘ s Children, wo er die Gitarre bediente. In dieser Zeit schrieb er u. a. den Song „Desdemona“, von dem der Rundfunk Guru John Peel derart begeistert war, dass dieser in der Folgezeit sämtliche musikalischen Schritte von Marc Bolan beobachtete und diese Sachen in den höchsten Tönen in seinen Sendungen bedachte.
Nachdem Marc 1967 die Band John‘ s Children wieder verlassen hatte, bildete er mit den Musiker Steve Peregrin Took eine Band. Während Took für die Perkussionsarbeit zuständig ist, ist Marc der Leader, Sänger und Gitarrist. Neben John Peel, zeichnet sich auch der Produzent Tony Visconti für den weiteren Karrieregang verantwortlich, der ihnen nicht nur einen Plattenvertrag vermittelt, sondern auch die drei Folgealben allesamt produziert. Das unter dem Namen Tyrannosaurus Rex tätige Duo wissen durchaus mit ihrem verträumten Folkrock und esoterischen Texten bei ihren Fans zu punkten. Allerdings sind diese kleinen Charterfolge nur in England bzw. Europa sichtbar, in den USA hingegen bleiben sie weiterhin Unbekannte. Der zunehmende Drogen- und Alkoholkonsum führte letztlich zum Zerwürfnis und zur Trennung der beiden.
Mit dem Conga Spieler Mickey Finn findet Marc einen neuen Partner und mit ihrem vierten Album „A Beard Of Stars“ findet das Kapitel Tyrannosaurus Rex seinen musikalischen Abschluss. Nochmals werden elfenhafte Texte, die sich ausschließlich in einer Fantasiewelt bewegen, nur akustisch begleitet.
Das gleichnamige T. Rex Album, das ebenfalls im Jahre 1970 erscheint, wartet mit einer entscheidenden Neuerung auf. Erstmals bedient Marc die elektrische Gitarre und die einzelnen Musikstücke werden mit einer ganz anderen Power vermittelt. Kompositorisch ist dieses Album sicherlich nicht der große Wurf, jedoch die parallel veröffentlichte Single „Ride A White Swan“, die buchstäblich durch die Decke schießt, ebnet neue Wege. Dadurch eröffnet sich eine breite Hörerschaft und die Sachen von T. Rex werden europaweit über den Äther geschickt. Natürlich explodieren auch die Verkaufszahlen. Marc war jetzt da angelangt, wohin er immer wollte. Er musste nur noch auf den Olymp aufsteigen und dieses gelang ihm mit dem Folgealbum „Electric Warrior“.
Electric Warrior:
Um seinen musikalischen Vorstellungen noch mehr Power und Durchschlagskraft zu verleihen, wurde die Band T. Rex um zwei Mitspieler erweitert und man agierte nunmehr als Quartett. Hinzu kamen der Bassist Steve Currie und der Schlagzeuger Bill Legend.
Das zweite Album wird u. a. geprägt durch die beiden Singles „Jeepster“ und Hot Love“ und machten aus Marc Bolan über Nacht zum Glam Rock Star. Durch diesen neuerschaffenen musikalischen Trend folgten ihm dann Größen wie David Bowie, Roxy Music, Mott The Hoople, Sweet oder Slade in seinem Fahrwasser.
Aber nicht nur die beiden genannten Hits zeichnen dieses Album aus, sondern auch die anderen Songs wissen zu punkten. Es ist diese zufällige emotionale Tiefe, die sich in den boogiegetränkten Jams niederschlägt. Der Opener „Mambo Jumbo“ ist eine Mischung aus „Rhythm Blues“ Takten, die von einer fordernden Gitarre geradezu nach vorne getrieben wird. Der Folgetrack „Cosmic Dancer“ besticht durch seine träumerische Note und die eingewobenen Streicherpassagen runden das Bild ab. Über die Songs „Jeepster“ und „Hot Love“ bedarf es sicherlich keine Anmerkungen. Der Song „Monolith“ gehört zu den ruhigeren Vertretern der Platte und wird von einem souligen Chor unterfüttert. Gerade diese erschaffene Harmonie wird durch fortlaufende Gitarrensprengsel aufgewertet. Auf dem Stück „Lean Woman Blues“ wird das bisherige Terrain verlassen und es wird ein im Midtempo Blues serviert. „Planet Queen“ wendet sich wieder dem Boogie zu und in Teilen kann man Melodieelemente des späteren Hits „Children For The Revolution“ heraushören. Der nächste Song „Girl“ kommt als einschmeichelnde Ballade herüber, die ausschließlich akustisch begleitet wird. „The Motivator“ ist ein klassischer T. Rex Rocker, während das vorletzte Stück „Life’s A Gas“ von seinem schwärmerischen Charakter geprägt ist und mit feinen Gitarrenlicks aufwartet. Der würdige Abschlusstrack Rip Off“ präsentiert ein völlig fremdes Bild der Band. Sehr fordernd und teilweise schreiend agiert hier Marc und das Musikstück wird von einer großen Unruhe erfüllt.
Fazit:
Der Absturz stellte sich aber nicht sofort ein. Mit dem Folgealbum „The Slider“, das ein Jahr später erschien, konnte er an seine Großtaten anknüpfen. Damals gab es vermutlich keinen Radiosender oder Diskothek, in der nicht die Hits von T. Rex gespielt wurden. Auch ich habe in unserer Dorfdisco zu den Klängen der Band abgetanzt.
Aber eine gewisse Stetigkeit will auch erarbeitet sein und dieser Umstand trat bei Marc Bolan nicht ein. Zusehends verfiel er seiner Alkohol- und Kokainsucht. Was er in kurzer Zeit erschaffen hatte, verfiel und was er danach erschuf, war letztlich nur noch unbedeutend. Somit sind die Folgealben für mich nur noch Randnotizen. Und seiner früher Tod am 16.09.1977 lässt auch die Frage offen, ob sein Comeback bemühen auf fruchtbaren Boden gestoßen wäre.
Wenn man mich gefragt hätte, ob Marc Bolan ein großartiger Komponist, Musiker oder Sänger gewesen sei, so müsste man diese Fragen allesamt mit nein beantworten. Es war aber die Kunstfigur des Glamrocks und auch seine Ausstrahlung, die ihm zu dem werden ließ, was er letztlich war und was er erreicht hat.
Randnotizen:
Das tragische Ende der einzelnen Musiker:
Marc Bolan, Steve Peregrin Took, Steve Currie, Mickey Finn und Bill Legend sind allesamt in dem Zeitfenster 1977 – 2004 verstorben. Fast könnte man meinen, dass über Marc Bolan und seinen Mitmusikern ein Fluch gelegen hätte.
Musiker:
Mark Bolan: Guitar, Vocals
Mickey Finn: Percussion, Vocals
Steve Curry: Bass
Will Legend: Drums
Burt Collins: Flügelhorn
Ian McDonald: Saxophone
Howard Kaylan: Backing Vocals
Mark Volman: Backing Vocals
Songs:
"Mambo Sun" 3:39
"Cosmic Dancer" 4:30
"Jeepster" 4:12
"Monolith" 3:51
"Lean Woman Blues" 3:02
"Get It On" 4:26
"Planet Queen" 3:12
"Girl" 2:30
"The Motivator" 3:59
Life Is A Gas" 2:24
"Rip Off" 3:40