MAGMA - MEKANÏK DESTRUKTÏẀ KOMMANDÖH LIVE '74

ZUNH WOL UNSAI

 
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MAGMA - MEKANÏK DESTRUKTÏẀ KOMMANDÖH LIVE '74

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Gepostet: 04.04.2014 - 00:01 Uhr  ·  #1
HAMATAI!!!

THEUSZ ZEUHL SĂśN KOBAIA

ZUNH WOL UNSA



MAGMA

MEKANÏK DESTRUKTÏẀ KOMMANDÖH LIVE '74




Ob '99 beim Hippiefestival in BURG HERZBERG oder '76 beim NANCY JAZZ PULSATIONS, ob bei den LEVERKUSENER JAZZTAGEN '98 oder dem renommierten BELL ATLANTIC JAZZ FESTIVAL in NEW YORK '99 - der Eindruck, den die französische Musikformation MAGMA unter Leitung des Ausnahmedrummers CHRISTIAN VANDER sowohl bei Fans des Genres als auch bei neugierigen Unwissenden hinterläßt, ist überwältigend: seit 45 Jahren zwischen allen musikalischen Stühlen sitzend und daher in wenigen Worten nicht kategorisierbar, überschüttet sie ihr gefesseltes Publikum mit einer tonalen Mixtur, die sich sowohl von der klassischen abendländischen Moderne (ORFF, STRAVINSKY) als auch den Jazzströmungen der 60er und 70er inspirieren läßt.

Daß sie seit jeher auch die Rockfans in ihren Bann ziehen konnte, liegt daran, daß VANDER, wie so viele andere Jazzer seiner Zeit (JOHN McLAUGHLIN, CHICK COREA etc.), vom befreienden Charakter der Rockmusik der Aufbruchszeit so fasziniert war, daß er seine bis zu einstündigen Suiten, deren hypnotisch-repetitiv verschachtelte Spannungsbögen immer wieder jäh in rhythmischen Kaskaden explodieren, von Beginn an durch das heftige Zusammen- und Gegeneinanderspiel von Melodieinstrument-Bass-Schlagzeug in eben jenen rockmusikalischen Kontext stellte. Das Ungewöhnlichste an dieser Gruppe von trotz zahlreicher Umbesetzungen stets äußerst homogen agierenden virtuosen Instrumentalisten ist allerdings die Verwendung der menschlichen Stimme: sie haben sich zu ihrer Tour-de-force durchs klassik-jazz-rockmusikalische Wunderland ab 1977 als Begleitung einen mehrstimmigen „Chor“ geholt, der irgendwo zwischen GOSPELGESANG und SWINGLE SINGERS agiert und mit zungenbrecherischen Stakkati die Musiker regelrecht voranzutreiben scheint, noch dazu in einer von VANDER eigens für sein Oeuvre erfundenen Kunstsprache, der des Planeten KOBAIA.

In den ersten Jahren nach ihrer Gründung 1969 waren allerdings nur Vander selbst und der ehemalige Bluessänger KLAUS BLASQUIZ für den skurrilen und teils bedrohlich wirkenden Gesang zuständig, der tatsächlich wie von einem anderen Planeten schien und so gar nicht in die anglo-amerikanisch geprägte Musikszene passen wollte.

Nach ihrem Debut „KOBAIA“, das 1970 außer in Frankreich nur in Spanien, Deutschland und Kanada erschienen war, machte ihre Plattenfirma PHILIPS beim Nachfolgealbum – veröffentlicht nur in Frankreich und Deutschland – allerdings bereits einen zaghaften Versuch, die Musik MAGMAs dem englischsprachigen Markt näher zu bringen, indem sie für eine Zweitpressung des Albums ohne Einwilligung der Band den Titel vom einfachen „2“ in „1001 CENTIGRADES“ sowie die Covergestaltung änderte.

Aber erst der Ende 1972 fĂĽr zwei Alben unterzeichnete Deal mit dem amerikanischen Label A&M sollte dafĂĽr sorgen, daĂź MAGMA auch auf dem anglo-amerikanischen Markt FuĂź fassen konnte.

Wichtig dafür waren neben den Tonträgerveröffentlichungen in den jeweiligen Ländern natürlich auch die Liveauftritte der Band, wie der im Sommer 73 beim NEWPORT FESTIVAL in NEW YORK sowie dem legendären READING FESTIVAL in ENGLAND.

Im Dezember 1973 spielte man in der auf dem Cover abgebildeten Besetzung auf der Insel noch ein paar vereinzelte Konzerte als Vorbereitung für eine größere Tour im Januar 1974, die allerdings aufgrund eines großen Streiks in England erst einmal ausfallen mußte.

