Errobi - Ametsaren bidea

 
hmc
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Errobi - Ametsaren bidea

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Gepostet: 05.01.2010 - 10:30 Uhr  ·  #1
Errobi - Ametsaren bidea

Titelliste:
1.Alboka – 2:52
2.Ametsaren bidea – 17:40
3.Andere – 13:30
4.Oraino – 7.00

Alle Songs:
Text: Anje Duhalde
Musik: Mixel Ducau

Besetzung:
Anje Duhalde: Alboka, Gitarre, Gesang
Mixel Ducau: Gesang, Gitarre, Sopransaxophon, Flöte
Jean Paul Gilles: Bass
Beñat Amorena: Gesang, Schlagszeug, Perkussion

Erscheinungsjahr: 1979

Label (seit 1984) : Elkar



Quelle Choucroute – Krautrock World.

Die Nive ist ein Fluss, der in Iparralde, dem nördlichen Teil des Baskenlandes, nahe der spanischen Grenze entspringt und auf einer Länge von 78 km durch das Baskenland fliest, um schließlich in Bayonne in den Adour zu münden. Die Nive heißt auf Baskisch Erobbi.


Anje Duhalde ist von Haus aus Schlagzeuger und spielte Ende der 60er Jahre in einer seinerzeit legendären Tanzband, als er die Benito Lertxundi auf baskisch gesungene Interpretation von Donovan hörte. Er war wie vom Blitz getroffen ("ça m'a foutu littéralement par terre") und erkannte welche musikalischen Möglichkeiten in der baskischen Sprache liegen.
Dies, gepaart mit seinem erwachenden politischen Bewusstsein, trieb ihn dazu, den Kontakt zu Mixel Ducau einem Schulfreund aus seiner Zeit am Gymnasium in Bayonne zu suchen.
Mit Dacau, der über eine solide Saxophonausblidung verfügte, gründete er schließlich eine Gruppe, die zu den Urvätern des baskischen Rockes werden sollte und die sich nach eben diesem Fluss benannte: ERROBI. (Quelle: Elkar)

Während die ersten Alben tief im Folkrock verwurzelt waren, wandten sich die Musiker mit ihrem vierten Album eher progressiveren Klängen zu und schufen so ein Meisterwerk: die 1979 erschienene Platte Ametsaren Bidea, welche ich euch als Album des Monats Februar vorschlagen möchte.


Das Album besteht aus vier Songs, wobei in den beiden langen Stücken die meisten progressiven Einflüsse liegen. Obwohl kein Konzeptalbum, ist es durchaus anzuraten, das Album in einem Stück zu hören.


Beim Opener, einem Instrumentalstück, geht es sehr traditionell zu. Das Stück ist benannt nach dem hier zu hörenden Instrument, der Alboka, einem aus der Hirtentradition des Baskenlandes stammendes Blasinstrument. Sie gehört zu den doppelten parallelen Pfeifen und besteht aus zwei tönenden Schilfröhren an deren beiden Enden zwei Teile aus Horn angebracht sind. Eines der beiden Teile dient dabei als Mundstück, das andere als Schallmuschel. Die Verwendung von zwei Schilfröhren, eines mit drei das andere mit fünf Löchern, erlaubt ein zweistimmiges Spiel.


Der darauf folgende Titelsong, ein eher getragenes Stück, beginnt sehr folkloristisch, um sich dann in ein Gitarrensolo zu steigern, welches fast abrupt abbricht. Gitarre und Flöte übernehmen das Terrain und leiten den Schlussteil ein, der für sich genommen mit seinem mehrstimmigen A-cappella-Gesang ein rein akustischer Folksong wäre. Es ist gerade dieser folkloristische Abschluss, mit seinem fast hymnischen Gesang, der für mich den besonderen Reiz dieses Stückes ausmacht.


„Andere“ ist ein Stück, welches von einem recht ungewöhnlichen Perkussionssolo im Mittelteil und von Ducaus Saxophonspiel im Anschluss daran geprägt ist. Er nimmt dabei in seinem Solo zunächst das Gesangsthema des Anfangs wieder auf, um dann etwas freier zu improvisieren.


Nach diesen beiden längeren Stücken setzen die Musiker auf einen ruhigeren Song als Abschluss.


Bei allen Stücken gefallen auch besonders die sehr schönen Basslinien von Jean Paul Gilles.



Alles in allem für mich ein Meisterwerk des Folk-Progs, fest verwurzelt in der baskischen Kultur, gepaart mit einer angenehmen Dosis Jazz
.

Sehr empfehlenswert.

Leider nimmt diese Scheibe einen gewissen Ausnahmestatus im Schaffen der Band ein. Die anderen Werke von Errobi können leider musikalisch bei weitem nicht mit diesem „Chef d'œuvre“ mithalten.


Wer an der CD gefallen gefunden haben sollte, kann diese bei Green-Bain finden.
hmc
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Re: Errobi - Ametsaren bidea

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Gepostet: 05.01.2010 - 12:45 Uhr  ·  #2
Nun möchte ich kurz anmerken, dass mir das Album sehr gut gefällt.

So schöne Worte wie sie Choucroute zu nutzen vermag, kann ich nicht verwenden, aber das es einfach geile Musik ist kann ich schon sagen.

Manchesmal meine ich sogar Steve Hackett zu erhören.
Der Titelsong ist sehr interessant und bietet mit 17 Minuten Spiellänge alle Facetten guter Folk, Prog und Jazz Musik.
Der zweite Longtrack bietet Drums vom Allerfeinsten.
Krautwickel
 
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Alboka - Das Instrument

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Gepostet: 08.03.2011 - 22:20 Uhr  ·  #3
Ich hab gerade bei youtube ein Video gefunden, in der Mixel Ducau, die Alboka spielt. Ich find es ist recht interessant zu sehen, wie dieses ziemlich exotische Intrument gespielt wird.


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Hier nochmal zum Vergleich Alboka, der Opener des Albums, benannt nach eben diesem Instrument.

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Re: Errobi - Ametsaren bidea

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Gepostet: 24.11.2011 - 15:41 Uhr  ·  #4
Hoch damit.
Rainer The Mage
 
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Re: Errobi - Ametsaren bidea

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Gepostet: 24.11.2011 - 23:30 Uhr  ·  #5
Absolut, ein schönes Album. Da gibts ja noch so manch andere Basken-Band :roll:
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