Bei Judas Priest wird sich jetzt gleich der eine oder andere von euch abwenden. Heavy Metal uaaargh. Aaaber, das hier ist Hardrock und zwar im späten 70er Stil.
Judas Priests zweites Album war gleichzeitig ihr erstes Hardrock Album. "Rocka Rolla", das Debut, ist zu vernachlässigen. Das hier ist für mich ihr größter Wurf und eines meiner absolut liebsten 70er Hardrock Alben. Hier sind die Songs eher schwer, dramatisch anstatt wie später schnell bis ultraschnell und kreischig. Natürlich singt auch hier an der einen oder anderen Stelle Robert Halford sehr hoch und kreischt kurz. Aber schließlich kann er das ohne dabei die Stimme zu verlieren oder wacklig zu werden. Meistens singt er hier aber in einer normalen Stimmlage.
Die beiden Gitarren (Tipton und Downing) riffen ordentlich ohne in irgendeine Form des Geschrubbes zu verfallen und vor allem spielen sie hier sehr melodiöse Solis. Auch die Gesangsmelodien bleiben immer wieder hängen. Stelle grade fest das ich viele Texte noch mitsingen kann, obwohl ich das Teil jahrelang jetzt nicht mehr gehört hab.
Ich hab nämlich soeben meine alte CD-Ausgabe gegen eine Repertoire Version zwecks des besseren Sounds ausgetauscht.
Was ist denn jetzt hier also drauf ? Gleich zu Beginn ein absoluter Priest Klassiker "Victim of changes". Wers nicht kennt, kann sich auf knapp 8 Minuten allerbeste Hardrock-Dramatik einstellen. Schwer riffig treibt das Stück, wird in der Mitte leicht mystisch und nimmt wieder das Riff auf.
Weiter gehts mit dem nächsten Priester-Muß. "The Ripper". Nichtmal 3 Minuten Hardrock vom allerfeinsten. Und hier spielen sie es langsamer als in den späteren Liveversionen und gleich kommts besser, denn diese Schwere passt besser zum bedrohlichen Text.
Mit "Dream deceiver/Deceiver" gibts dann eine leicht psychedelisch angehauchte Ballade die im Endteil "Deceiver" dann noch knapp 3 Minuten flott dahinrockt. Sehr sehr gut und ein übersehener Priesterknaller.
"Prelude" ist wie der Name schon sagt ein Vorspiel (wieder irgendwie psychedelisch fremdartig) und geht dann in den nächsten Liveknaller "Tyrant" über. Auch das hier, ein Ohrwurm wie Victim, wie Ripper.
"Genocide" stampt dann schwer riffend über knapp 6 Minuten und erinnert am ehesten an den Priester-Stil des Albums "Stained Class". Aber Gott ist das Stück geil, ich könnt mich grad überschlagen so klasse find ich den.
Beendet wird das Album dann mit der Klavierballade "Epitaph" (bei dem Halford so singt, dass ich ihn niemals erkennen würde wenn ichs nicht wüßte). Außerdem erinnert das Stück irgendwie an Queen, nur in anderer Tonlage. Während noch Epitaphs letzte Klavierakkorde erklingen, schraubt sich eine riffende Gitarre in das Lied hinein und schwupps ist man auf dem "Island of domination" das ebenso nochmal ein hinreißend guter Hardrocker ist.
Dieses Album hier ist so gut, dafür werf ich die meisten der sonst so bekannten 70er Hardrock-Scheiben weg. Hier sind Judas Priest einfach wesentlich variabler als später, wo sie nur noch die Stücke dreschen nach dem schneller-höher-weiter Prinzip.
Wer Hardrock nur a bisserl aufgeschlossen ist und die Priester mal anders kennenlernen möchte sollte mal "Sad Wings of Destiny" probieren.
Ach ja, das beste Cover der Judas Priest Geschichte gibts hier auch noch finde ich.
