Die Pfalz hatte eine mittlerweile leider verstorbene Sängerin vorzuweisen, die gemeinhin auch gerne als "Mannheimer Röhre" bezeichnet wurde. Gemeint ist hier natürlich Joy Fleming. Im Jahr 2010 machte sich in Österreich eine Sängerin auf den Weg, es ihr gleich zu tun. Martina Kreil, Künstlerpseudonym Meena (Cryle), geboren 1977 in Überackern, so ihr Name.
Aufgewachsen in einem niederösterreichischen Dorf, wuchs Meena mit der örtlichen Volksmusik auf. Ein Segen, dass sie mit ca. 15 Jahren die Kurve bekam und erste rockige Gehversuche mit einer eigenen Band austestete und sich in psychedelischem Bluesrock ausprobierte.
Auf dem deutschen Label Ruf Records erschien 2010 gemeinsam mit ihrem Gitarristen Chris Fillmore in Stantonville, Tennessee, ihr erstes Album "Try Me". Die Blueswelt wurde auf sie aufmerksam, 2011 erreichte sie einen zweiten Platz bei der European Blues Challenge in Berlin.
Ob man in Österreich also nicht nur jodeln, sondern auch röhren kann? Nun, wir werden sehen. Auf geht's!
Meena Cryle und Chris Fillmore Band - Elevations| Austria 2019 | Soul, Americana, Blues, Funk
Ja, es röhrt gewaltig auf dieser Scheibe. So gewaltig, dass es mich völlig erstaunt, erst jetzt und ganz zufällig auf diese Veröffentlichung gestoßen zu sein - und dies, obwohl ich phasenweise nichts anderes zu tun habe, als Musik-Fachzeitschriften zu verkonsumieren. Ohne erst einmal lange um den heißen Brei herumzureden, falle ich diesmal direkt mit der Tür ins Haus: Hört euch diesen Song an! Hier eröffnet nicht etwa Pink Floyd mit bekannt-psychedelischen Klängen! Chris Fillmore mit seiner phantastischen Begleitband legt den Klangteppich. Und hoppela - jetzt wird es funkig unter dem Teppich. Meena deutet bereits ihre Stimmpracht an, es dauert ein Weilchen, bis geröhrt wird. Aber sowas von! Genug schwadroniert, es darf gelauscht werden:
In My Father's House
Mit diesem Song stellen Meena mit der Fillmore-Band trefflich ihr Können unter Beweis. Meenas ausdrucksstarke und wandlungsfähige Stimme sowie Chris Fillmores' herausragendes Gitarrenspiel ergänzen sich hervorragend, niemand hat es nötig, mit seinem Können dem anderen die Show zu stehlen. „Chris und ich sind wie Jagger und Richards oder Ike und Tina Turner“, soll Meena in einem Interview einmal gesagt haben.
Die hohe Güte der Songs könnte zu der Vermutung führen, dass viele Coverversionen auf dem Album vertreten sind. Dem ist nicht so - sieben von zehn Stücken entstammen dem Songwriting Meena/Fillmore. Der langjährigen Verbunden- und Vertrautheit ist es wohl zu verdanken, dass dadurch eine solch homogene Scheibe entstanden ist. Neben reichlich powervollen Songs ---> Sweet Loving Mama sind gänsehauterzeugende Balladen ---> Way Down ebenso vertreten, sodass Freunde lauter Töne ebenso auf ihre Kosten kommen wie diejenigen, die eher den gemäßigten Geschwindigkeiten huldigen.
Mächtig grooven auf den meisten Stücken die Hammond und das Wurlitzer - eine Reminiszenz an die Siebziger? Egal, die Mischung macht's, und das passt. Ein Füllhorn hervorragend arrangierter Songs erwarten den Hörer. Nicht eintönig, sondern vielseitig. Mal lässig cool, mal intensiv gefühlsvoll, aber immer mit viel Seele perlen die Stücke aus den Boxen. Wohl dem, der keine Nachbarn hat und nicht flüsterleise hören muss. Mit ein wenig mehr Dampf ist die wahre Bandbreite der Musik erst richtig zu genießen. Erst so wirkt der Beginn des düster-geheimnisvollen Starts des Schlusssongs "Well Well Well" richtig bedrohlich. Mit der Musik im Kopf möchte ich nicht durch die nebelverhangenen Bayous schlendern, in denen der Song entstanden sein könnte.
Well Well Well
Schön für Vinyl-Fans, die nun vielleicht auf den Geschmack gekommen sind. Dieses Werk ist die erste Veröffentlichung, die neben dem Silberling auch in Öl gepresst wurde. Nun denn - auf in den Plattenladen des Vertrauens.
Die Songs:
01 - Can't You See (5:11)
02 - I Got You (5:46)
03 - Way Down (4:09)
04 - It's Ok (4:37)
05 - Sweet Loving Mama (3:24)
06 - In My Father's House (7:49)
07 - I Wanna Know (3:33)
08 - Shine On You (5:32)
09 - Lord Have Mercy (Revised) (4:31)
10 - Well, Well, Well (7:05)
Die Band:
Meena Cryle - Vocals, Guitar, Tambourine
Chris Fillmore - Acoustic and Electric Guitar, Slide Guitar, Piano, Synthesizer,, Mandolin, BackVocals
Söa Fitzpatrick - Hammond Organ, Wurlitzer, Synthesizer, Piano, Saxophone
Wolfgang Staribacher - Hammond Organ, Wurlitzer
Bernhard Rabitsch - Trumpet
Hans Theessink - Mandoline
Martina Defant - Harmonica
Alex Trier - Bass
Angus „Bangus“ Thomas - Bass
Robert Schoblocher - Drums
Bernhard Egger - Drums
Rainer Baumgartner - Percussion
Frank Cortez - Percussion
Im Web
Offizielle Bandseite
Aufgewachsen in einem niederösterreichischen Dorf, wuchs Meena mit der örtlichen Volksmusik auf. Ein Segen, dass sie mit ca. 15 Jahren die Kurve bekam und erste rockige Gehversuche mit einer eigenen Band austestete und sich in psychedelischem Bluesrock ausprobierte.
