Hallo ihr Lieben,
Bernds Beitrag hat mich angeregt, mal einige meiner SYNERGY-Rezis der BBS auch hier einzustellen. Mit seinem bisher letzten Werk beginne ich:
SYNERGY - Reconstructed Artifacts (2002)
1. RELAY BREAKDOWN (originally recorded January, 1975 for Electronic Realizations for Rock Orchestra) 6.50
2. WARRIORS (originally recorded January, 1975 for Electronic Realizations for Rock Orchestra) 12:43
3. S-SCAPE (originally recorded January, 1976 for Sequencer) 6:20
4. ORBIT 5 (originally recorded March, 1981 for Audion) 0:58
5. ANCESTORS (originally recorded March, 1981 for Audion) 5:34
6. FLIGHT OF THE LOOKING GLASS (originally recorded February, 1981 for Audion) 3:36
7. Metropolitan Suite (abridged)
a. NORTH RIVER 1:22
b. STEAM AND STEEL TOWERS 6:16
c. METROPOLITAN THEME (Main Theme) 4:10
(originally recorded September 1986 for Metropolitan Suite)
8. INTO THE ABYSS (originally recorded October, 1986 for Metropolitan Suite) 8:16
Hinter dem Namen SYNERGY verbirgt sich der Amerikaner Larry Fast, der einem größeren Bekanntenkreis durch seine Mitarbeit an den ersten Peter Gabriel-Alben erlangte. Das er schon vorher als Solokünstler Platten aufgenommen hatte, wussten eher die an Elektronik interessierten Hörer. Erwähnenswert ist auch, dass er viele der benutzten Geräte selbst konstruiert und gebaut hat.
2003 erschien nach einer sehr langen Pause (16 Jahre) endlich wieder eine neue CD von Larry Fast / SYNERGY und die Freude wird nur unmerklich durch die Tatsache getrübt, das es sich „bloß“ um Neueinspielungen schon bekannter Songs handelt.
Wie er im Booklet (bzw. auf seiner Homepage) schreibt, wollte er die Songs mit den modernen digitalen Geräten neu aufnehmen und arrangieren. Man mag über diese Idee denken, schon wieder Fanabzocke, weil einem nichts mehr einfällt, aber in Fasts Fall kommt eine gelungene CD heraus, zumal die alten Aufnahmen lange Jahre nicht erhältlich waren (Neuausgaben sind inzwischen bei VOICEPRINT erscheinen).
Larry Fast steht in der Tradition einer Wendy Carlos. Wie sie spielt er eine konzertane, von der Klassik inspirierte Musik. Er kreiert mit den diversen Keyboards und Softwaresynthezisern orchesternahe Sounds und auch der Songaufbau ähnelt stark einem solchen.
So eröffnet das beschwingte, verspielte und stellenweise pathetische „Relay breakdown“ die CD, geeignet als Titelmelodie diverser Heroenfilme. „Warriors“, welches ebenfalls vom 1. SYNERGY-Album stammt, ist titelgerecht düster und leise, wie bei Fast üblich sind Streicherklänge der rhythmische Hintergrund, während Blechblas- oder Flötenklänge die Melodie bilden. In diesem Aufbau geht es weiter. Wirklich neu ist die Liveeinspielung von „Flight of the Looking glass“, mit stakkatoartigen Streichern, pulsierendem Glockenspiel und lyrischem Zwischenspiel. Überhaupt strahlt die Musik etwas Verspieltes und Leichtes aus, mich erinnert sie an das Barock mit all den Schnörkeln und Verzierungen. Doch wie ich bei einer anderen Besprechung von SYNERGY auch schrieb, immer bleibt der Eindruck, das Grauen liegt um die Ecke, irgendwie klingen die Sounds leicht neben dem reinen Wohlklang, am Besten demonstriert bei den Auszügen aus der „Metropolitan Suite“, die mich immer an Fritz Langs „Metropolis“ erinnert, oben schöner Schein, unten das Elend.
Soundmäßig sind die Stücke auf der Höhe der Zeit, nie klang SYNERGY druckvoller und dynamischer. So gibt die CD einen guten Einstieg für Neuhörer und Kenner seiner CDs werden an den veränderten Arrangements ihre Freude haben. Es bleibt zu hoffen, das er nicht mehr ein gutes dutzend Jahre für eine neue Einspielung braucht.
