Congregation – same

irgendwie ganz schön kaputt...

 
firebyrd
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Congregation – same

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Gepostet: 29.01.2009 - 16:06 Uhr  ·  #1
Congregation – same

Das hat schon etwas von einem „Überraschungsmoment“, wenn man die ersten Klänge des Eröffnungsstückes, „Dose of Hell“, vernimmt.

Das klingt so verdammt nach ganz altem Blues, und die weibliche Stimme hört sich so dermaßen gequält an, dass man fast Mitleid mit der Dame bekommen kann.

Ob man es spontan mag oder nicht, ignorieren kann man diesen Sound nicht!

Ein Hall liegt über der Musik, dass man meinen könnte, das sei alles in einer U-Bahn-Station oder in einem gekachelten Schwimmbad aufgenommen worden.

Nichts für Bluespuristen, es ist eigentlich auch kein Blues, es klingt aber irgendwie so, Victoria Yeulet hat ja auch eigentlich keine Bluesstimme und trotzdem klingt auch das so, als würde sie Blues singen.(oder?)

Zumindest scheinen die beiden Musiker, Yeulet’s Partner ist Benjamin Prosser, gar grosses Leid erfahren zu haben, so klingt es eben. (ist es authentisch?)

Prosser hält sich an alte Bluesstrukturen, lässt mit seiner Slidetechnik den Mississippi durch London fließen.
Yeulet spielt auch noch „Beinperkussion“, z.B. auf „Don’t pay no mind“, wo die Schellen ordentlich rasseln zur schwackernden Gitarre.

Letztlich erzeugen die Beiden eine unglaubliche Stimmung, und wie gesagt, die hat was vom „Zauber“ der Alten, wie Robert Johnson, der auf Bessie Smith trifft, etwa.(man höre „Head Above Water“)

Yeulet singt(d.h. eigentlich – so richtig singen kann sie irgendwie auch nicht) mit einer gewissen Gleichgültigkeit und Ungeschliffenheit, die fasziniert, eine reine „Ist-doch-alles-egal“-Stimmung, „NULL BOCK“ eben..., Depressionen lassen grüßen....

Wie soll ich es ausdrücken? Vielleicht mit „morbide“, hier kann das zutreffen, das hat auch etwas vom Punk der 70er, aber noch mehr reduziert, „White Punks on Blues“???

Benjamin Prosser, guitar, bass drum und Victoria Yeulet, vocals, leg bells, haben jedenfalls ein sehr außergewöhnliches Album geschaffen mit Musik, die irgendwie „unter die Haut“ geht, vielleicht auch polarisiert.
Man sollte sie losgelöst von allen Vergleichen, Vorbildern etc. betrachten und dann, wie ich, ganz einfach genießen!

Der extreme Minimalismus kann allerdings dazu führen, dass im Laufe der Platte eine gewisse Ermüdung auftritt, aber wenn man genau hinhört, findet man doch noch wieder einen neuen Anlauf, wenn man die Nuancen betrachtet, und seien es die nicht immer eingesetzten Instrumente bass drum und leg bells...

Robert Johnson, Bukka White, John Lee Hooker, ihr Geist schwebt über dem Ganzen, ich bin gespannt auf die nächste Scheibe, wenn sie denn jemals kommen sollte....

Die Titel:


1. Dose of Hell (3:33 )
2. I Was a Fool (4:02 )
3. Don't Pay No Mind (1:47 )
4. Head Above Water (2:43 )
5. Never Forgive (3:08 )
6. Oh True Love! (2:57 )
7. Hard to Bear (2:15 )
8. Putting You Out (3:21 )
9. Eye to Eye (2:57 )
10. The Man I Love (2:53 )
11. Feel Like Crying (2:22 )
12. There Was a Time (4:35)



Wolfgang

P.S. : listen here:

https://www.juno.co.uk/product…=Bronzerat
freaksound
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Re: Congregation – same

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Gepostet: 29.01.2009 - 16:59 Uhr  ·  #2
stimmt - mal was anderes , nicht poristisch aber interresant.
Einzellne Tracks gefallen mir ausnehmend gut, bin aber bei dir, da´das Konzept auf Dauer etwas ermüdend wirkt.

Absolut toll, um auf Samplern schöne Stimmungstupfer zu setzen.


Sag mal, über die hatten wir doch schon mal diskutiert??
Hatt da nich M. ein Problem mit dem Hall oder so - irgendwas geistert da im Hinterkopf noch rum.
firebyrd
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Re: Congregation – same

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Gepostet: 29.01.2009 - 19:49 Uhr  ·  #3
Zitat geschrieben von freaksound

Sag mal, über die hatten wir doch schon mal diskutiert??
Hatt da nich M. ein Problem mit dem Hall oder so - irgendwas geistert da im Hinterkopf noch rum.


Ja, ich hatte die Scheibe mal kurz bei den Neuveröffentlichungen vorgestellt, die Beiträge sind jedoch mittlerweile gelöscht...
Tom Cody
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Re: Congregation – same

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Gepostet: 18.06.2025 - 18:08 Uhr  ·  #4
Und hier das Cover dazu: ^_^

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