Jackie Leven - Lovers At The Gun Club

 
hmc
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Jackie Leven - Lovers At The Gun Club

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Gepostet: 18.08.2008 - 15:18 Uhr  ·  #1
Jackie Leven - Lovers At The Gun Club

Label: Coockin Vinyl - 2008

Tracks:
1. Lovers At The Gun Club
2. Fareham Confidential
3. The Innocent Railway
4. The Dent In The Fender And The Wheel Of Fate
5. My Old Home
6. Head Full Of War
7. I've Passed Away From Human Love
8. To Whom It May Concern
9. Olivier Blues
10. Woman In A Car
11. Heart In My Soul

Kurzbio Quelle Wikipidea:
In den 60er spielte Jackie Leven unter dem Pseudonym „John St. Field“ das Album „Control“ ein.
1981 gründete er dann „Doll by Doll“ die aber nie den Durchbruch geschafft haben. Vier Alben hat die Band eingespielt, ehe es 1983 zum Bruch kam und sich die Band trennt. Er entschloss sich als Solokünstler weiter zu machen.
Ein einschneidendes Erlebnis hatte JL 1983, während der Aufnahmen zu seinem ersten Album, wurde er auf offener Strasse überfallen und kam dabei fast ums Leben. Zwei lange Jahre war er nicht in der Lage zu sprechen und begann allerlei Drogen zu konsumieren und wurde letztlich süchtig. Es gelang ihm, wenn auch mit Mühe, die Single „Big Tears“ zu veröffentlichen. Alles unter dem Namen Concrete Bulletproof Invisible, Jackie Leven sollte später folgen. Die Single wurde vom Melody Maker zur Single der Woche gekürt und so wurde man zwangsläufig auf ihn aufmerksam.
Durch eine Kombination aus Akupunktur und Psychiatrie überwand er die Sucht und gründete die CORE Stiftung. Richtig startete seine Solokarriere 1994 mit dem Album „ The mystery of love is greater than the mystery of death”.
Für viele sein bestes Werk.

Es folgten 12 Alben (Stand 2008) und er hatte durchaus großen Erfolg.
Mit „SHINING BROTHER SHINING SISTER” spielte er 2005 die Audiophile CD des Monats der „Stereoplay“ ein.

Anmerkung:
Alle Doll by Doll Alben wurden am 27.03.2007 endlich auf CD veröffentlicht

Disco:
Als John St Field
Control (Cooking Vinyl, 1971)

Als Mitglied von Doll by Doll
Remember (Automatic, 1979)
Gypsy Blood (Automatic, 1979)
Doll by Doll (Magnet, 1980)
Grand Passion (Magnet, 1982)
Revenge of memory (live im Sheffield Limits Club 1980) (Haunted Valley, 2005)

Als Solist
The Mystery of love is greater than the mystery of death (Cooking Vinyl, 1994)
Forbidden songs of the dying west (Cooking Vinyl, 1995)
The Argyll Cycle (Cooking Vinyl, 1996)
For peace comes dropping slow (Haunted Valley, 1997)
Fairytales for hardmen (Cooking Vinyl, 1997)
Saint Judas: When I went out to kill myself (Haunted Valley, 1998)
Man bleeds in Glasgow (Haunted Valley, 1999) - als Jackie Leven and the Celtic Soulmen
Night Lilies (Cooking Vinyl, 1998)
The Wanderer (Haunted Valley, 1999)
Greek Notebook (Haunted Valley, 1999)
Munich blues (Haunted Valley, 2000)
Defending ancient springs (Cooking Vinyl, 2000)
Creatures of light and darkness (Cooking Vinyl, 2001)
Deep in the heart of nowhere (Haunted Valley, 2001)
Barefoot Days (Haunted Valley, 2002)
Greetings from Milford (Haunted Valley, 2002) - mit den Stornoway Girls
Shining brother, shining sister (Cooking Vinyl, 2003)
Men in Prison (live from Bergen Prison) (Haunted Valley, 2003)
For peace comes dropping slow (Cooking Vinyl, 2004)
Songs for Lonely Americans (Glitterhouse, 2004) als Sir Vincent Lone
Jackie Leven Said (Cooking Vinyl, 2005) mit Ian Rankin
Elegy for Johnny Cash (Cooking Vinyl, 2005)
Oh What A Blow That Phantom Dealt Me! (Cooking Vinyl, 2007)
Lovers at the gun club (Cooking Vinyl, 2008)
Chip Pan Fire (als Jackie Belfour, Cooking Vinyl 2008)
When the Bridegroom Comes (als Sir Vincent Lone, Cooking Vinyl, 2008)


