Herman van Veen - Düsseldorf, 6.Okt.2016
Vielleicht kennt noch jemand die liebevoll gemachte Zeichentrickserie von der Ente Alfred Jodocus Kwak. Meine Kinder jedenfalls liebten sie - und auch die gleichnamige Musik, die irgendwann auf CD erschien. Vor allem meine Tochter erinnert sich noch sehr gut an diese Musik - und mag sie auch heute noch, ca. 23 Jahre später. So schenkte ich ihr anlässlich ihres Geburtstages zwei Eintrittskarten zu dem obigen Konzert in der Düsseldorfer Tonhalle. Und freute mich sehr darüber, dass sie diesen Konzertabend mit mir verbringen wollte.
Rechtzeitig trafen wir uns vor der Tonhalle und konnten uns dank der bereits vorhandenen Karten die Schlange vor dem Abendverkauf sparen. Da das Konzert bis zu dem Abend bereits fast ausverkauft war, hielt sich die Länge vor der Abendkasse allerdings in Grenzen.
Im Konzertsaal freuten wir uns darüber, dass wir zwei schöne Plätze nahe der Bühne erwischt hatten. Leicht erhöht, war die Sicht auf das Geschehen hervorragend. Und bereits nach wenigen Minuten erlosch das Licht, unter viel Vorschußapplaus betrat Herman van Veen samt Begleitmusikern die Bühne.
Da stand er nun, 71 Jahre alt, dank seines leuchtendroten Oberhemdes sofort im auf ihn gerichteten Scheinwerferlicht zu erkennen. Aber, dazu bedarf es erst gar nicht des Hemdes - zu charakteristisch ist sein Kopf mit den hellblauen, wachen Augen und dem grauen Haarkranz.
"Schlaf nicht" eröffnet melancholisch den Konzertabend. Wer van Veen ein wenig kennt oder bereits eines seiner traumhaft schönen Konzerte besucht hat weiß allerdings - der Abend wird nicht nur melancholisch bleiben. Dieser niederländische Ausnahmekünstler weiß sein Publikum zu verzaubern. Dies nicht nur mit lauten oder leisen Tönen, mit melancholischen oder nachdenklichen Liedern. Nein, hier steht ein Clown auf der Bühne, der sein Publikum mit nachdenklichen, witzigen, melancholischen oder berührenden Liedern verzaubert. Der dem Publikum gelgentlich den gesellschaftlichen Spiegel vor die Nase hält und es versteht, die gerade entstandene Ernsthaftigkeit völlig unerwartet durch ein kleines Wortspiel verpuffen zu lassen.
van Veen nimmt sein Publikum mit auf eine Reise quer durch sein Schaffen. Nach über 50 Bühnenjahren versteht sich von selbst, dass er neben seinem aktuellen Werk "Fallen oder Springen" auf ein reichhaltiges Repertoire zurückgreifen kann. Seine Lieder handeln von Liebe und Freundschaft, von Frieden und Familie, von Toleranz und vom Tod. Ergreifend und berührend, wie er an seinen erst vor kurzem verstorbenen Freund und langjährigem Wegbegleiter Erik van der Wurff erinnert und ihm sein Lied "Ich hab ein zärtliches Gefühl" widmet.
Weit über drei Stunden geht die Reise durch van Veens' Welt, verzaubert er sein begeistertes Publikum. Singt, tanzt, springt, plaudert und sinniert. Spielt mal die Geige, mal die Gitarre, sitzt gelegentlich am Klavier, schlägt die Trommeln, immer begleitet von seiner phantastischen Band. Ob er nun wie ein Teenee zu Little Richards "Tutti Frutti" hüftschwingend über die Bühne tanzt oder im Geplaudere mit Rikkert van Huisstede über seine lichten Haare kokettiert - immer ist das Publikum ganz nah bei ihm und dankt ihm den Abend mehrmals mit stürmendem Applaus und manch stehender Ovation.
Am "Ende" des Konzertabends holt ihn das Publikum zu zwei weiteren Zugaben auf die Bühne. Danach, die ersten sind bereits auf dem Heimweg, ertönt abermals tosender Applaus. Van Veen hat sich heimlich durch einen Hintereingang unter das Publikum gemischt und erklimmt erneut für eine weitere Zugabe die Bühne. Seine Band gesellt sich für zwei weitere Stücke hinzu. Abermals tosender Beifall, unter dem die Künstler die Bühne verlassen.
Meine Tochter und ich verlassen den Konzertsaal. An der Garderobe hören wir noch immer die Menge applaudieren und laut Herman - Herman rufen. Und können es kaum glauben: Wieder setzt die Musik zu einer weiteren Zugabe ein. Unfassbar! Dieser Mann ist 71 und findet einfach kein Ende.
Aber - wie nannte sich die Tour? "Fallen oder Springen". Van Veen hatte sich für das Springen entschieden. Ganz hoch ist er gesprungen. Und gehört wahrlich in die Riege der außerordentlich sympathischen Ausnahmekünstler.
Komm bald wieder, Hermann. So hoffe ich.
Rikkert van Huisstede - Saskia Egtberts - Kees Dijkstra - Herman van Veen - Robin Scherpen - Jannemien Cnossen - Tonnie Koning - Edith Leerkes
...und das Publikum wollte ihn einfach nicht nach Hause lassen.
Ein letzter Blick auf die Tonhalle. Nicht nur ein sehr schönes Gebäude - auch die Akustik ist hervorragend.
