Almendra, die Musiker des Mandelbaums, waren die 2. der drei
großen argentinischen gründerbands.
zwar legten sie nur zwei lps und eine handvoll singles hin, aber man
muß einfach bedenken, wie schwierig das plattenaufnehmen im land
der gauchos in jenen tagen war. es fehlte ja an allem, technik,
ausrüstung, geld, auftrittsmöglichkeiten, etc.
sie gründeten sich 1968 als quartett mit den beiden gitarristen
Luis Alberto Spinetta und Edelmiro Molinari; am bass war
Emilio Del Guercio; drums spielte Rodolfo Garcia.
sie alle sollten zu namen werden, die sich jeder fan argentinischen
rocks merken muß.
und:
sie alle hatten in beat-combos gespielt, aber nun wollten sie mehr.
was dabei herauskam war teils progressiver, teils harter rock,
manchmal recht furios, immer aber auch sehr emotionsgeladen und
voller melodielinien.
auf einigen ihrer frühen singles (Tema De Pototo) finden sich zwar
orchestrale arrangements, aber keine angst, das war nicht wirklich
der Almendra-stil; das war die plattenfirma RCA; damals das recht
übermächtige label mit offensichtlich kommerziellen hintergedanken.
Edelmiro (welch köstlicher vorname) und Luis wollten aber lieber
fuzz-gitarre spielen (Hoy Todo El Hielo En La Ciudad) und ihre
beiden alben liefen dann auch nach diesem motto ab; jede menge
gitarre in allen varianten; ob akkustisch oder fuzzy oder hard-griffig;
auch 9-minütige jams hatte die erste lp zu bieten; 'Color Humano';
und das sollte auch der name von Edelmiro's nächster band werden
(eine weiterere superband, über die noch zu reden sein wird).
aber man konnte das tempo auch stark zurücknehmennund ein
weiches emotionsstück mit flöte machen (Figuration).
Edelmiro's stücke hauten mehr rein; Luis war eher für die langsamen
und gefühlsbetonten zuständig; die dann auch noch eine orgel und
noch ein, zwei male etwas orchestration lieferten.
1969 auf RCA erschienen war S/T
ein durchgehend überzeugendes werk auf absolut internationalem
spitzenniveau.
natürlich wurde dieses internationale spitzenniveau bei den
verkaufszahlen nicht erreicht, sonst hättet ihr heute alle diese scheibe im
regal stehen.
diese und die nachfolgende 2., die 1970 wieder nur mit dem
titel Almendra erschien, diesmal aber eine doppel-lp ergab.
eigentlich hatte Luis Spinetta eine rock-oper (wie originell, gähn)
schreiben wollen, aber darüber entzweite er sich mit dem rest der band,
so daß nur teile auf die lp übernommen wurden. gut so, denn gerade weil
es keine konzept-lp wurde, kann man wieder von einem heterogenen
werk sprechen, auf dem alle register der progressiven-hard-rock-kunst
gezogen werden.
Spinetta hatte die meisten stücke geschrieben, daher klang es insgesamt
komplexer; es gab mehr orgel (die m.W. von Molinari gespielt wurde),
aber natürlich fehlte es auch nicht an gitarre und den allerseits so
beliebten längeren soli. Edelmiro ließ sich nicht ganz stoppen und
steuerte ein paar härtere rocker hinzu, es gab diesmal mit dem 14-
minütigen hard-psycho 'Agnus Dei' auch wieder was für die jam-freunde;
weitere harte rocker waren Parvas, Cometa Azul, Florence Los Nardos
und Un Pajaro De Sostiene.
auf der letzten seite ging es etwas folkig-ruhiger zu; hier kam zwar jede
menge gitarre zum einsatz, aber teilweise in ruhigerem stil.,
außerdem war da noch eine overtüre aus der nicht vollendeten rock oper
und weitere melodiöse prog-kompositionen.
Eins meiner lieblingsstücke, 'Los Elefantes' erklärt sich fast von selber; es
ahmt etwas den gemächlichen gang von durchs unterholz brechender
dickhäuter nach.
