Moulettes - Constellations
VÖ: 02.06.2014 - Label Navigator Records
Tracklist:
1. Glorious Year 03:31
2. Constellations 4:12
3. Lady Vengeance 04:31
4. The Night Is Young 04:15
5. Between Two Mirrors 06:09
6. So It Goes 03:27
7. Land Of The Midnight Sun 05:09
8. Elegy 04:06
9. The Observatory 05:00
10. Keep It As A Memory 04:18
Gesamt: 44:38 min
Bandgeschichte (aus wiki):
Moulettes are an English eclectic Art Rock band that combines elements of Rock, Prog, Folk and Pop. The band was formed in 2002 in Glastonbury, England by Hannah Miller (vocals, cello), Ruth Skipper (vocals, bassoon), Robert Skipper (later of The Holloways), Oliver Austin (drums, vocals) and Ted Dwane (bass). The current line up is Hannah Miller, Oliver Austin, bassist Jim Mortimore (son of Gentle Giant drummer Malcolm Mortimore) and Raevennan Husbandes (vocals, guitar).
Moulettes consists almost entirely of multi-instrumentalists who experiment with both electric and acoustic instruments. One of their musical trademarks is the deliberate distortion of acoustic instruments. The band often incorporate orchestral and progressive elements into their music and occasional play with a chamber orchestra, or in larger ensembles.
Musiker:
Hannah Miller – 5 String Cello, Cellola, Vocals, Guitar, Synths, and Autoharp.
Raevennan Husbandes – Electric Guitar, Vocals, Acoustic guitars & Dobro.
Oliver Austin – Drums, Guitar, Synth, Vocals.
Jim Mortimore – Bass, Double Bass, Moog, Vocal
Diskografie:
Moulettes 2010
The Bear’s revenge 2012
Constellation 2014
Preternatural 2016
„Progressive-Indie-Chamber-Folk-Pop oder weiß der Geier was das ist“ – so schrieb ein User im Hifi-Forum über diese CD und schwupps hatte er mich neugierig gemacht. Allerdings: die Musik der Moulettes entzieht sich jeglicher Klassifizierung. Der geneigte Hörer kann hier viele verschiedene Stilrichtungen entdecken, aber es ist mitnichten ein wilder Stilmix. Daher sollte jeder nach Anhören der Schnipsel für sich entscheiden mit wem oder was er die Musik der 2014 erschienenen Platte „Constellations“ vergleicht. Für mich sind sie auf jeden Fall eine der Neuentdeckungen des Jahres 2017 und alle drei Alben laufen bei mir auf „Heavy rotation“.
Die Band selber nennt als Einflüsse Shostakovich, Miles Davis, Pentangle und Skrillex. Ob das mit einem Augenzwinkern gemeint war kann ich nicht beurteilen. In einigen Foren wird auch eine gewisse Nähe zu Gentle Giant gesehen. Möglicherweise auch weil Bassist Jim Mortimore der Sohn der GG-Drummers Malcome Mortimore ist).Waren ihre ersten beiden Alben eher dem Bereich Folk-/Folkrock/Klezmer-Pop zuzuordnen perfektionieren die Moulettes auf Constellations ihr einzigartiges Klangbild: Chorpassagen und Kammermusik mit mancherlei Holzinstrumenten stehen neben beschwingtem Art- und sogar Postrock.
Sei’s drum: Die Moulettes können wohl als eines der bestgehüteten Geheimnisse der britischen Inseln gelten. Dabei sind sie dort zumindest unter Besuchern von Folkfestivals durchaus bekannt, nur ist womöglich die Schnittmenge mit trendigen Hipstern nicht unbedingt besonders groß.
Constellations ist zugegeben eine ziemlich ambitionierte Platte, auch mit allerlei Gastbeiträgen. So findet man auf diesem Album Gastauftritte von Legenden wie Arthur Brown („God of Hellfire“) und Herbie Flowers (Lou Reed/David Bowie) sowie von zeitgenössischen Künstlern wie Blaine Harrison (Mystery Jets), The Unthanks und Emma Richardson (Band of Skulls). Die ebenfalls aus Brighton stammende Dub-Troubadourin Faye Houston und der Dubstep-Produzent Mike Dennis (Dface) komplettieren die Reihe der Mitwirkenden.
„It will be a glorious year, I can feel it in my fingers!“ So starten die Moulettes in ihr neues Werk und geben dem noch jungen Jahr gleich mit ihren malerischen Melodien einen frischen, positiven Anstrich. Schon auf den ersten Songs machen sie klar, wie gut sie streicherlastige Songkonstrukte, die im besten Sinne mittelalterlich angehaucht sind, mit modernen, satten Bass- und Drumsounds zu kombinieren wissen.
Schon im Opener kommen auch die stimmlichen Qualitäten von Leadsängerin Hannah Miller und der Backgroundgesang der übrigen Mitglieder sowie die instrumentale Kompetenz ihrer Mitstreiter voll zur Geltung. Neben den „üblichen“ Instrumenten fügt das Quartett ihrem Klangbild auch Klänge von Cellola (eine spezieller Umbau von einem Cello), Harfe und Dobro hinzu, was die Songs auch unverwechselbar macht.
Glorious year
"Lady Vengeance" ist ein erster Höhepunkt des Albums - vermischt er doch gekonnt Trip-hop mit Prog Rock und fügt eine Prise Opulenz der Band Divine Comedy hinzu.
Lady Vengeance
Eine Hommage an den Belle epoque der 20er Jahre bietet ”The Night is Young”. Dieser leicht beschwingte Walzer wird von einem Kammerorchester begleitet dazu konstatiert Hannah Miller “the night is young there’s plenty of rum and life, after all, is for living.”
“The Observatory” ist ein klassischer Folksong der auch in der 80er Phase von Kate Bush (ich denke an The Dreaming) hätte erscheinen können und glänzt mit schönem Wechselgesang zwischen Mann und Frau und lebhafter Percussion. Im ersten Teil zeigt sicxh der Song düster, reift dann zum hymnischen Uptempo-Ritt heran und läuft im Schlussteil so aus dem Ruder, dass sich kurz vor Schluss sogar Jazz einschleicht in „Constellations“.
Mein Favorit ist aber eindeutig „Land oft he midnight sun“ – eigentlich von der Grundstruktur her eher unspektakulär entfaltet er aber im wunderschönen Refrain Gänsehautmomente, als Instrument übernimmt hierbei die Harfe die Federführung, was dem Song etwas federndes, atmosphärisches verleiht.
Land of the midnight sun
Fazit: Diese dritte Platte zeigt, dass die Moulettes richtig viel können und alles dürfen – außer, nebenbei gehört zu werden. Denn dieses Album ist so vielseitig und durchdacht, dass man sich damit auseinandersetzen muss, um den Zauber zu spüren, der in ihm steckt. Eine richtig spannende Platte von einer einzigartigen Band. Auch für High-ender sehr interessant, die Klangqualität ist außergewöhnlich.
Constellations
Musik 15/15
Klang 14/15