Auf dem deutschen Label Ruf Records erschien 2010 gemeinsam mit ihrem Gitarristen Chris Fillmore in Stantonville, Tennessee, ihr erstes Album "Try Me". Die Blueswelt wurde auf sie aufmerksam, 2011 erreichte sie einen zweiten Platz bei der European Blues Challenge in Berlin.
Ob man in Österreich also nicht nur jodeln, sondern auch röhren kann? Nun, wir werden sehen. Auf geht's!
Meena Cryle und Chris Fillmore Band - Elevations| Austria 2019 | Soul, Americana, Blues, Funk
Ja, es röhrt gewaltig auf dieser Scheibe. So gewaltig, dass es mich völlig erstaunt, erst jetzt und ganz zufällig auf diese Veröffentlichung gestoßen zu sein - und dies, obwohl ich phasenweise nichts anderes zu tun habe, als Musik-Fachzeitschriften zu verkonsumieren. Ohne erst einmal lange um den heißen Brei herumzureden, falle ich diesmal direkt mit der Tür ins Haus: Hört euch diesen Song an! Hier eröffnet nicht etwa Pink Floyd mit bekannt-psychedelischen Klängen! Chris Fillmore mit seiner phantastischen Begleitband legt den Klangteppich. Und hoppela - jetzt wird es funkig unter dem Teppich. Meena deutet bereits ihre Stimmpracht an, es dauert ein Weilchen, bis geröhrt wird. Aber sowas von! Genug schwadroniert, es darf gelauscht werden:
In My Father's House
Mit diesem Song stellen Meena mit der Fillmore-Band trefflich ihr Können unter Beweis. Meenas ausdrucksstarke und wandlungsfähige Stimme sowie Chris Fillmores' herausragendes Gitarrenspiel ergänzen sich hervorragend, niemand hat es nötig, mit seinem Können dem anderen die Show zu stehlen. „Chris und ich sind wie Jagger und Richards oder Ike und Tina Turner“, soll Meena in einem Interview einmal gesagt haben.
Die hohe Güte der Songs könnte zu der Vermutung führen, dass viele Coverversionen auf dem Album vertreten sind. Dem ist nicht so - sieben von zehn Stücken entstammen dem Songwriting Meena/Fillmore. Der langjährigen Verbunden- und Vertrautheit ist es wohl zu verdanken, dass dadurch eine solch homogene Scheibe entstanden ist. Neben reichlich powervollen Songs ---> Sweet Loving Mama sind gänsehauterzeugende Balladen ---> Way Down ebenso vertreten, sodass Freunde lauter Töne ebenso auf ihre Kosten kommen wie diejenigen, die eher den gemäßigten Geschwindigkeiten huldigen.
Mächtig grooven auf den meisten Stücken die Hammond und das Wurlitzer - eine Reminiszenz an die Siebziger? Egal, die Mischung macht's, und das passt. Ein Füllhorn hervorragend arrangierter Songs erwarten den Hörer. Nicht eintönig, sondern vielseitig. Mal lässig cool, mal intensiv gefühlsvoll, aber immer mit viel Seele perlen die Stücke aus den Boxen. Wohl dem, der keine Nachbarn hat und nicht flüsterleise hören muss. Mit ein wenig mehr Dampf ist die wahre Bandbreite der Musik erst richtig zu genießen. Erst so wirkt der Beginn des düster-geheimnisvollen Starts des Schlusssongs "Well Well Well" richtig bedrohlich. Mit der Musik im Kopf möchte ich nicht durch die nebelverhangenen Bayous schlendern, in denen der Song entstanden sein könnte.
Well Well Well
Schön für Vinyl-Fans, die nun vielleicht auf den Geschmack gekommen sind. Dieses Werk ist die erste Veröffentlichung, die neben dem Silberling auch in Öl gepresst wurde. Nun denn - auf in den Plattenladen des Vertrauens.
Die Songs:
01 - Can't You See (5:11)
02 - I Got You (5:46)
03 - Way Down (4:09)
04 - It's Ok (4:37)
05 - Sweet Loving Mama (3:24)
06 - In My Father's House (7:49)
07 - I Wanna Know (3:33)
08 - Shine On You (5:32)
09 - Lord Have Mercy (Revised) (4:31)
10 - Well, Well, Well (7:05)
Die Band:
Meena Cryle - Vocals, Guitar, Tambourine
Chris Fillmore - Acoustic and Electric Guitar, Slide Guitar, Piano, Synthesizer,, Mandolin, BackVocals
Söa Fitzpatrick - Hammond Organ, Wurlitzer, Synthesizer, Piano, Saxophone
Wolfgang Staribacher - Hammond Organ, Wurlitzer
Bernhard Rabitsch - Trumpet
Hans Theessink - Mandoline
Martina Defant - Harmonica
Alex Trier - Bass
Angus „Bangus“ Thomas - Bass
Robert Schoblocher - Drums
Bernhard Egger - Drums
Rainer Baumgartner - Percussion
Frank Cortez - Percussion
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