Soll ich einmal kurz erwähnen, was ich am Prog so liebe? Lange, instrumental-ausschweifende Teile. Keyboards-Synthesizer-Moogs-Mellotrons in all ihren Klangfarben. Epische Kompositionen mit langen Melodiebögen und schrägen Einbrüchen. Krumme Drum-Takte. Hymnisch-symphonisch-bombastische Werke. Was davon auf dem vorliegenden Album ist? Gar nix!
NEMO ist eine französische Prog-Band, die hier immerhin schon ihr fünftes Album vorlegt. Der Vorgänger "Si Partie I" erschien 2006. Der zweite Teil ihres Werkes über genetische Manipulationen beginnt mitten im Song, um nach 'ner knappen halben Minute erstmal in Gesprächsfetzen zu münden, wie man sie als Hintergrundgeräusche in Bars kennt. Ich habe mir sagen lassen, Album "Si Partie I" wird abrupt ausgeblendet und darum geht es hier genauso abrupt am Anfang weiter, um den Faden der Geschichte wieder aufzunehmen. Nette Idee für Fans.
So abrupt, schroff und unelegant begegnet mir aber das ganze Album. Zum Beispiel dienen meine geliebten Keyboardklänge zumeist nur als Übergang ins nächste Stück (das ganze Album geht nahtlos ineinander über). Und wenn Tastenmann Guillaume Fontaine dann doch mal in den Vordergrund darf, dann nur mit dem Piano. Dafür gibt's Gitarre, Gitarre, Gitarre. JP Louveton darf sich hier austoben, darf funken, rocken, hardrocken, nervig solieren und ist mir überhaupt viel zu oft und viel zu sehr vorne im Klangbild zu vernehmen. Seine verwendeten Sounds sind mir nämlich alles andere als angenehm, weder bei den Riffs, geschweige bei seinen Soli.
Es hat durchaus gute Stellen auf dem Werk, doch dreifach soviele hochnervende Anteile. Ich würde es sogar kaum als Prog ansehen, eher als verspielten Hardrock mit melancholischen Einschüben. Derartige Klänge überwiegen hier eindeutig. Dazu kommt die eher weinerlich-hohe Stimme des Sängers, dessen Klangfärbung mir ebenfalls nicht taugt. Nun, da bleibt nicht viel mehr übrig. Die Info zum Album meint übrigens, dies wäre das powervollste, melodischste, forschendste und in seiner Produktion klarste Album der Band. Na danke, sag ich nur.
Ich will das hier nicht wirklich gänzlich in Grund und Boden stampfen, aber "Si Partie II – L'homme idéal" ist für mich trotz seiner oberflächlich abwechselnden Gestaltung zwischen Laut und Leise ein Vorbeiläufer. Dreimal gehört und nix Gutes hängengeblieben. Vorbeiplätscher-Prog ohne Hooks, mit enervierenden Tendenzen. Dazu, für mich passend, das lächerliche als Computergrafik erstellte Cover, das wie aus einem Billig-PC-Spiel entnommen wirkt. Auch das erinnert mich in seiner "subtilen Tiefe" eher an ähnlich geschmackvolle Kunstwerke diverser Hard & Heavy Bands.
Besetzung:
JP Louveton - Guitar, vocals
JB Itier - Drums, backing vocals
Guillaume Fontaine - Keyboards, vocals
Lionel B. Guichard - Bass, vocals
Songs:
1. Introduction à la difference 5:35
2. Les enfants rois 2:44
3. Meme peau, meme destin 9:02
4. L'homme idéal (1) 4:36
5. Reflets 10:39
6. Decadanse 2:01
7. Un question de prix 6:34
8. Un question de temps 5:15
9. L'homme idéal (2) 4:20
10. Les visages du monde 5:42
Jahr: 2007
Label: Quadrifonic
Jerry
NEMO ist eine französische Prog-Band, die hier immerhin schon ihr fünftes Album vorlegt. Der Vorgänger "Si Partie I" erschien 2006. Der zweite Teil ihres Werkes über genetische Manipulationen beginnt mitten im Song, um nach 'ner knappen halben Minute erstmal in Gesprächsfetzen zu münden, wie man sie als Hintergrundgeräusche in Bars kennt. Ich habe mir sagen lassen, Album "Si Partie I" wird abrupt ausgeblendet und darum geht es hier genauso abrupt am Anfang weiter, um den Faden der Geschichte wieder aufzunehmen. Nette Idee für Fans.
So abrupt, schroff und unelegant begegnet mir aber das ganze Album. Zum Beispiel dienen meine geliebten Keyboardklänge zumeist nur als Übergang ins nächste Stück (das ganze Album geht nahtlos ineinander über). Und wenn Tastenmann Guillaume Fontaine dann doch mal in den Vordergrund darf, dann nur mit dem Piano. Dafür gibt's Gitarre, Gitarre, Gitarre. JP Louveton darf sich hier austoben, darf funken, rocken, hardrocken, nervig solieren und ist mir überhaupt viel zu oft und viel zu sehr vorne im Klangbild zu vernehmen. Seine verwendeten Sounds sind mir nämlich alles andere als angenehm, weder bei den Riffs, geschweige bei seinen Soli.
Es hat durchaus gute Stellen auf dem Werk, doch dreifach soviele hochnervende Anteile. Ich würde es sogar kaum als Prog ansehen, eher als verspielten Hardrock mit melancholischen Einschüben. Derartige Klänge überwiegen hier eindeutig. Dazu kommt die eher weinerlich-hohe Stimme des Sängers, dessen Klangfärbung mir ebenfalls nicht taugt. Nun, da bleibt nicht viel mehr übrig. Die Info zum Album meint übrigens, dies wäre das powervollste, melodischste, forschendste und in seiner Produktion klarste Album der Band. Na danke, sag ich nur.
Ich will das hier nicht wirklich gänzlich in Grund und Boden stampfen, aber "Si Partie II – L'homme idéal" ist für mich trotz seiner oberflächlich abwechselnden Gestaltung zwischen Laut und Leise ein Vorbeiläufer. Dreimal gehört und nix Gutes hängengeblieben. Vorbeiplätscher-Prog ohne Hooks, mit enervierenden Tendenzen. Dazu, für mich passend, das lächerliche als Computergrafik erstellte Cover, das wie aus einem Billig-PC-Spiel entnommen wirkt. Auch das erinnert mich in seiner "subtilen Tiefe" eher an ähnlich geschmackvolle Kunstwerke diverser Hard & Heavy Bands.
Besetzung:
JP Louveton - Guitar, vocals
JB Itier - Drums, backing vocals
Guillaume Fontaine - Keyboards, vocals
Lionel B. Guichard - Bass, vocals
Songs:
1. Introduction à la difference 5:35
2. Les enfants rois 2:44
3. Meme peau, meme destin 9:02
4. L'homme idéal (1) 4:36
5. Reflets 10:39
6. Decadanse 2:01
7. Un question de prix 6:34
8. Un question de temps 5:15
9. L'homme idéal (2) 4:20
10. Les visages du monde 5:42
Jahr: 2007
Label: Quadrifonic
Jerry
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