RAVI COLTRANE – Im Schatten des Vaters

 
firebyrd
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RAVI COLTRANE – Im Schatten des Vaters

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Gepostet: 16.01.2007 - 14:42 Uhr  ·  #1
RAVI COLTRANE – Im Schatten des Vaters

Leider ist es so, denn als Ravi, der auch noch Saxophon spielt, wie sein Vater, als Musiker langsam an die Öffentlichkeit gelangte, erwartete man etwas von ihm, nämlich das Erbe des übermächtigen Vaters weiterzuführen.

Und leider wurde der junge Bursche, als er in der Band von Elvin Jones(auch noch der Drummer des Vaters) spielte, zusammen mit dem großartigen Sonny Fortune, argwöhnisch begutachtet.
Auch ich gehörte 1992 dazu, als ich ihn mit der Band Jones’ live erleben durfte.
Zaghaft war sein Auftreten, eher schüchtern, zurückhaltend, solistisch ließ er dem grandios aufspielendem Sonny Fortune eher den Vortritt.
Dennoch, und das war offensichtlich, versuchte er, möglichst nichts zu spielen, daß nur annähernd an seinen Vater erinnerte.
Und so entwickelte er erst im Laufe des Abends den Ansatz eines eigenen Stils, weiterhin sehr zurückhaltend, die Töne sehr gestaltend, leicht an Wayne Shorter oder Joe Henderson erinnernd.

Mittlerweile hat er seinen eigenen Stil gefunden, und noch immer geht das in Richtung Joe Henderson, aber mittlerweile hat der Geist des Vaters ihn auch eingeholt, denn im Ausdruck, dieses „weggetragene“, modale im Spiel, das tritt immer wieder zutage, ohne, daß es eine *opie wäre.
Ravi spielt in einem warmen und sensiblen Ton, sehr melodisch, seine Soli haben einen strukturierten Aufbau.

Noch einige biografische Daten:

Geboren am 6.8.1965
Die Eltern benannten ihn nach dem indischen Musiker Ravi Shankar
In der Schule lernte er das Spiel der Klarinette
1986 Studium des Saxofons
1991 Einstieg in ELVIN JONES JAZZ MACHINE
1998 erstes Soloalbum, „Moving Pictures“
2002 eigene Plattenfirma, RKM Music

Bisherige Diskografie:

Moving Pictures (1998)
From the round box (2000)
Mad 6 (2002)
In Flux (2005)

Alle Alben sind etwa gleich im Ausdruck, “From the round box” ist das mir liebste bisher, hier kommt sein eigener Stil erstmalig zum Ansatz.

Auf folgenden Veröffentlichungen kann man ihn ebenfalls hören:

Alice Coltrane
Translinear Light (2004)

Luis Perdomo
Focus Point (2005)

Jeff "Tain" Watts
Bar Talk (2002)

Scott Colley
Initial Wisdom(2002)

David Gilmore
Ritualism (2001)

Steve Coleman
The Sonic Language of Myth (1999)

Steve Coleman
Genesis (1998)

Steve Coleman
The Sign and the Seal (1996)

Steve Coleman
Def Trance Beat(1995)

Steve Coleman
A Tale of 3 Cities (1994)

Elvin Jones
Going Home (1993)

Elvin Jones
In Europe (1992)

Grand Central
Tenor Enclave: A Tribute to Hank Mobley (1995)

Grand Central
The Chase (1993)

Grand Central
Sax Storm (1992)

Cindy Blackman
In the Now (1998)

Billy Childs
The Child Within (1996)

Yosuke Yamashita
Wind of the Age (1997)

Yosuke Yamashita
Canvas in Vigor (1996)

Bheki Mseleku
Beauty of the Sunrise (1996)

Art Davis
A Time Remembered (1995)

Gerry Gibbs
The Thrasher (1996)

Wallace Roney
Munchin' (1995)

David Murray
MX (1993)

Ryan Kisor
Minor Mutiny (1992)




Wolfgang
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Betreff:

Re: RAVI COLTRANE – Im Schatten des Vaters

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Gepostet: 16.01.2007 - 14:52 Uhr  ·  #2
Danke für die prompte Bedienung. Er gastiert ja schon sehr häufig. So ein übermächtiges Erbe anzutreten und auch noch mit demselben Instrument ist schon eine Riesenbürde.

Werd mal schauen, dass ich in das empfohlene reinhören kann.

Jerry
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