Vielleicht kennt noch jemand die liebevoll gemachte Zeichentrickserie von der Ente Alfred Jodocus Kwak. Meine Kinder jedenfalls liebten sie - und auch die gleichnamige Musik, die irgendwann auf CD erschien. Vor allem meine Tochter erinnert sich noch sehr gut an diese Musik - und mag sie auch heute noch, ca. 23 Jahre später. So schenkte ich ihr anlässlich ihres Geburtstages zwei Eintrittskarten zu dem obigen Konzert in der Düsseldorfer Tonhalle. Und freute mich sehr darüber, dass sie diesen Konzertabend mit mir verbringen wollte.
Rechtzeitig trafen wir uns vor der Tonhalle und konnten uns dank der bereits vorhandenen Karten die Schlange vor dem Abendverkauf sparen. Da das Konzert bis zu dem Abend bereits fast ausverkauft war, hielt sich die Länge vor der Abendkasse allerdings in Grenzen.
Im Konzertsaal freuten wir uns darüber, dass wir zwei schöne Plätze nahe der Bühne erwischt hatten. Leicht erhöht, war die Sicht auf das Geschehen hervorragend. Und bereits nach wenigen Minuten erlosch das Licht, unter viel Vorschußapplaus betrat Herman van Veen samt Begleitmusikern die Bühne.
Da stand er nun, 71 Jahre alt, dank seines leuchtendroten Oberhemdes sofort im auf ihn gerichteten Scheinwerferlicht zu erkennen. Aber, dazu bedarf es erst gar nicht des Hemdes - zu charakteristisch ist sein Kopf mit den hellblauen, wachen Augen und dem grauen Haarkranz.
"Schlaf nicht" eröffnet melancholisch den Konzertabend. Wer van Veen ein wenig kennt oder bereits eines seiner traumhaft schönen Konzerte besucht hat weiß allerdings - der Abend wird nicht nur melancholisch bleiben. Dieser niederländische Ausnahmekünstler weiß sein Publikum zu verzaubern. Dies nicht nur mit lauten oder leisen Tönen, mit melancholischen oder nachdenklichen Liedern. Nein, hier steht ein Clown auf der Bühne, der sein Publikum mit nachdenklichen, witzigen, melancholischen oder berührenden Liedern verzaubert. Der dem Publikum gelgentlich den gesellschaftlichen Spiegel vor die Nase hält und es versteht, die gerade entstandene Ernsthaftigkeit völlig unerwartet durch ein kleines Wortspiel verpuffen zu lassen.
van Veen nimmt sein Publikum mit auf eine Reise quer durch sein Schaffen. Nach über 50 Bühnenjahren versteht sich von selbst, dass er neben seinem aktuellen Werk "Fallen oder Springen" auf ein reichhaltiges Repertoire zurückgreifen kann. Seine Lieder handeln von Liebe und Freundschaft, von Frieden und Familie, von Toleranz und vom Tod. Ergreifend und berührend, wie er an seinen erst vor kurzem verstorbenen Freund und langjährigem Wegbegleiter Erik van der Wurff erinnert und ihm sein Lied "Ich hab ein zärtliches Gefühl" widmet.
Weit über drei Stunden geht die Reise durch van Veens' Welt, verzaubert er sein begeistertes Publikum. Singt, tanzt, springt, plaudert und sinniert. Spielt mal die Geige, mal die Gitarre, sitzt gelegentlich am Klavier, schlägt die Trommeln, immer begleitet von seiner phantastischen Band. Ob er nun wie ein Teenee zu Little Richards "Tutti Frutti" hüftschwingend über die Bühne tanzt oder im Geplaudere mit Rikkert van Huisstede über seine lichten Haare kokettiert - immer ist das Publikum ganz nah bei ihm und dankt ihm den Abend mehrmals mit stürmendem Applaus und manch stehender Ovation.
Am "Ende" des Konzertabends holt ihn das Publikum zu zwei weiteren Zugaben auf die Bühne. Danach, die ersten sind bereits auf dem Heimweg, ertönt abermals tosender Applaus. Van Veen hat sich heimlich durch einen Hintereingang unter das Publikum gemischt und erklimmt erneut für eine weitere Zugabe die Bühne. Seine Band gesellt sich für zwei weitere Stücke hinzu. Abermals tosender Beifall, unter dem die Künstler die Bühne verlassen.
Meine Tochter und ich verlassen den Konzertsaal. An der Garderobe hören wir noch immer die Menge applaudieren und laut Herman - Herman rufen. Und können es kaum glauben: Wieder setzt die Musik zu einer weiteren Zugabe ein. Unfassbar! Dieser Mann ist 71 und findet einfach kein Ende.
Aber - wie nannte sich die Tour? "Fallen oder Springen". Van Veen hatte sich für das Springen entschieden. Ganz hoch ist er gesprungen. Und gehört wahrlich in die Riege der außerordentlich sympathischen Ausnahmekünstler.
Komm bald wieder, Hermann. So hoffe ich.
Rikkert van Huisstede - Saskia Egtberts - Kees Dijkstra - Herman van Veen - Robin Scherpen - Jannemien Cnossen - Tonnie Koning - Edith Leerkes
...und das Publikum wollte ihn einfach nicht nach Hause lassen.
Ein letzter Blick auf die Tonhalle. Nicht nur ein sehr schönes Gebäude - auch die Akustik ist hervorragend.