David Baerwald – Triage (1990) / Here Comes The New Folk Und

 
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David Baerwald – Triage (1990) / Here Comes The New Folk Und

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Gepostet: 09.05.2007 - 13:13 Uhr  ·  #1
David Baerwald – Triage (1990) / Here Comes The New Folk Underground (1993)

Label: A & M Records / Lost Highway Records

Tracks: Triage
1. Secret Silken World
2. Got No Shotgun Hydra Head Octopus Blues
3. Nobody
4. Waiter
5. AIDS and Armageddon
6. Postman
7. Bitter Tree
8. China Lake
9. Brand New Morning
10. Born for Love

Tracks: Here comes the new folk underground
1. Why (4:56)
2. Compassion (3:10)
3. The Crash (4:43)
4. Nothing's Gonna Bring Me Down (3:59)
5. Bozo Weirdo Wacko Creep
6. Love # 29
7. If (A Boy Whore in a Man's Jail) (4:21)
8. Wondering (4:01)
9. Hellbound Train (4:07)
10. Me And My Girl (8:52)

Seine Musikerkarriere begann DB als 26 jähriger, dass war im Jahr 1986.
Gemeinsam mit David Ricketts gründeten sie David & David und landeten mit „Welcome to the boomtown“ einen Hit in den Staaten.
Das komplette Album verkaufte sich knapp eine Million mal.

Trotz dieses kommerziellen Erfolges lösten sich David & David wieder auf und David Baerwald machte Solo weiter.

1990 und 1993 veröffentlichte Baerwald zwei höchst bemerkenswerte Alben.
Die Kritiker waren sich einig, denn beide Alben wurden euphorisch gefeiert, konnten aber den erhofften Erfolg nicht einspielen.

Seine kompositorische und musikalische Klasse ist für mich unumstritten, seine Art verschiedene musikalischen Genres zu vereinen, ist meisterlich.
Jazz, Rock, Funk, Soul und extrem gutes Songwriting sind sein Markenzeichen und machen beide Albem zu Pflichtkauf.

Triage:

Der Opener ist feinster Pop Jazz, der ruhige Aufbau versetzt den Hörer fast in Trance und ist Entspannung pur.
Das ändert sich aber mit dem Stück „Got No Shotgun Hydra Head Octopus Blues„
Hier hagelt es Rhythmus der die treibende Kraft durch das Schlagzeug und durch die Gitarren erfährt.
„Nobody “ ist wunderbar schräg, der bedächtige Aufbau täuscht etwas, denn die Nummer wird immer stärker.
Der Sprechgesang erinnert an die Band „David and David“, der Rhythmus ebenfalls.
Mittelharte Gitarrenriffs und fegende Keyboard Klänge runden ein klasse Stück ab.
Ich möchte nicht weiter auf die anderen Stücke eingehen, nur so viel sei gesagt, es gibt keinen Ausfall.
Beißende Ironie gepaart mit Wahnsinns Kompositionen sprechen für sich.

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Here Comes The New Folk Underground:

Auch auf seinem zweiten Solowerk gibt es textlich viel zu erhören.
Seine Betrachtungen und Aburteilung einer dekadenten amerikanischen Gesellschaft scheinen immer wieder durch.

Musikalisch geht es gleich interessant los, ein Akkordeon stimmt quasi einen bluegrass Song an, weiter geht es mit dynamischen und heftige Gitarrenriffs, die zudem von einer gewollt angriffslustigen Stimme begleitet werden

„Die Geschichte um die tödlich verunglückte Tochter eines Freundes ist zwar traurig, strahlt aber durch exzellente musikalische Umsetzung eine hoffnungsvolle Zuversicht aus.
Besser geht es kaum.“

Gebläse und Wurlitzer Piano kommen ebenfalls zum Einsatz, speziell das Piano ist immer wieder spannend und klingt wunderbar.

Die musikalischen Genres reichen von Funky Rhythm bis hin zum feinsten Memphis Soul.

Fazit:: Beide sehr empfehlenswert, wobei mir sein Debüt besser gefällt, es ist schräger und vielseitiger.
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Re: David Baerwald – Triage (1990) / Here Comes The New Folk Und

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Gepostet: 13.05.2007 - 15:06 Uhr  ·  #2
David Baerwald ist einer von den Guten, in der Tat.
Aber die letzte Scheibe ist nicht von 1993, sondern von 2002.
Die hab ich seinerzeit im HoR auch in Augenschein genommen. Tolle CD.
Gruß,
Frankie


Here Comes The New Folk Underground, Lost Highway Records, 2002
Produziert von: David Baerwald, David Kitay & Will Sexton

Das Jahr 2002 scheint für mich das Jahr der vergessenen "Helden" zu werden. Jackson Browne und Peter Wolf legten nach zig Jahren Pause ein neues Album vor und nun taucht auch noch David Baerwald völlig unerwartet aus der Versenkung hervor.

Gar so viele Leser werden ihn gar nicht kennen, deshalb ein paar erläuternde Worte zum musikalischen Werdegang David Baerwalds:
Als 26-jähriger (1986) startete er gemeinsam mit David Ricketts seine Profikarriere als David & David und landete mit Welcome to the boomtown einen veritablen Hit in den U.S.A. Das dazugehörige Album verkaufte sich seinerzeit knapp eine Million mal, konnte aber den Fortbestand des Duos nicht sichern.
1990 und 1993 veröffentlichte Baerwald zwei höchst interessante Solo-Alben, die zwar von der Kritik abgefeiert wurden, den erhofften und erwünschten Verkaufszahlen allerdings arg hinterherhinkte.
Seine kompositorische und musikalische Klasse stellte er erneut unter Beweis, als er 1993 gemeinsam mit Producer Bill Bottrel dem Debütalbum einer gewissen Sheryl Crow auf die Sprünge half. Wer die Liner-notes von Platten studiert, erinnert sich vielleicht.