Band:
Robert Halford: Vocals
Glenn Tipton: Guitars, Piano
K.K.Downing: Guitars
Ian Hill: Bass
Alan Moore: Drums
Jahr: 1976
Label: Gull / Repertoire
Songs:
1.) Victim of changes 7:44
2.) The Ripper 2:48
3.) Dream Deceiver / Deceiver 8:37
4.) Prelude / Tyrant 6:28
5.) Genocide 5:46
6.) Epitaph / Island of domination 7:40
Jerry
Judas Priests zweites Album war gleichzeitig ihr erstes Hardrock Album. "Rocka Rolla", das Debut, ist zu vernachlässigen. Das hier ist für mich ihr größter Wurf und eines meiner absolut liebsten 70er Hardrock Alben. Hier sind die Songs eher schwer, dramatisch anstatt wie später schnell bis ultraschnell und kreischig. Natürlich singt auch hier an der einen oder anderen Stelle Robert Halford sehr hoch und kreischt kurz. Aber schließlich kann er das ohne dabei die Stimme zu verlieren oder wacklig zu werden. Meistens singt er hier aber in einer normalen Stimmlage.
Die beiden Gitarren (Tipton und Downing) riffen ordentlich ohne in irgendeine Form des Geschrubbes zu verfallen und vor allem spielen sie hier sehr melodiöse Solis. Auch die Gesangsmelodien bleiben immer wieder hängen. Stelle grade fest das ich viele Texte noch mitsingen kann, obwohl ich das Teil jahrelang jetzt nicht mehr gehört hab.
Ich hab nämlich soeben meine alte CD-Ausgabe gegen eine Repertoire Version zwecks des besseren Sounds ausgetauscht.
Was ist denn jetzt hier also drauf ? Gleich zu Beginn ein absoluter Priest Klassiker "Victim of changes". Wers nicht kennt, kann sich auf knapp 8 Minuten allerbeste Hardrock-Dramatik einstellen. Schwer riffig treibt das Stück, wird in der Mitte leicht mystisch und nimmt wieder das Riff auf.
Weiter gehts mit dem nächsten Priester-Muß. "The Ripper". Nichtmal 3 Minuten Hardrock vom allerfeinsten. Und hier spielen sie es langsamer als in den späteren Liveversionen und gleich kommts besser, denn diese Schwere passt besser zum bedrohlichen Text.
Mit "Dream deceiver/Deceiver" gibts dann eine leicht psychedelisch angehauchte Ballade die im Endteil "Deceiver" dann noch knapp 3 Minuten flott dahinrockt. Sehr sehr gut und ein übersehener Priesterknaller.
"Prelude" ist wie der Name schon sagt ein Vorspiel (wieder irgendwie psychedelisch fremdartig) und geht dann in den nächsten Liveknaller "Tyrant" über. Auch das hier, ein Ohrwurm wie Victim, wie Ripper.
"Genocide" stampt dann schwer riffend über knapp 6 Minuten und erinnert am ehesten an den Priester-Stil des Albums "Stained Class". Aber Gott ist das Stück geil, ich könnt mich grad überschlagen so klasse find ich den.
Beendet wird das Album dann mit der Klavierballade "Epitaph" (bei dem Halford so singt, dass ich ihn niemals erkennen würde wenn ichs nicht wüßte). Außerdem erinnert das Stück irgendwie an Queen, nur in anderer Tonlage. Während noch Epitaphs letzte Klavierakkorde erklingen, schraubt sich eine riffende Gitarre in das Lied hinein und schwupps ist man auf dem "Island of domination" das ebenso nochmal ein hinreißend guter Hardrocker ist.
Dieses Album hier ist so gut, dafür werf ich die meisten der sonst so bekannten 70er Hardrock-Scheiben weg. Hier sind Judas Priest einfach wesentlich variabler als später, wo sie nur noch die Stücke dreschen nach dem schneller-höher-weiter Prinzip.
Wer Hardrock nur a bisserl aufgeschlossen ist und die Priester mal anders kennenlernen möchte sollte mal "Sad Wings of Destiny" probieren.
Ach ja, das beste Cover der Judas Priest Geschichte gibts hier auch noch finde ich.
Band:
Robert Halford: Vocals
Glenn Tipton: Guitars, Piano
K.K.Downing: Guitars
Ian Hill: Bass
Alan Moore: Drums
Jahr: 1976
Label: Gull / Repertoire
Songs:
1.) Victim of changes 7:44
2.) The Ripper 2:48
3.) Dream Deceiver / Deceiver 8:37
4.) Prelude / Tyrant 6:28
5.) Genocide 5:46
6.) Epitaph / Island of domination 7:40
Jerry
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