Charlie Haden

Legendärer Jazzer: Bassist Charlie Haden ist tot

 
Negerhalle
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Charlie Haden

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Gepostet: 12.07.2014 - 11:25 Uhr  ·  #1
Aus Spiegel-Online:
Charlie Haden prägte den Jazz, spielte mit Größen wie Keith Jarrett, gewann drei Grammys. Jetzt ist der amerikanische Bassist im Alter von 76 Jahren gestorben.

Los Angeles - Der legendäre amerikanische Jazz-Kontrabassist und Komponist Charlie Haden ist tot. Er sei am Freitag in Los Angeles einer langen Krankheit erlegen, sagte eine Sprecherin der Plattenfirma ECM. Haden wurde 76 Jahre alt, er hinterlässt seine Ehefrau Ruth Cameron und vier Kinder, die ebenfalls als Musiker aktiv sind. Erst im Juni hatte haden noch eine Platte herausgebracht - mit dem Titel "Last Dance" ("Letzter Tanz").

Hadens Karriere erstreckte sich über sieben Jahrzehnte. Er trat mit Jazz-Größen wie John Coltrane, Chet Baker und Keith Jarrett auf und galt als stilprägend. Sein gemeinsam mit dem Pianisten Kenny Barron veröffentlichtes Album "Night and the City" (1996) ist ein Höhepunkt der Jazzmusik. Haden wurde mit drei Grammys ausgezeichnet - für seine Alben "Beyond the Missouri Sky" (1997), "Nocturne" (2001) und "Land of the Sun" (2004). Dazu kam ein Grammy für sein Lebenswerk (2012).

Schwere Erkrankung im Jugendalter

Ein Konzert von Jazz-Legende Charlie Parker hatte Haden in jungen Jahren auf den Geschmack gebracht, daher zog er 1957 zum Musikstudium nach Los Angeles. Dort spielte er unter anderem mit dem Pianisten Hampton Hawes und dem Saxophonisten Art Pepper, bevor er beim Freejazz-Ensemble von Ornette Coleman einstieg. Zu den Meisterwerken der Gruppe gehört das Album mit dem programmatischen Titel "The Shape of Jazz to Come" (1959).

Im Jahr 1967 schloss sich Haden dann dem Ensemble von Keith Jarrett an. Später führte er verschiedene eigene Gruppen. Im Laufe seiner langen Karriere spielte Haden auch mit Popstars wie Yoko Ono, Ringo Starr, Elvis Costello und Beck.

Das US-Magazin "Time" würdigte ihn als einen der begabtesten und kühnsten Jazzmusiker überhaupt. Haden wurde am 6. August 1937 in Iowa in eine Musikerfamilie hineingeboren. Die Haden Family hatte eine Radioshow, in der der Sohn häufig als jodelndes Kleinkind auftrat.

Ein Schicksalsschlag hatte Haden einst zu seinem Instrument gebracht: Als Jugendlicher erkrankte er an Polio, was auch zu einer Schwächung seiner Stimmbänder führte - und ihn seine Singstimme verlieren ließ. So entschied er sich für den Bass. Wegen Spätfolgen der Jahrzehnte zurückliegenden Krankheit, einem sogenannten Post-Polio-Syndrom, musste Haden Ende 2010 auch seine öffentlichen Auftritte einstellen. Im Anschluss daran nahm er aber noch zu Hause Musik auf, unter anderem mit dem Gitarristen Pat Metheny und dem Pianisten Alan Broadbent.

Ein trauriger Anlass, endlich die 2 Albenempfehlungen von Radiot anzuhören...
Mr. Upduff
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Re: Charlie Haden

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Gepostet: 12.07.2014 - 18:02 Uhr  ·  #2
Ich habe viele Alben, bei denen Haden mitspielt...zu einem "Solo"-Album hat`s nicht gereicht...sein typisch-zurüclhaltendes Bassspiel hat(te) für mich einen besonderen Wert...

R.I.P.
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