Es folgte eine lange Pause, in der Baerwald sich mit dem Komponieren von Film-Scores und Werbe-Jingles über Wasser hielt, sein Songwriting indes, in Ermangelung einer interessierten Plattenfirma, nur für den Eigenbedarf vorantrieb.
Im vergangenen Jahr erregte er Aufsehen, als er mit der Nominierung für einen Golden Globe seinen Namen nachhaltig ins Gespräch brachte. Für den allseits bekannten Film "Moulin Rouge" (Nicole Kidman) komponierte er den Titel Come what may.

Der Zufall wollte es, dass jemand aus der Chefetage von Lost Highway Records Baerwalds selbst produziertes Demo-Tape "A fine mess" auf den Tisch bekam. Die Offerte der Label-Gewaltigen gefiel dem ambitionierten Künstler, so dass er sich entschloss, mit Lost Highway einen erneuten Versuch zu starten. Mit Ryan Adams, Johnny Cash, Kim Richey, Lucinda Williams und anderen Hochkarätern befindet er sich dort wahrlich in guter Gesellschaft.

David Baerwalds altbewährte Gabe, punktgenaue Beobachtungen der teilweise maroden und dekadenten amerikanischen Gesellschaft zu formulieren und sie mit beißendem Spott und Ironie zu verhöhnen, schimmert auf "NFU" hie und da wieder durch. Im Titel Compassion rockt er mit ätzender Stimme zu beißenden Gitarren und zeigt dem guten Mellencamp was eine musikalische Harke ist.
Die Bandbreite seines musikalischen wie textlichen Output ist hier allerdings noch lange nicht erschöpft. Im Eröffnungsstück Why lässt er es mit Banjo und Akkordeon bluegrass-mäßig krachen. Sehr gelungene Background-Vocals geleiten den Song zu einem echten Volltreffer.
Die Geschichte um die bei einem Autounfall tödlich verunglückte Tochter eines Freundes ist zwar traurig, strahlt aber durch exzellente musikalische Umsetzung eine hoffnungsvolle Zuversicht aus. Singer-Songwriter-Handwerk at it's best, ein absoluter Ohrwurm.

Andere Tracks wie Nothing's gonna bring me down bestechen durch den geschmackvollen Einsatz einer Horn-Section, während der Meister ein cooles Wurlitzer-Piano mit einem von den Beatles geborgtem Refrain verquirlt. Hier zeigt sich dann durchaus auch einmal die optimistische, lebensbejahende Seite Baerwalds.

Die Palette erstreckt sich weiter über Funky-Rhythmik (Bozo Weirdo Wacko Creep) bis hin zu waschechtem Memphis-Soul in dem vielleicht gelungenstem Song Love # 29. Authentisches Soul-Feeling in absolut lässiger Manier präsentiert.
Randy Newman-Reminiszenzen werden wach, hört man die Geschichte des orientierungslosen Typen der als Stricher im Knast endet und sich mit seinen Gedanken ständig im Kreise dreht. Das hat Klasse.
So folgt ein starker Song auf den anderen, bis hin zum ungelisteten Hidden-Track Little fat cowboy, der mit seinem augenzwinkerndem, torkelndem Arrangement auch von einem Jeff Tweedy (Wilco) inspiriert sein könnte.

Hut ab, Mr. Baerwald, mit diesem extrem spannenden Songreigen werden Sie unter meinen Top 10 des laufenden Jahres einen der vorderen Plätze belegen.
Prädikat: Sehr empfehlenswert!

Frank Ipach (Craving Hands) , (Artikelliste), 02.12.2002


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Re: David Baerwald – Triage (1990) / Here Comes The New Folk Und

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Gepostet: 14.05.2007 - 07:51 Uhr  ·  #3
Frankie, welche gefällt Dir denn besser ?
Ich finde das Debür eigentlich um einiges stärker.

Es ist schräger, jazziger , aber auch rockiger.
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Re: David Baerwald – Triage (1990) / Here Comes The New Folk Und

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Gepostet: 14.05.2007 - 08:23 Uhr  ·  #4
Die "Triage" hab ich schon lange nicht mehr gehört. Kann ich gar nichts mehr zu sagen. Die neuere fand seinerzeit echt klasse.
"Ttiage" ist aber nicht Baerwalds Debutalbum. Da gab´s so ca. 1990 noch eins .... komm grad nicht auf den Titel, war aber wohl von Larry Klein (Joni Mitchells Ex-Mann) produziert. Das war so mehr Singer/Songwriter orientiert, aber auch sehr nett.
Gruß,
Frankie
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Re: David Baerwald – Triage (1990) / Here Comes The New Folk Und

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Gepostet: 14.05.2007 - 14:16 Uhr  ·  #5
Oh, das wusste ich nicht, gibt es die noch oder überhaupt noch ?
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Re: David Baerwald – Triage (1990) / Here Comes The New Folk Und

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Gepostet: 16.05.2007 - 19:26 Uhr  ·  #6
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Re: David Baerwald – Triage (1990) / Here Comes The New Folk Und

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Gepostet: 16.05.2007 - 20:29 Uhr  ·  #7
Habe ich geordert, danke Dir.
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