Hanna Fearns - Turn On The Light

Letztlich ist es gelungen, eine Melange verschiedener Ansätze aus Folk, Country, Pop und dem Genre Singer/Songwriter zu kreieren.....

 
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Hanna Fearns - Turn On The Light

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Gepostet: 05.02.2019 - 18:40 Uhr  ·  #1
Hanna Fearns - Turn On The Light

Die 1960 geborene Hanna Fearns ist eine Singer/Songwriterin mit deutsch-britischen Wurzeln. Bereits 2014 äußerte ich mich zu ihrem Album "Sentimental Bones".
Vier Jahre sollte es dauern, bis der Nachfolger erschien und der liegt mit "Turn On The Light" nun vor. Man lobte allgemein ihre eigenwillige Mischung aus Folk Noir, Americana und Indiepop. Und der Begriff 'Noir' passt in der Tat, wirkt die Stimmung doch oft recht düster. Hanna Fearns scheint mitunter völlig unbeteiligt und sich dabei allen Drucks entledigt zu haben, um tiefenentspannt ihre Songs vorzutragen. Stimmungsmäßig fühle ich mich ein wenig erinnert an Musik von Nick Cave und auch Marianne Faithfull neueren Datums, was den stimmlichen Ausdruck manchmal betrifft.

Aber offensichtlich liebt es die Künstlerin möglicherweise nicht, zu sehr im Dunkeln zu verweilen, lautet der Titel der neuen Platte doch "Turn On The Light". Und so nimmt die Atmosphäre bereits mit dem dritten Titel eine andere Färbung auf. "The Golden Age" wirkt wie einer vieler Songs von Neil Young, mit dieser gewissen sentimentalen Ausrichtung. Nun, das ist einer von vielen Fremdkompositionen, hier im Original von Beck. Hanna nimmt dessen Vorlage stimmungsmäßig in vollem Umfange auf, und fügt nur noch ihre eigene Prägung hinzu.

Die beiden anderen externen Kompositionen sind "Square Room" (Vic Chesnutt) sowie "Big Black Car" (Big Star), und das bedeutet nicht, dass alle drei sich besonders abheben vom Gesamteindruck. Doch letztlich bleibt den Eigenkompositionen dieses gewisse Etwas, das dann doch ein wenig mehr 'Düsterkeit' ausstrahlt, oder vielleicht ist der Begriff Melancholie noch ein wenig zutreffender. "If You Don’t Love Me, Why Do You Act The Way You Do", mit diesen Zeilen wird es ganz besonders ergreifend. Nick Cave und Kylie Minogue lassen grüssen: "Where The Wild Roses Grow" – hier hören wir jedoch "Act Of Grace" im Duett mit Peter Rubel, der wohl auch die verhallte Gitarre spielt, ganz wunderschön, dieser emotionale Song.

Letztlich ist es gelungen, eine Melange verschiedener Ansätze aus Folk, Country, Pop und dem Genre Singer/Songwriter zu kreieren, Songs, die mitunter sehr dicht im Arrangement sind, sehr diszipliniert, aber dann auch wieder die Möglichkeit eines freien Raums nutzen, um sich atmosphärisch zu öffnen. Ein Angebot an alle Hörer/innen, sich treiben zu lassen und dabei das Booklet mit den Texten vorzunehmen und diese Gesamtheit zum Anlass zu nehmen, einfach zu genießen, vielleicht nicht bei allen Songs, doch mindestens bei jenen, bei denen man sich auch persönlich betroffen und berührt fühlt. Letztlich sind schöne Geschichten entstanden, die mich dann auch wieder erinnern an die Musik der großartigen Kollegin Lucinda Williams. Trotz diverser Assoziationen bleibt die Musik eigenständig und individuell und auf jeden Fall ist sie ein großer Schritt voraus im Vergleich zum Vorgänger hinsichtlich der Entwicklung eines eigenen Profils.


Hanna Fearns (vocals, guitars, piano, organ, vibraphone, synth)
Ken Stringfellow (vocals, Grand piano, guitars, bass, organ)
Björn Sonnenberg (12-string guitar, synth)
Philipp Bramswig (acoustic & electric guitar)
Tom Kneebone (electric guitar)
Bobbo Byrnes (electric guitar, lap steel)
Sebastian Räther (electric & double bass)
Jo Klein (organ, mellotron)
Henrik von Holtum (Philicordia, synth)
Peter Rubel (vocals, electric guitar)
Olaf Opal (tambourine)
Volker Reichling (drums, percussion)
Cecilia Pellegrini (background vocals)
Ben Riddle (background vocals)


Running Away
Turn On The Light
The Golden Age
Beyond Expectation
Queen Of England
Act Of Grace (feat. Peter Rubel)
Square Room
Ocean
Shady Day
When I’m Falling (feat. Ken Stringfellow)
Big Black Car


https://www.fearns.com/

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