Nach einigen Konzerten in der Heimat ohne den kurzfristig - und auch nur vorübergehend – ausgestiegenen RENE „STÜNDEHR“ GARBER startete MAGMA anfang Februar eine sechswöchige Tour durch Belgien und als Support für ihre belgischen Labelkollegen ESPERANTO endlich auch durch England.

Der Auftakt zu dieser Tour führte sie jedoch am 6. Februar 1974 erst einmal nach Bremen, zu ihrem ersten Deutschlandkonzert, das auf Einladung von RADIO BREMEN als „free concert“ im dortigen Sendesaal stattfand und mitgeschnitten wurde.

Der Mitschnitt von RADIO BREMEN ist zusammen mit den knapp einen Monat später aufgenommenen LONDON BBC SESSIONS das einzige offizielle Tondokument aus dieser Phase, deren Line-up sich knapp ein Jahr zuvor gebildet hatte: nach mehreren Umbesetzungen in den beiden vorhergehenden Jahren, die die Band deutlich weg von ihren Jazzwurzeln in Richtung Rock rückte, stießen im Januar 1973 mit GERARD BIKIALO und MICHEL GRAILLIER zwei neue Pianisten zur Band, nach fast zwei gitarrelosen Jahren wurde, nach einem kurzen Gastspiel von MARC FOSSET, CLAUDE OLMOS der neue Gitarrist der Band, der allerdings auch nur bei den Studioaufnahmen von MDK in England (Oxford, April 1973), den BBC-Sessions und auf dem vorliegenden Album zu hören ist und im April 1974 die Band wieder verließ.
Als für die weitere musikalische Entwicklung der Band wichtigster Neuzugang erwies sich im März 1973 Bassist JANNICK TOP, der entscheidenden Anteil an der Realisation sowie den Aufnahmen zu Vanders Magnum Opus MEKANÏK DESTRUKTÏẀ KOMMANDÖH hatte und in den Folgejahren zusammen mit Vander für die Kompositionen der Band zuständig war.

Das vorliegende offizielle und professionell aufgenommene sowie klanglich auf den neuesten Stand gebrachte Tondokument dieses nur für vier Monate existierenden Line-ups der französischen Kultformation, das am 25. April bei MIG-MUSIC erscheint, enthält eine leicht gekürzte Version ebendieses MEKANÏK DESTRUKTÏẀ KOMMANDÖH, und ist mit SOWILOI, Vanders DRUM SOLO und THEUSZ HAMTAAHK eine unverzichtbare Ergänzung zu den von der Band selbst veröffentlichten Livealben.

MAGMA ISS DE HUNDIN!!


Zebëhn Straïn dë Ğeuštaah, Christian Vander – Drums, Vocals
Klötsz Zaspïaahk, Klaus Blasquiz – Vocals, Percussion
Ẁahrğenuhr Reuğhelem/ësteh, Jannick Top – Bass
Zuhr Hamtaahk, Claude Olmos – Guitar
Zibëhn Stöht Glaö, Gerard Bikialo – Keyboards
TsoĂŻ Menekah, Michel Graillier - Keyboards


Diese CD ist das Ergebnis einer Zusammenarbeit von MIG-Music und RADIO BREMEN und enthält den tontechnisch bearbeiteten Mitschnitt des Konzertes am 06.02.1974 im Sendesaal von RADIO BREMEN, das damals auch ausgestrahlt wurde.
Verantwortliche Redakteure bei RADIO BREMEN waren Arne Schuhmacher und Volker Steppat.
Pre-Mastering: Christoph Romanowski,
Mastering: „Hoppi“
Fotos im Innenteil: Guy Mas
sunny
 
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Re: MAGMA - MEKANÏK DESTRUKTÏẀ KOMMANDÖH LIVE '74

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Gepostet: 04.04.2014 - 07:23 Uhr  ·  #2
danke fĂĽr die klasse Vorstellung, richtig gut beschrieben. ://
frimp
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Re: MAGMA - MEKANÏK DESTRUKTÏẀ KOMMANDÖH LIVE '74

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Gepostet: 04.04.2014 - 21:37 Uhr  ·  #3
Treffer - die Studio-LP war mein Einstieg ins Magma-Universum. Ich kannte allerdings schon Carmina Burana von Carl Orff. Dessen Werk war sowohl musikalisch als auch bzgl. Zeuhl eine deutliche Inspiriation.
Die Liveversion werde ich denn wohl mal testen mĂĽssen.
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