Ich habe bei uns im MZ Bzgl dieses Albums noch keine Rezi gefunden...
VÖ Datum: 30. September 2011
Genre: Psychedelic Rock, Prog Rock
Label: KScope
Info: STEVEN WILSON Homepage
Steven Wilson bei Myspace
Laufzeit: 39:43 + 43:27
Kaufen: StormbringerShop | Amazon | ebay
Trackliste...
CD 1: Deform To Form A Star
1. Grace For Drowning
2. Sectarian
3. Deform To Form A Star
4. No Part Of Me
5. Postcard
6. Raider Prelude
7. Remainder The Black Dog
CD 2: Like Dust I Have Cleared From My Eye
1. Belle de Jour
2. Index
3. Track One
4. Raider II
5. Like Dust I Have Cleared From My Eye
Line Up
Steven Wilson - Voice, Piano, Guitars, Bass, Keyboards, Autoharp, Harmonium, Percussion
Piano - Jordan Rudess
Electric guitar - Steve Hackett, Mike Outram
Acoustic guitar - Sand Snowman
Bass guitar - Tony Levin, Nick Beggs, Trey Gunn
U8 touch guitar - Markus Reuter
Drums - Nic France, Pat Mastelotto
Warr Guitar - Trey Gunn
Soprano Saxophone, Saxophone - Theo Travis
Clarinet - Theo Travis, Ben Castle
Stick - Nick Beggs, Tony Levin
Strings - London Session Orchestra, Dave Stewart
Flute - Theo Travis
Review...
Im härteren Musikbereich wechseln die Trends momentan so flott wie beim Wetter die Temperaturen. Noch vor wenigen Jahren gehörten hysterische Metalcore-Kreistanzaktionen zum guten Ton, wenig später haben die Haarspray-gestählten STEEL PANTHER den Glam-lastigen Hair Metal reanimiert und seit Kurzem jubelt eine teutonische Hartwurst-Printpostille 70s-Okkult-Rock-Combos wie BLOOD CEREMONY oder THE DEVIL’S BLOOD in den siebenten Himmel. Seit diesem Jahr wird das Rad der Zeit aber noch weiter zurückgedreht, denn mittlerweile ist der psychedelische 60s LSD-Rock zum A&O der Musikwelt mutiert (frag nach bei OPETH oder PAIN OF SALVATION).
Einer der da ganz vorne mitmischt ist der musikbesessene Multiinstrumentalist STEVEN WILSON, der aus seinem akustischen Zweit-Solowerk „Grace For Drowning“ gleich ein Doppelalbum bastelte, weil ihm die Ideen wieder aus sämtlichen Hirnöffnungen schwappten. Doch, liebe Leute, eines muss gesagt sein. Wenn jemand in den fast vergessenen Musikschubläden der Anti-Vietnamkriegszeit wildern darf, dann der gute Mr. WILSON, denn der Oberprogger kennt nicht nur sämtliche Gossenaufnahmen der PINK FLOYD-Frühphase, sondern erschafft vor allem mit PORCUPINE TREE selbst seit mehr als zwei Dekaden wegweisende Soundcollagen. „Grace For Drowning“ geht auch genau in diese Richtung, denn neben einer Heerschar an prominenten Gastmusikern (u.a. Steve Hackett und DREAM THEATERs Jordan Rudess) überzeugen die knapp eineinhalb Stunden Tonmaterial vor allem mit Ruhe, Elegie und der spürbaren Konzentration auf Details.
Seine Prog-Rock-Pfade verlässt WILSON dabei aber nicht, vielmehr ist er genau auf diese fokussiert, denn die hippieesken Momente nehmen nicht Überhand, sondern sind nur der Beiwagen zu den verkopften Hymnen à la „No Part Of Me“ oder „Remainder The Black Dog“. Doch gerade die Mischung macht‘s, denn wenn der Brite zwischendurch verträumte Piano-Faserschmeichler („Postcard“) oder dramatische Filmscore-Referenzen („Track One“) in sein Opus Magnum (und nichts anderes ist das hier!) einbaut, dann beginnt jeder KING CRIMSON-Liebhaber vor Freude zu jauchzen. Als ob das alles nicht ohnehin schon reichen würde, schickt der große Zampano auch noch jazzige Saxofone, dichte Flötenklänge und zarte Streicher auf die bunte Akustikreise, die dermaßen spannend, rund und individuell ausgefallen ist, dass selbst WILSON-Skeptiker ehrfürchtig den Hut ziehen müssen.
Als ob diese Vielseitigkeit nicht genug wäre, kotzt uns der smarte Revolutionär mit dem 22-minütigen „Raider II“ noch den ultimativen Prog-Batzen vor die Füße, in dem so gut wie alle davor gehörten Stile und Richtungen des Albums noch einmal vereint sind. Meine Damen und Herren – es gibt gar keine Diskussion. Das Album ist der Gipfel. „Grace For Drowning“ könnte hier noch in tausenden weiteren Worten zerlegt und analysiert werden, aber zuvor sollte man sich dieses Manifest bei Kerzenschein, Rotwein oder Kachelofensitzen durch die Gehörgänge gleiten lassen. Essenziell für jeden Genre-Liebhaber. Ich verneige mich, erweise dir, lieber Steven, den allerhöchsten Respekt und ziehe erstmals seit Urzeiten wieder die volle Punktzahl aus meiner Bewertungstasche. You’re The Man!
