Joel Siegel & The Pocket Band - Pink Hotel

So schweben die Songs in einer äußerst angenehmen „Hippie-Atmosphäre durch den Raum und sorgen für das Wohlbefinden

 
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Joel Siegel & The Pocket Band - Pink Hotel

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Gepostet: 22.04.2020 - 19:46 Uhr  ·  #1
Joel Siegel & The Pocket Band - Pink Hotel

Joel Siegel wurde, so liest man, von David Crosby entdeckt und spielte mit The Grateful Dead und den Doobie Brothers. Klare Zeichen, die hier gesetzt werden, und die auch bereits auf eine musikalische Ausrichtung hinweisen könnten. Eine erste Platte erschien auch bereits vor längerer Zeit, das war das Debütalbum mit “Sideshow“ aus dem Jahre 1995.

Nun, "Pink Hotel" empfinde ich von Beginn an wie eine Zeitreise. Siegel zeigt gleich beim ersten Song, das er kein sehr guter und sicherer Sänger ist. Das Interessante ist jedoch, dass er seine gleichwohl nicht uninteressante Stimme im Mehrspurverfahren nutzt, so singen gleich mehrere Siegels! Und dieses bringt einen eigentümlichen Sound, genau jenen, der mich gedanklich zurückreisen lässt, auch eben in jene Zeit, als Crosby selbst diese breitflächigen Vokal-Harmonien produzierte, auch vorher bereits mit The Byrds.

Und genau dieser Aspekt ist es, der mich sogleich angenehm anspricht, entwickelt sich durch diesen Breitflächengesang eine warme, harmonische und angenehme Stimmung, die eine starke Entspanntheit produziert. Die Band ist dazu ebenfalls in diesem entspannten Modus aktiv. So schweben die Songs in einer äußerst angenehmen „Hippie-Atmosphäre durch den Raum und sorgen für das Wohlbefinden, auf der Basis von solidem Rock mit der bestimmten lockeren Westcoast-Stimmung.

Dabei agiert die Band insgesamt sehr dicht und man spürt eine Leidenschaft, die man beim gemeinsamen Musizieren entwickelt. Im Laufe der Spielzeit entpuppen sich so manche Songs als Ohrwürmer, zum Beispiel gleich der dritte Song, “Never Be The Same“ kann sich tief einbohren mit seinem Refrain. Weiterhin als positiv empfinde ich, dass sich die Musiker einen gewissen Ausdruck des nicht Perfekten beibehalten haben, man scheint locker drauf los zu spielen, ohne Rücksicht darauf, ob alles wirklich genau sitzt und absolut geschliffen sein muss. Dieses gewisse Maß des Unfertigen strahlt eine große Nähe und Sympathie aus, die mir sehr gefällt.

Joel Siegel (electric 6 and 12 string guitars, lead voice, harmony vocals, background vocals)
Zeke Zirngiebel (electric lead guitar)
Rick Solem (all keyboards)
Cliff Hugo (bass guitar)
Terry Lesperance (drums and percussion)

1 Stand Like a Man (3:00)
2 Nobel Son (3:51)
3 Never Be The Same (3:11)
4 Monsters In The Meadow (3:27)
5 It's Gone (3:15)
6 City of Hate (3:11)
7 Abu Graib (4:00)
8 Some Dreams Die Hard (2:45)
9 Rockin' This Life (3:00)
10 Long-Ass Journey (3:42)
11 Crosshairs (3:36)
12 Bad Blood (3:01)
13 Pay the Price (3:13)
14 Livin' in the Matrix (3:25)

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