Charles Gayle – Repent
Und wieder einer der wenigen Jazzer, die noch dem Free Jazz frönen, und, entweder aus Gründen der relativen Unpopularität des Genres oder sonstigen, mir oft unerfindlichen Gründen, noch nicht so bekannt sind wie die „Helden“ der 60er Jahre.(dabei ist Gayle auch Jahrgang 1939, blieb aber auch in den 60ern relativ unbekannt)
Am 13.1.1992 und 2.3.1992 in New York live eingespielt wurden hier 2 Stücke:
1 Repent [23:41]
2. Jesus Christ and Scripture [50:35]
Man beachte die lange Spielzeit!
Aber nicht nur Quantität. sondern auch hohe Qualität wird hier geboten!
Gayle zählt in Fachkreisen als sehr kraftvoller, spirituell inspirierter Saxofonist.(inzwischen hat er sich ebenfalls auf das Piano konzentriert).
Er wirkt oft völlig losgelöst und „abgehoben“ im Spiel, Leidenschaft klingt aus jeder Note.
Möglicherweise trägt auch dazu bei, daß er lange die Schattenseiten des Lebens kennen lernte, nämlich als er in den 70ern bis Mitte der 80er als Nichtsesshafter durch die Straßen New York’s streifte und sich etwas Geld durch „Auftritte“ auf der Straße verdiente.
Vielleicht ist es dieses lange „Nichtsesshafte“, daß sich im Spiel widerspiegelt?
Diese Musik ist verdammt „unruhig“ und zerrend, Albert Ayler und John Coltrane fallen hier als Spontanvergleiche ein, doch während sowohl Ayler als auch Coltrane ihr ganz bestimmtes Spektrum abdeckten, sprengt Gayle diese Ketten und wächst über die Vorbilder in der Intensität oft hinaus.
Schreie auf dem Tenor, Ausdruck aller Gefühle, die gesamte Bandbreite spielerischer Möglichkeiten auf dem Saxofon, man fühlt sich ab und an „an die Wand gedrückt“.
Gäbe es eine Schublade, wäre das für mich so etwas wie „High Energy Jazz“, das mit einem Energy Drink in Einheit dürfte dann wirklich Flügel verleihen!
Die Mitspieler stehen der Energie in nichts nach, die Bassisten versuchen ein Gefüge, ein Geflecht zu schaffen und improvisieren dabei noch mit, der Schlagzeuger kommt sehr agressiv und könnte auch Rock spielen...
Gayle hat viele hervorragenden Platten vorgelegt, dieses ist für mich eine der besten!
Die Besetzung:
Charles Gayle: tenor saxophone
Hilliard Greene: bass(additional on “Repent”), Vattel Cherry: bass
David Pleasant: drums
Anm.: Zu Risiken und Nebenwirkungen sprechen Sie bitte mit Ihrem Psychotherapeuten….
Wolfgang
Und wieder einer der wenigen Jazzer, die noch dem Free Jazz frönen, und, entweder aus Gründen der relativen Unpopularität des Genres oder sonstigen, mir oft unerfindlichen Gründen, noch nicht so bekannt sind wie die „Helden“ der 60er Jahre.(dabei ist Gayle auch Jahrgang 1939, blieb aber auch in den 60ern relativ unbekannt)
Am 13.1.1992 und 2.3.1992 in New York live eingespielt wurden hier 2 Stücke:
1 Repent [23:41]
2. Jesus Christ and Scripture [50:35]
Man beachte die lange Spielzeit!
Aber nicht nur Quantität. sondern auch hohe Qualität wird hier geboten!
Gayle zählt in Fachkreisen als sehr kraftvoller, spirituell inspirierter Saxofonist.(inzwischen hat er sich ebenfalls auf das Piano konzentriert).
Er wirkt oft völlig losgelöst und „abgehoben“ im Spiel, Leidenschaft klingt aus jeder Note.
Möglicherweise trägt auch dazu bei, daß er lange die Schattenseiten des Lebens kennen lernte, nämlich als er in den 70ern bis Mitte der 80er als Nichtsesshafter durch die Straßen New York’s streifte und sich etwas Geld durch „Auftritte“ auf der Straße verdiente.
Vielleicht ist es dieses lange „Nichtsesshafte“, daß sich im Spiel widerspiegelt?
Diese Musik ist verdammt „unruhig“ und zerrend, Albert Ayler und John Coltrane fallen hier als Spontanvergleiche ein, doch während sowohl Ayler als auch Coltrane ihr ganz bestimmtes Spektrum abdeckten, sprengt Gayle diese Ketten und wächst über die Vorbilder in der Intensität oft hinaus.
Schreie auf dem Tenor, Ausdruck aller Gefühle, die gesamte Bandbreite spielerischer Möglichkeiten auf dem Saxofon, man fühlt sich ab und an „an die Wand gedrückt“.
Gäbe es eine Schublade, wäre das für mich so etwas wie „High Energy Jazz“, das mit einem Energy Drink in Einheit dürfte dann wirklich Flügel verleihen!
Die Mitspieler stehen der Energie in nichts nach, die Bassisten versuchen ein Gefüge, ein Geflecht zu schaffen und improvisieren dabei noch mit, der Schlagzeuger kommt sehr agressiv und könnte auch Rock spielen...
Gayle hat viele hervorragenden Platten vorgelegt, dieses ist für mich eine der besten!
Die Besetzung:
Charles Gayle: tenor saxophone
Hilliard Greene: bass(additional on “Repent”), Vattel Cherry: bass
David Pleasant: drums
Anm.: Zu Risiken und Nebenwirkungen sprechen Sie bitte mit Ihrem Psychotherapeuten….
Wolfgang