Eleven Hundred Springs - Country Jam

sehr guter Country-Rock!

 
firebyrd
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Eleven Hundred Springs - Country Jam

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Gepostet: 15.12.2008 - 16:09 Uhr  ·  #1
Eleven Hundred Springs - Country Jam

Arriba!

Mit Akkordeon und einem Hauch von Mexiko startet das erste Stück dieser von der texanischen Musiker- und Produzentenlegende Lloyd Maines, der hier ausnahmsweise als Gast nicht mit seiner Steel Guitar dabei ist, produzierten Platte.
Wo Maines seine Finger im Spiel hat, weiß man seit der Formation Maines Brothers genau, das muss Country Rock texanischer Färbung sein!

Und - wo Texas ist, ist auch Mexiko nicht fern, daher auch dieser typische Hauch von Tex-Mex, wie wir ihn spätestens seit jener Zeit kennen, als Doug Sahm mit seinem Sir Douglas Quintet die Welt damit versorgte. Doch Tex-Mex ist hier nur eine Zutat in der leckeren "Country Jam".

Wir hören frischen und ungezwungenen Country Rock, wie wir ihn aus seligen Zeiten von Bands wie den Flying Burrito Brothers, Poco, Pure Prairie League und anderen kennen. Kurzum, es rockt, die Gitarren twangen, die Steel wimmert, die Fiddle verziert das Ganze. Dazwischen immer wieder einmal eine Ballade, wie erstmalig mit Track drei, "Nobody Told You About The Love", wo die Steel dann noch einen Tick mehr sehnsüchtiger klingt.

Der Sänger und Gitarrist Matt Hillyer ist Chef der Truppe, die dieses Jahr ihr zehnjähriges Jubiläum feierte. Vier Jahre ist es dann auch wieder her, seitdem die letzte Platte, "Bandwagon", veröffentlicht wurde. Das Besetzungskarussell hat sich seitdem auch gedreht und die Neuen scheinen frischen Wind mitgebracht zu haben.
Denn neben den bereits erwähnten Einflüssen geht es richtig 'Honky Tonky' ab.
Der Bakersfield-Sound à la Merle Haggard und Buck Owens erfährt hier noch einmal eine Prise Erneuerung, Rockabilly-Einflüsse mit eingeschlossen.
Auch Johnny Cash steht kurz wieder auf für Track 10, wenn es ganz wie der 'Man in black' klingt!

Nun gut, typische 'Country-Hasser' (ja, die gibt es) werden auch hier wieder hassen ob der in ihren Augen sicher vorherrschenden Stereotypen.

Doch ist das hier mit Sicherheit nicht jene Countrymusik, die sich üblicherweise in den Charts tummelt und die sich mit entsprechenden Videos breit gemacht hat. Denn da steht allein Lloyd Maines davor. Das ist schon eher der rockende 'hemdsärmelige' Country-Rock, nicht der 'Mainstream'.

Die Band hat sich ein buntes Programm für die Platte ausgeguckt.
Nur drei Fremdkompositionen sind vertreten: Nummer sechs vom Veteranen George Jones, wo es so wunderbar 'walzert', die sieben von Ronnie Dawson bringt feinen Rockabilly mit klackernder Gitarre und ebensolchen Drums sowie einem Gastauftritt vom hervorragenden Blueser Nick Curran, dazu der typische 'slapping bass' (klasse und authentisch), und Track zwölf, dem angeblich ersten Rock'n'Roll-Titel der Musikgeschichte, "Rocket 88" von Jackie Brenston, der mit feinem R'n'B-Feeling ausgestattet ist, inklusive Gebläse...

Weibliche Gesangsunterstützung gibt es einmal ("I'll Be Here For You"), wenn Heather Myles zusammen mit Hillyer ein Liebeslied zum Besten gibt.

Wie auch immer, dieses ist moderner Country Rock mit unverfälschten Elementen, frisch und zeitgemäß und mit hörbar viel Liebe und Engagement dargeboten.

Eine sehr gute und positive Ausstrahlung kann ich der Musik bescheinigen, Musik mit der typischen Mischung aus Rauheit, Gefühl, Abgeklärtheit, kraftvoll, mit Humor.
Well done, boys! Leckere Marmelade ist das geworden.

Die Musiker:


Matt Hillyer (guitar, vocals)
Steven F.Berg (electric & upright bass)
Danny Crelin (pedal steel guitar)
Jordan W.Hendrix (fiddle)
Mark Reznicek (drums, percussion)

Gäste:

Lloyd Maines (acoustic guitar, banjo)
Tim Alexander (piano, organ, accordion)
Nick Curran (guitar, vocals - #7)
Heather Myles (vocals - #8)
Robert Lockhart (saxophone - #12)



Die Titelfolge:

01:Texas Afternoon
02:Every Time I Get Close To You
03:Nobody Told You About the Love
04:Whose Heart Are You Breaking Tonight
05:I Never Crossed Your Mind
06:Don't Stop The Music
07:V-8 Ford Boogie
08:I'll Be Here For You
09:Fallin' Off The Wagon
10:Ten To Life
11:You Can't Hide From Your Heart
12:Rocket 88


Wolfgang
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