Essentiell.
trotzdem war die band mit dieser lp schon geschichte; wegen der
vielzitierter musikalischer differenzen. das zeigt sich daran, das nicht
weniger als drei absolut eminente nachfolgebands entstanden;
da waren die hardprogressiven Aquellare (mit Garcia und Guercio)
und Pescado Rabioso (die Tollwütigen Fische; der name war
programm) mit Spinetta und meine nächsten großen favoriten,
Color Humano; eine hard-/blues-rock-truppe mit dem
hochgeschätzten Edelmiro.
Luis Spinetta legte 1972 eine solo-scheibe 'Almendra' vor,
das personal hatte aber nichts mit der alten band zu tun, obwohl die
plattenfirma ein bild der alten band aufs cover nahm. eine der üblichen
lumpereien eben.
auf den cd-wiederveröffentlichungen wurde der Titel zu Luis Alberto Spinetta & Friends.
evtl. ist das werk auch unter dem von Luis selbst gewünschten namen
Spinettaland zu kriegen.
es geht musikalisch sehr in die richtung der original-Almendra;
voller großer gitarrenmelodien, gleichzeitig aber auch voller abgefaherner
improvisations-experimente.,
ich hab damals lange verhandelt und auf der diplomatischen bühne
antichambriert, bis das werk endlich im hause war.
denn:
auch dieses solowerk kann man unbesehen kaufen; ja, es wäre geradezu
töricht, es nicht zu tun,
1979 wiedervereinigte man sich für 2, 3 weitere lps, eine davon live.
hab das zeugs nie gehört; aber die kriitiken waren auch alles andere als
positiv.
Egal; da braucht außer für die beiden o.a. originale kein geld auszugeben.
kommt man mal irgendwo mit leuten ins gespräch, die das etwas
besondere vorziehen, dann ist es immer ein guter tip, nebenbei den
namen Almendra fallenzulassen; so ganz locker-leger; und dann erzielt
man umgehend die verdiente achtung.
man sollte sich aber nicht zum gespött machen, indem man irgendwelche
compis kauft; gibt es doch beide original-cds bei Amazon.
großen argentinischen gründerbands.
zwar legten sie nur zwei lps und eine handvoll singles hin, aber man
muß einfach bedenken, wie schwierig das plattenaufnehmen im land
der gauchos in jenen tagen war. es fehlte ja an allem, technik,
ausrüstung, geld, auftrittsmöglichkeiten, etc.
sie gründeten sich 1968 als quartett mit den beiden gitarristen
Luis Alberto Spinetta und Edelmiro Molinari; am bass war
Emilio Del Guercio; drums spielte Rodolfo Garcia.
sie alle sollten zu namen werden, die sich jeder fan argentinischen
rocks merken muß.
und:
sie alle hatten in beat-combos gespielt, aber nun wollten sie mehr.
was dabei herauskam war teils progressiver, teils harter rock,
manchmal recht furios, immer aber auch sehr emotionsgeladen und
voller melodielinien.
auf einigen ihrer frühen singles (Tema De Pototo) finden sich zwar
orchestrale arrangements, aber keine angst, das war nicht wirklich
der Almendra-stil; das war die plattenfirma RCA; damals das recht
übermächtige label mit offensichtlich kommerziellen hintergedanken.
Edelmiro (welch köstlicher vorname) und Luis wollten aber lieber
fuzz-gitarre spielen (Hoy Todo El Hielo En La Ciudad) und ihre
beiden alben liefen dann auch nach diesem motto ab; jede menge
gitarre in allen varianten; ob akkustisch oder fuzzy oder hard-griffig;
auch 9-minütige jams hatte die erste lp zu bieten; 'Color Humano';
und das sollte auch der name von Edelmiro's nächster band werden
(eine weiterere superband, über die noch zu reden sein wird).
aber man konnte das tempo auch stark zurücknehmennund ein
weiches emotionsstück mit flöte machen (Figuration).
Edelmiro's stücke hauten mehr rein; Luis war eher für die langsamen
und gefühlsbetonten zuständig; die dann auch noch eine orgel und
noch ein, zwei male etwas orchestration lieferten.
