Blue Rodeo - The Things We Left Behind

nicht alltäglicher Sound....

 
firebyrd
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Blue Rodeo - The Things We Left Behind

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Gepostet: 03.02.2010 - 09:30 Uhr  ·  #1
Blue Rodeo - The Things We Left Behind


Bei Blue Rodeo handelt es sich um eine der bekanntesten Bands aus Kanada, die seit ihrem Debütalbum aus dem Jahre 1987, "Outskirts", zu den erfolgreichsten Rockgruppen des Staates zählt.

Im Ansatz versuchte man seinerzeit, verschiedene Stile zu einem eigenen Sound zu mischen.

Diese unterschiedlichen Einflüsse aus Country, Folk und Rock kann man noch heute hören und sie sorgen dafür, dass noch immer sehr abwechslungsreiche Musik entsteht.

Wie so oft stand auch hier Gram Parsons Pate, aber auch solche Gruppen wie The Band oder die Beatles scheinen Spuren hinterlassen zu haben.

Die beiden Gründungsmitglieder und maßgeblichen Songwriter, Jim Cuddy und Greg Keelor sind noch dabei. Beide spielten bereits 1977 zusammen in einer Punkband.

Auch das hat, so meine ich, bei Blue Rodeo den Sound mitgeprägt.
Hier nun liegt ihr mittlerweile 13. Album vor, und das kommt gleich als Doppel-CD.
Allerdings ist die Gesamtzeit nur wenig über der Möglichkeit der Verwendung einer Einzel-CD.

Mit Pauken und Streichern, aber ohne Trompeten, ist gleich der Opener ausgestattet und gewährt Einblick in eine besondere Welt, nämlich jene der beiden Songwriter, die es vollbracht haben, einen gewissen Wiedererkennungswert zu schaffen, hier im Umfeld eines schleppenden Rhythmus’.

Mit soulig angehauchtem Keyboard startet "One More Night", ein im Stile J.J. Cales shuffelnder Sound, ein recht popinfizierter Song.
In der oft vorhandenen Rauheit und Ungeschliffenheit der Musik ruht eine große Harmonie, die bereits beim dritten Titel mit wunderschönen Country Rock-Anleihen ihre Ausbreitung findet. Manchmal erinnern mich bestimmte Parts auch an Tom Petty, an einen etwas härter gespielten Roger McGuinn und zwangsläufig damit verbunden auch an die Byrds, z.B. bei "Waiting For The World".

Americana auf "Sheba" mit schon fast leicht poppigem Anstrich, ein mit akustischer Gitarre und Streichern ausgekleidetes "One Light Left In Heaven", eine zarte Pianoballade ("Gossip"), das sind Zeugen für eine Reise durch ein kurzweiliges Reich.

Während die erste Seite etwas 'offener' in ihrer Ausrichtung zu sein scheint, klingt die Musik auf der zweiten CD oft wie eine Art Rückbesinnung auf alte Platten der Band.
Als Beispiele seien hier "Don't Let The Darkness In Your Head" oder "Arizona Dust" genannt.

Country-Folk-Pop, so könnte man das Gesamtbild vielleicht überschreiben, und das dann in einem etwas rauen und ungeschliffenen Ambiente.

Bei einigen Titeln wird der instrumentale Teil etwas ausgedehnt, nicht nur 'kompakte' Songs finden sich also auf der Scheibe ("Million Miles" = 9:04, "Venus Rising" = 10:34).

Also wieder ein Album, das Fans der Band nicht enttäuschen dürfte und Musik, die Lust darauf macht, auch mal die alten Alben anzuhören, sofern man sie noch nicht kennt.

Jedenfalls untermauert Blue Rodeo hiermit den Anspruch, eine ganz besondere Band zu sein, die sich nicht in gängige Schemata pressen lässt.
Die Musiker:


Bazil Donovan (bass)
Greg Keelor (vocals, guitar, meletron)
Jim Cuddy (vocals, guitar, piano)
Glenn Milchem (drums, percussion)
Bob Egan (pedal steel guitar, mandolin)
Michael Boguski (CD 1: piano - #1,7; organ - #2,3,4; CD 2: piano - #1,2,5; organ - #1,5,6,8)
Steve O'Connor (CD 1: Wurlitzer - #3,5,7; piano - #6,7,8; CD 2: organ - # 2,4,7; piano - # 4)
Wayne Petti (CD 1: background vocals - #2,3,4,5; CD 2: #1,2,4,7,8)
Oh Susanna (CD 1: background vocals - #6)
Anne Lindsay (CD 1: violin - #6,8; CD 2: #3,7)
John Marshman (CD 1: cello - #6,8 ; CD 2: #3,7)
Les Allt (CD 1: flute - #8)
Peter Lutek (CD 1: bassoon - #8)
Jenny Thompson (CD 1: violin - #8; CD 2: #7)
Claudio Vena (CD 1: viola - #8; CD 2: #7)
Travis Good (CD 2: slide guitar - #3)
Julie Fader (CD 2: flute - #6)

Die Titel:


CD 1:
01:All The Things That You Left Behind
02:One More Night
03:Waiting For The World
04:Never Look Back
05:Sheba
06:One Light Left In Heaven
07:Million Miles
08:Gossip


CD 2:
01:Don't Let The Darkness In Your Head
02:Arizona Dust
03:In My Bones
04:Candice
05:Wasted
06:You Said
07:And When You Wake Up
08:Venus Rising


(all songs written by Keelor/Cuddy)

Website:

http://www.bluerodeo.com/


Wolfgang
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Re: Blue Rodeo - The Things We Left Behind

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Gepostet: 03.02.2010 - 10:01 Uhr  ·  #2
@firebyrd,
das ist eine schöne vorstellung einer platte, über deren ankauf ich
momentan grübele.
Ja oder nein, bei Blue Rodeo weiß ich das nie so genau.

jedesmal, wenn sie lupenrteine americana spielen (bzw. in diesem fall
'canadiana'), dann kommen sie richtig gut rüber und ein paar scheiben
haben sie auch überwiegend in diesem stil gemacht; die gefallen mir
dann (Days In Between; Casino; Lost Together, usw.).

aber leider haben sie auch immer einige weichspüler und anti-rock-
harmlosigkeiten dabei gehabt, so daß ich einige ihrer werke wieder
entsorgen mußte. wenn ich mich recht erinnere, war z.b. Palace Of Gold
gar schröcklich anzuhörn.

jetzt schreibst du was von 'streichern' und schon gehen bei mir
alarmglocken an.
dann wieder liests sichs so, als ob dieses werk an ihre guten werke
anknüpfen sollte.

leichter ist mir die entscheidung immer noch nicht geworden.
Stattmeister
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Re: Blue Rodeo - The Things We Left Behind

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Gepostet: 03.02.2010 - 10:05 Uhr  ·  #3
Ja, Blue Rodeo mag ich auch. Höre ich sehr gerne auf längeren Autofahrten. Allerdings besitze ich von ihnen nur "The days in between" von 2000. Die musikalische Richtung scheint aber, wenn ich deine Rezi so lese, weitgehend die gleiche geblieben zu sein.

Nehm ich doch gleich mal auf meinen Wunschzettel. :)
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