( http://www.stormbringer.at/reviews.php?id=7307 )
VÖ Datum: 30. September 2011
Genre: Psychedelic Rock, Prog Rock
Label: KScope
Info: STEVEN WILSON Homepage
Steven Wilson bei Myspace
Laufzeit: 39:43 + 43:27
Kaufen: StormbringerShop | Amazon | ebay
Trackliste...
CD 1: Deform To Form A Star
1. Grace For Drowning
2. Sectarian
3. Deform To Form A Star
4. No Part Of Me
5. Postcard
6. Raider Prelude
7. Remainder The Black Dog
CD 2: Like Dust I Have Cleared From My Eye
1. Belle de Jour
2. Index
3. Track One
4. Raider II
5. Like Dust I Have Cleared From My Eye
Line Up
Steven Wilson - Voice, Piano, Guitars, Bass, Keyboards, Autoharp, Harmonium, Percussion
Piano - Jordan Rudess
Electric guitar - Steve Hackett, Mike Outram
Acoustic guitar - Sand Snowman
Bass guitar - Tony Levin, Nick Beggs, Trey Gunn
U8 touch guitar - Markus Reuter
Drums - Nic France, Pat Mastelotto
Warr Guitar - Trey Gunn
Soprano Saxophone, Saxophone - Theo Travis
Clarinet - Theo Travis, Ben Castle
Stick - Nick Beggs, Tony Levin
Strings - London Session Orchestra, Dave Stewart
Flute - Theo Travis
Review...
Im härteren Musikbereich wechseln die Trends momentan so flott wie beim Wetter die Temperaturen. Noch vor wenigen Jahren gehörten hysterische Metalcore-Kreistanzaktionen zum guten Ton, wenig später haben die Haarspray-gestählten STEEL PANTHER den Glam-lastigen Hair Metal reanimiert und seit Kurzem jubelt eine teutonische Hartwurst-Printpostille 70s-Okkult-Rock-Combos wie BLOOD CEREMONY oder THE DEVIL’S BLOOD in den siebenten Himmel. Seit diesem Jahr wird das Rad der Zeit aber noch weiter zurückgedreht, denn mittlerweile ist der psychedelische 60s LSD-Rock zum A&O der Musikwelt mutiert (frag nach bei OPETH oder PAIN OF SALVATION).
Einer der da ganz vorne mitmischt ist der musikbesessene Multiinstrumentalist STEVEN WILSON, der aus seinem akustischen Zweit-Solowerk „Grace For Drowning“ gleich ein Doppelalbum bastelte, weil ihm die Ideen wieder aus sämtlichen Hirnöffnungen schwappten. Doch, liebe Leute, eines muss gesagt sein. Wenn jemand in den fast vergessenen Musikschubläden der Anti-Vietnamkriegszeit wildern darf, dann der gute Mr. WILSON, denn der Oberprogger kennt nicht nur sämtliche Gossenaufnahmen der PINK FLOYD-Frühphase, sondern erschafft vor allem mit PORCUPINE TREE selbst seit mehr als zwei Dekaden wegweisende Soundcollagen. „Grace For Drowning“ geht auch genau in diese Richtung, denn neben einer Heerschar an prominenten Gastmusikern (u.a. Steve Hackett und DREAM THEATERs Jordan Rudess) überzeugen die knapp eineinhalb Stunden Tonmaterial vor allem mit Ruhe, Elegie und der spürbaren Konzentration auf Details.
Seine Prog-Rock-Pfade verlässt WILSON dabei aber nicht, vielmehr ist er genau auf diese fokussiert, denn die hippieesken Momente nehmen nicht Überhand, sondern sind nur der Beiwagen zu den verkopften Hymnen à la „No Part Of Me“ oder „Remainder The Black Dog“. Doch gerade die Mischung macht‘s, denn wenn der Brite zwischendurch verträumte Piano-Faserschmeichler („Postcard“) oder dramatische Filmscore-Referenzen („Track One“) in sein Opus Magnum (und nichts anderes ist das hier!) einbaut, dann beginnt jeder KING CRIMSON-Liebhaber vor Freude zu jauchzen. Als ob das alles nicht ohnehin schon reichen würde, schickt der große Zampano auch noch jazzige Saxofone, dichte Flötenklänge und zarte Streicher auf die bunte Akustikreise, die dermaßen spannend, rund und individuell ausgefallen ist, dass selbst WILSON-Skeptiker ehrfürchtig den Hut ziehen müssen.
Als ob diese Vielseitigkeit nicht genug wäre, kotzt uns der smarte Revolutionär mit dem 22-minütigen „Raider II“ noch den ultimativen Prog-Batzen vor die Füße, in dem so gut wie alle davor gehörten Stile und Richtungen des Albums noch einmal vereint sind. Meine Damen und Herren – es gibt gar keine Diskussion. Das Album ist der Gipfel. „Grace For Drowning“ könnte hier noch in tausenden weiteren Worten zerlegt und analysiert werden, aber zuvor sollte man sich dieses Manifest bei Kerzenschein, Rotwein oder Kachelofensitzen durch die Gehörgänge gleiten lassen. Essenziell für jeden Genre-Liebhaber. Ich verneige mich, erweise dir, lieber Steven, den allerhöchsten Respekt und ziehe erstmals seit Urzeiten wieder die volle Punktzahl aus meiner Bewertungstasche. You’re The Man!
( http://www.stormbringer.at/reviews.php?id=7307 )