Ich packe das mal hier rein (weil eine Rubrik Museumsbesuche haben wir nicht), kann aber gerne, wenn gewünscht, einen eigenen Thread aufmachen.
Es ist zwar auf das Datum genau ein Jahr her, dass ich im Queen-Museum in Montreux war, aber irgendwie habe ich immer wieder vergessen meine Fotos dazu hier einzustellen. Mein aktueller Beitrag in "Wiederentdeckt" sowie eine am letzten Samstag in 3sat gezeigte Doku über das Casino dort und die die legendären Studios
https://www.ardmediathek.de/tv…c544a8bd3a
haben mich motiviert, diesen Beitrag zu verfassen.
Also, kurz zur Vorgeschichte: unsere letztjährige Oster-Reise in die Schweiz beinhaltete eine Fahrt mit dem legendären Zug "Golden Pass Express". Diese Fahrt führte uns von Luzern nach Montreux wo wir zwei Tage verbrachten. Montreux, direkt am Genfer See gelegen, ist eine wirklich sehenswerte Kleinstadt (rund 26.000 Einwohner) mit einer Vielzahl von Geschichten und Ereignissen die sich hier zutrugen.
Besonders unter Musikern ist dieser Ort immer sehr beliebt gewesen bzw. ist er auch heute noch. Eine Vielzahl von Jazz-Musikern wurde in der "Alley of Jazz Musicians" mit Skulpturen geehrt. Auch Charlie Chaplin war immer gerne gesehener Gast:
Unübersehbar ist allerdings die zu Ehren von Fredde Mercury an der Seepromenade errichtete Statue.
Freddie lebte nicht nur hier, sondern nahm auch sechs seiner Alben mit Queen auf, unter anderem auch das allerletzte „Made in Heaven“ ("jazz" war in 1978 das erste gewesen). Die Statue wurde zu seiner Erinnerung 1996 errichtet. Sie ist leicht an den Blumen zu erkennen, die seine Fans auch heute noch dort niederlegen.
Aber Montreux ist natürlich nicht nur durch Freddie bekannt geworden sondern auch durch das legendäre Jazz Festival, welches 1967 durch Claude Nobs ins Leben gerufen wurde. Dieses wiederum fand stets im dortigen Casino statt. Bekannt wurde dieses als es 1971 bei einem Konzert von Frank Zappa und seinen Mothers in Brand geriet (ein Fan hatte einen Schuss aus einer Leuchtpistole abgegeben). Das im Casino auch vorhandenen Tonstudio war eigentlich von Deep Purple gebucht, da es aber komplett abbrannte nahmen sie ihr Album "Machine Head" in einem leer stehenden Hotel mit dem mobilen Equipment der Stones auf. Bekanntlich führte der Brand zum legendären "Smoke On The Water". In der oben genannten Doku berichten Ian Gillan, Ian Paice und Roger Clover von ihrer damaligen Zeit in Montreux und den Ereignissen.
Nach dem Brand wurde das Casino neu aufgebaut und auch das Tonstudio 1975 wieder eingerichtet. Dabei kam in den "Mountain-Studios" nur die modernste Technik zum Einsatz, was sich natürlich schnell unter den Musikern herumsprach und so entstanden hier legendäre Alben von Ella Fitzgerald, B.B. King bis hin zu Yes.
1979 schließlich kaufen Queen die "Mountain-Studios" und produzieren hier einige ihrer erfolgreichsten Alben und Hits. So schaut 1981 unvermittelt David Bowie vorbei und aus einem lockeen Jam wird später der Millionen-Seller "Under Pressure". Auch der allerletzte Song, den Freddie kurz vor seinem Tod noch einsang, "Mother Love" entstand hier. Die Stelle wo er zuletzt stand ist kenntlich gemacht.
Zwei Jahre nach Freddies Tod verkauften die verbliebenen Bandmitglieder das Studio. In 2002 wurde der Studiobetrieb im Casino dann endgültig eingestellt. Seit 2013 ist ein kleiner Teil im Casino dem Queen-Museum vorbehalten. Es beinhaltet eine kleine aber feine Zusammenstellung und, wer ohnehin in der Stadt ist, sollte einen Abstecher dorthin machen. Der Eintritt ist frei. Wir haben letztes Jahr die Gelegenheit genutzt. Hier einige Impressionen:










Nähere Infos zum Museum gibt es auch hier:
https://www.freddie-tours.com/de/queen-the-studio-experience
Auch ein Blick in das Casino lohnt sich (wer das nötige Kleingeld hat kann auch gerne ausgiebig sein Glück herausfordern):