1969 auf RCA erschienen war S/T
ein durchgehend überzeugendes werk auf absolut internationalem
spitzenniveau.
natürlich wurde dieses internationale spitzenniveau bei den
verkaufszahlen nicht erreicht, sonst hättet ihr heute alle diese scheibe im
regal stehen.
diese und die nachfolgende 2., die 1970 wieder nur mit dem
titel Almendra erschien, diesmal aber eine doppel-lp ergab.
eigentlich hatte Luis Spinetta eine rock-oper (wie originell, gähn)
schreiben wollen, aber darüber entzweite er sich mit dem rest der band,
so daß nur teile auf die lp übernommen wurden. gut so, denn gerade weil
es keine konzept-lp wurde, kann man wieder von einem heterogenen
werk sprechen, auf dem alle register der progressiven-hard-rock-kunst
gezogen werden.
Spinetta hatte die meisten stücke geschrieben, daher klang es insgesamt
komplexer; es gab mehr orgel (die m.W. von Molinari gespielt wurde),
aber natürlich fehlte es auch nicht an gitarre und den allerseits so
beliebten längeren soli. Edelmiro ließ sich nicht ganz stoppen und
steuerte ein paar härtere rocker hinzu, es gab diesmal mit dem 14-
minütigen hard-psycho 'Agnus Dei' auch wieder was für die jam-freunde;
weitere harte rocker waren Parvas, Cometa Azul, Florence Los Nardos
und Un Pajaro De Sostiene.
auf der letzten seite ging es etwas folkig-ruhiger zu; hier kam zwar jede
menge gitarre zum einsatz, aber teilweise in ruhigerem stil.,
außerdem war da noch eine overtüre aus der nicht vollendeten rock oper
und weitere melodiöse prog-kompositionen.
Eins meiner lieblingsstücke, 'Los Elefantes' erklärt sich fast von selber; es
ahmt etwas den gemächlichen gang von durchs unterholz brechender
dickhäuter nach.
Essentiell.
trotzdem war die band mit dieser lp schon geschichte; wegen der
vielzitierter musikalischer differenzen. das zeigt sich daran, das nicht
weniger als drei absolut eminente nachfolgebands entstanden;
da waren die hardprogressiven Aquellare (mit Garcia und Guercio)
und Pescado Rabioso (die Tollwütigen Fische; der name war
programm) mit Spinetta und meine nächsten großen favoriten,
Color Humano; eine hard-/blues-rock-truppe mit dem
hochgeschätzten Edelmiro.
Luis Spinetta legte 1972 eine solo-scheibe 'Almendra' vor,
das personal hatte aber nichts mit der alten band zu tun, obwohl die
plattenfirma ein bild der alten band aufs cover nahm. eine der üblichen
lumpereien eben.
auf den cd-wiederveröffentlichungen wurde der Titel zu Luis Alberto Spinetta & Friends.
evtl. ist das werk auch unter dem von Luis selbst gewünschten namen
Spinettaland zu kriegen.
es geht musikalisch sehr in die richtung der original-Almendra;
voller großer gitarrenmelodien, gleichzeitig aber auch voller abgefaherner
improvisations-experimente.,
ich hab damals lange verhandelt und auf der diplomatischen bühne
antichambriert, bis das werk endlich im hause war.
denn:
auch dieses solowerk kann man unbesehen kaufen; ja, es wäre geradezu
töricht, es nicht zu tun,
1979 wiedervereinigte man sich für 2, 3 weitere lps, eine davon live.
hab das zeugs nie gehört; aber die kriitiken waren auch alles andere als
positiv.
Egal; da braucht außer für die beiden o.a. originale kein geld auszugeben.
kommt man mal irgendwo mit leuten ins gespräch, die das etwas
besondere vorziehen, dann ist es immer ein guter tip, nebenbei den
namen Almendra fallenzulassen; so ganz locker-leger; und dann erzielt
man umgehend die verdiente achtung.
man sollte sich aber nicht zum gespött machen, indem man irgendwelche
compis kauft; gibt es doch beide original-cds bei Amazon.
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