Marybeth D'Amico - Heaven, Hell, Sin & Redemption

 
firebyrd
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Marybeth D'Amico - Heaven, Hell, Sin & Redemption

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Gepostet: 14.04.2010 - 08:42 Uhr  ·  #1
Marybeth D'Amico - Heaven, Hell, Sin & Redemption


Die in Deutschland lebende US-Amerikanerin nahm dieses Album 2008 in Texas auf.
Über inakustik gab es 2009 nun diese Wiederveröffentlichung.
Liest man die Namen der Begleiter, Lloyd Maines (dobro, pedal steel) oder Richard Bowden (fiddle), sind das eigentlich bereits eine Menge 'Vorschußlorbeeren'. Doch kann dieses 'Versprechen' auch eingehalten werden?

Bis 2002 war die Künstlerin als Journalistin im Amsterdam tätig. Nachdem sie diesen Job verloren hatte, widmete sie sich im besonderen der Musikerin Patty Griffin, einer sehr gute Singer/Songwriterin, die neben Lucinda Williams sicher den größten Einfluss darstellt.

Entstanden ist hochsensibel anmutende Musik im Umfeld von Folk, Country, Americana und Pop.

Es geht um gescheiterte Beziehungen, "And as it turns out we were never even friends, we were never even friends" ("Back On My Feet") oder zerbrochene Träume ("Broken Dreams"), die wie Scherben wieder gekittet werden sollen.
In "Nothing Without You", die Erinnerung als Wolken, die die Sicht verdunkeln, mit der Erkenntnis und dem Wunsch, alles rückgängig zu machen.
Die Texte scheinen eine gewisse Resignation auszudrücken, dadurch wirkt die Musik jedoch nie depressiv, eine ganz bestimmte Art von sehnsüchtiger Schönheit wird hier vermittelt.

"Back On My Feet", so startet die Platte und schon da ganz starke Parallelen an Lucinda Williams, was die Atmosphäre betrifft - spröde rockender Sound der Sparte Americana.
D'Amico hat einen rechten 'Twang' in der Stimme und könnte so auch noch voll in der Country-Ecke punkten. Ich denke da an die Richtung Buddy Miller. "Ohio" zum Beispiel schlägt in diese Richtung.

Etwas ausdrucksstärker wünsche ich mir die Stimme gelegentlich und auch die 'Chemie' zwischen der Band und D'Amico ist für mich nicht immer einwandfrei, manchmal empfinde ich den Gesang 'neben der Band'.
Darüber hinaus halte ich den einen oder anderen Song für nicht so ansprechend - "Broken Dreams" ist mir auf gewisse Weise zu ausdruckslos.

An der Produktion ist allerdings grundsätzlich nichts zu bemängeln, immer wieder gibt es kleine Überraschungen, z. B. dieses sacht jazzige Element in "Oblivion", wenn sanfte Vibrafonklänge zu vernehmen sind. Dieses Instrument ist nicht verzeichnet, also wahrscheinlich als Sample durch die Keyboards verwendet. So oder so gibt es dem Lied eine elegante Ausrichtung.

Eines meiner liebsten Stücke, wo meines Erachtens auch alles stimmt, ist "Every Week" mit dem herrlichen Einsatz der Dobros von Lloyd Maines, ein Song mit einem leicht melancholischen Touch, ein Song über Einsamkeit und Verlorenheit, man spürt es hier, das ist einwandfrei interpretiert.

Auf "Save Your Soul" glänzt Richard Bowden mit seinem Einsatz an der Fiddle und bringt so viel Feeling hinein, dass er den Track stark 'aufwertet', denn hier ist ansonsten einer der Momente, da hätte ich den Gesang etwas 'dichter bei der Band' gewünscht.
Einer meiner weiteren Favoriten ist ein Stück, bei dem wieder Maines mitwirkt, für mich ist er stets ein Musiker gewesen, der Produktionen entscheidend seinen Stempel aufdrücken kann. Ich weiß ja nicht, was da im Studio passiert ist, aber es scheint, dass er unter Umständen bei solchen Titeln wie "Nothing Without You" seinen Einfluß hat geltend machen können.
Diese Pedal Steel bringt genau das Feeling mit in den Song, wie ich es im Country liebe.

"Heaven, Hell, Sin & Redemption" ist ein Album einer Geschichtenerzählerin - alle Texte sind im Booklet.
Musik mit stark melancholischer Ausrichtung, bei der man schnell ins Träumen geraten kann.

Doch, weitestgehend ist das 'Versprechen' gehalten worden.
Ich bin gespannt auf die nächste Scheibe, vielleicht produziert von Lloyd Maines?

Musiker:

Marybeth D'Amico (lead vocals, acoustic guitar, harmony vocals)
Bradley Kopp (electric guitar, bass guitar, electric bass, acoustic guitar, harmony vocals)
Paul Pearcy (drums)
David Webb (keyboards)
Richard Bowden (fiddle)
Lloyd Maines (dobro, pedal steel guitar)

Titel:

01:Back On My Feet (3:23)
02:A Love Story (4:03)
03:Ohio (4:00)
04:Oblivion (3:05)
05:Broken Dreams (3:50)
06:Every Week (5:27)
07:Save Your Soul (3:11)
08:Nothing Without You (4:08)
09:Where I Lay My Baby Down (3:32)
10:The Journey (3:28)
(all words and music by Marybeth D'Amico)

website:

http://www.marybethdamico.com/

Wolfgang
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Re: Marybeth D'Amico - Heaven, Hell, Sin & Redemption

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Gepostet: 14.04.2010 - 12:22 Uhr  ·  #2
Ich war erst geschockt, denn ich habe wohl Maybritt gelesen. :Verstecken:

Nun bin ich beruhigt und werde mir Soundfiles auf ihrer Seite anhören.
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