Hier eine Meldung dazu aus der Berliner Zeitung vom 22. Juni 2009
Indischer Sarod-Virtuose Ali Akbar Khan gestorben
Von Jens Balzer
SAN FRANCISCO. Ali Akbar Khan ist tot. Der legendäre indische Sarod-Spieler starb am Freitag im Alter von 87 Jahren in seinem Haus im kalifornischen San Anselmo. Khan, der 1922 im ostbengalischen Shipbur geboren wurde, wuchs in Maihar auf, wo sein Vater als oberster Musiker am Hof eines Maharadschas tätig war und erhielt von ihm seit frühester Kindheit Unterricht auf der Sarod, einer 25-saitigen Laute, die zu den klangvollsten Instrumenten der indo-iranischen Musik gehört. In den 40er-Jahren wurde er zum Hofmusiker beim Maharadscha von Jodhpur, in den 50ern brachte der Geiger Yehudi Menuhin ihn in die USA. Dem Pop-Publikum wurde Khan spätestens 1971 bekannt, als er mit seinem Schwager, dem Sitar-Virtuosen Ravi Shankar, an George Harrisons "Concert for Bangladesh" mitwirkte. Ende des Jahrzehnts spielte er mit dem Jazz-Saxofonisten John Handy die stilbildenden Fusion-Jazz-Alben "Karuna Supreme" und "Rainbow" ein. Bereits 1956 hatte er in Kalkutta die Ali Akbar Khan School of Music gegründet, von der er später in Berkeley, San Rafael und Basel Zweigstellen eröffnete. Khan, der seit 40 Jahren in den USA lebte, wurde im Jahr 1989 von der indischen Regierung zum "Nationalen Schatz" ernannt. (bal.)
Von Ali Akbar Khan habe ich nur eine Doppel-CD: "John Handy & Ali Akbar Khan two originals: Karuna Supreme & Rainbow " auf MPS von 1976 bzw. 1981. Handy (as) und Khan (sarod) spielen zusammen mit Zakir Hussain (tabla) und Yogish S. Sahota (tanpura) auf "Karuna Supreme" und mit Dr. L. Subramaniam (vio), Shyam Kane (tabla) sowie Mary Johnson (tanpura) auf "Rainbow".
Zwei sehr schöne Platten, bei beiden ist der Kontrast zwischen der indischen Musik, die hier folkloristische und klassische indische Musik ist, und dem Spiel John Handys, der die "jazzigen " Elemente mittels Saxophon einbringt, sehr deutlich zu hören. Beides jedoch passt wundervoll zusammen. Den abgedroschenen Terminus "Weltmusik" sollte man in diesem Zusammenhang aber nicht bemühen. Man merkt schon, dass hier Meister auf ihren Instrumenten zusammen spielen. Besonders hervorheben möchte ich noch das Spiel von Dr. L. Subramaniam; indisches Geigenspiel vom Feinsten.
Wer sich für diese Art von Musik interessiert, ist gut beraten, diese beiden Platten in die engere Wahl zu ziehen!
Radiot grüßt! :8)
Indischer Sarod-Virtuose Ali Akbar Khan gestorben
Von Jens Balzer
SAN FRANCISCO. Ali Akbar Khan ist tot. Der legendäre indische Sarod-Spieler starb am Freitag im Alter von 87 Jahren in seinem Haus im kalifornischen San Anselmo. Khan, der 1922 im ostbengalischen Shipbur geboren wurde, wuchs in Maihar auf, wo sein Vater als oberster Musiker am Hof eines Maharadschas tätig war und erhielt von ihm seit frühester Kindheit Unterricht auf der Sarod, einer 25-saitigen Laute, die zu den klangvollsten Instrumenten der indo-iranischen Musik gehört. In den 40er-Jahren wurde er zum Hofmusiker beim Maharadscha von Jodhpur, in den 50ern brachte der Geiger Yehudi Menuhin ihn in die USA. Dem Pop-Publikum wurde Khan spätestens 1971 bekannt, als er mit seinem Schwager, dem Sitar-Virtuosen Ravi Shankar, an George Harrisons "Concert for Bangladesh" mitwirkte. Ende des Jahrzehnts spielte er mit dem Jazz-Saxofonisten John Handy die stilbildenden Fusion-Jazz-Alben "Karuna Supreme" und "Rainbow" ein. Bereits 1956 hatte er in Kalkutta die Ali Akbar Khan School of Music gegründet, von der er später in Berkeley, San Rafael und Basel Zweigstellen eröffnete. Khan, der seit 40 Jahren in den USA lebte, wurde im Jahr 1989 von der indischen Regierung zum "Nationalen Schatz" ernannt. (bal.)
Von Ali Akbar Khan habe ich nur eine Doppel-CD: "John Handy & Ali Akbar Khan two originals: Karuna Supreme & Rainbow " auf MPS von 1976 bzw. 1981. Handy (as) und Khan (sarod) spielen zusammen mit Zakir Hussain (tabla) und Yogish S. Sahota (tanpura) auf "Karuna Supreme" und mit Dr. L. Subramaniam (vio), Shyam Kane (tabla) sowie Mary Johnson (tanpura) auf "Rainbow".
Zwei sehr schöne Platten, bei beiden ist der Kontrast zwischen der indischen Musik, die hier folkloristische und klassische indische Musik ist, und dem Spiel John Handys, der die "jazzigen " Elemente mittels Saxophon einbringt, sehr deutlich zu hören. Beides jedoch passt wundervoll zusammen. Den abgedroschenen Terminus "Weltmusik" sollte man in diesem Zusammenhang aber nicht bemühen. Man merkt schon, dass hier Meister auf ihren Instrumenten zusammen spielen. Besonders hervorheben möchte ich noch das Spiel von Dr. L. Subramaniam; indisches Geigenspiel vom Feinsten.
Wer sich für diese Art von Musik interessiert, ist gut beraten, diese beiden Platten in die engere Wahl zu ziehen!
Radiot grüßt! :8)