Klang 8/10
Musik 8/10
trurl
Bernds Beitrag hat mich angeregt, mal einige meiner SYNERGY-Rezis der BBS auch hier einzustellen. Mit seinem bisher letzten Werk beginne ich:
SYNERGY - Reconstructed Artifacts (2002)
1. RELAY BREAKDOWN (originally recorded January, 1975 for Electronic Realizations for Rock Orchestra) 6.50
2. WARRIORS (originally recorded January, 1975 for Electronic Realizations for Rock Orchestra) 12:43
3. S-SCAPE (originally recorded January, 1976 for Sequencer) 6:20
4. ORBIT 5 (originally recorded March, 1981 for Audion) 0:58
5. ANCESTORS (originally recorded March, 1981 for Audion) 5:34
6. FLIGHT OF THE LOOKING GLASS (originally recorded February, 1981 for Audion) 3:36
7. Metropolitan Suite (abridged)
a. NORTH RIVER 1:22
b. STEAM AND STEEL TOWERS 6:16
c. METROPOLITAN THEME (Main Theme) 4:10
(originally recorded September 1986 for Metropolitan Suite)
8. INTO THE ABYSS (originally recorded October, 1986 for Metropolitan Suite) 8:16
Hinter dem Namen SYNERGY verbirgt sich der Amerikaner Larry Fast, der einem größeren Bekanntenkreis durch seine Mitarbeit an den ersten Peter Gabriel-Alben erlangte. Das er schon vorher als Solokünstler Platten aufgenommen hatte, wussten eher die an Elektronik interessierten Hörer. Erwähnenswert ist auch, dass er viele der benutzten Geräte selbst konstruiert und gebaut hat.
2003 erschien nach einer sehr langen Pause (16 Jahre) endlich wieder eine neue CD von Larry Fast / SYNERGY und die Freude wird nur unmerklich durch die Tatsache getrübt, das es sich „bloß“ um Neueinspielungen schon bekannter Songs handelt.
Wie er im Booklet (bzw. auf seiner Homepage) schreibt, wollte er die Songs mit den modernen digitalen Geräten neu aufnehmen und arrangieren. Man mag über diese Idee denken, schon wieder Fanabzocke, weil einem nichts mehr einfällt, aber in Fasts Fall kommt eine gelungene CD heraus, zumal die alten Aufnahmen lange Jahre nicht erhältlich waren (Neuausgaben sind inzwischen bei VOICEPRINT erscheinen).
Larry Fast steht in der Tradition einer Wendy Carlos. Wie sie spielt er eine konzertane, von der Klassik inspirierte Musik. Er kreiert mit den diversen Keyboards und Softwaresynthezisern orchesternahe Sounds und auch der Songaufbau ähnelt stark einem solchen.
So eröffnet das beschwingte, verspielte und stellenweise pathetische „Relay breakdown“ die CD, geeignet als Titelmelodie diverser Heroenfilme. „Warriors“, welches ebenfalls vom 1. SYNERGY-Album stammt, ist titelgerecht düster und leise, wie bei Fast üblich sind Streicherklänge der rhythmische Hintergrund, während Blechblas- oder Flötenklänge die Melodie bilden. In diesem Aufbau geht es weiter. Wirklich neu ist die Liveeinspielung von „Flight of the Looking glass“, mit stakkatoartigen Streichern, pulsierendem Glockenspiel und lyrischem Zwischenspiel. Überhaupt strahlt die Musik etwas Verspieltes und Leichtes aus, mich erinnert sie an das Barock mit all den Schnörkeln und Verzierungen. Doch wie ich bei einer anderen Besprechung von SYNERGY auch schrieb, immer bleibt der Eindruck, das Grauen liegt um die Ecke, irgendwie klingen die Sounds leicht neben dem reinen Wohlklang, am Besten demonstriert bei den Auszügen aus der „Metropolitan Suite“, die mich immer an Fritz Langs „Metropolis“ erinnert, oben schöner Schein, unten das Elend.
Soundmäßig sind die Stücke auf der Höhe der Zeit, nie klang SYNERGY druckvoller und dynamischer. So gibt die CD einen guten Einstieg für Neuhörer und Kenner seiner CDs werden an den veränderten Arrangements ihre Freude haben. Es bleibt zu hoffen, das er nicht mehr ein gutes dutzend Jahre für eine neue Einspielung braucht.
Klang 8/10
Musik 8/10
trurl