Jackie Leven & Friends - The Meeting of Remarkable Men (LiveDVD,2004)





http://www.jackieleven.com

Dort kann auch etwas über Doll by Doll erfahren werden.
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Kommen wir nun zum 2008er Album, das wieder einmal als grandios zu bewerten ist. Im Netz fand ich folgende Rezi, aus der ich ein, zwei Sätze vorab eingestellt habe.

Zitat von Kati Hofacker:
„Wer den coolsten Track hören möchte, der dieses Jahr herausgekommen ist, der lege nun bitte Jackie Levens neues Album 'Lovers At The Gun Club' ein und genieße das Titelstück! Lässiger Blues mischt sich mit Banjo-Fingerpicking, der absinthgetränkten Stimme von Johnny Dowd und modernen Sounds. Schade, dass Jackie Leven dieses Niveau auf dem Rest seines neuen Albums nicht immer durchhält.“

Einspruch, ich finde alle Stücke gut bis sehr gut; die etwas abfallen bestehen aber locker meine Qualitätskontrolle.

Es ist ein Album irgendwo zwischen traditionellem Country, Lou Reed, Patti Smith und Richie Heavens“ und beschwört noch einmal jene jazzgeküsste, bluesige Lässigkeit vergangener Tage. Seine Texte sind wie immer voller Ironie und Sarkasmus und legen oftmals den Finger in die Wunden unsrer Gesellschaft.

Zitat:
„Einige Lieder zeigen Leven als Kind der 50er Jahre, andere wie 'Woman In A Car' sind musikalisch angesiedelt zwischen Folk und Velvet Underground und weisen auf seine Jugend in den 60ern hin. Songs wie 'Heart In My Soul', ein Track von und mit David Childers, veranschaulichen die Entwicklung in den 70-ern, als Britannien an Selbstbewusstsein als eigenständige Folk-Nation neben den USA gewann.“

Wie muss ich den Mann einstufen, ist er ein psychedelischer Undergroundmusiker, ein Singer/Writer, ein Barde oder einfach ein genialer Musiker?
Ich liege sicher nicht falsch, wenn ich einen Mix verwende.

Die folgenden Textzeilen stammen wieder von Kati Hofacker, die das Album sehr gut beschreibt und einige unter uns darauf neugierig machen sollten.

„Inzwischen klingt Leven wie ein Baumwollplantagenarbeiter aus Louisana, der mit einem Cowboy aus Texas musiziert und dabei mit Hafenarbeitern säuft. Leven selbst findet seine Arbeit 'surreal', und tatsächlich wirkt das Album in seiner völligen Inhomogenität wie die händeringende Suche eines Gespaltenen, eines Wanderers. Hier der coole, urbane Blues, da das Stück traditioneller Country, der direkt aus einem der elegischen Roethke-Gedichte über die heimische Blumenfarm entsprungen sein könnte.

Eine weitere Facette von Leven sind wunderschöne Balladen wie das melodische 'The Innocent Railway', das Lou Reeds 'Walk On The Wild Side'-Zeiten beschwört, oder das glasklare, 'I've Passed Away From Human Love'. Mit einem akustischen Instrumentarium aus Gitarren, Banjo, Ukulele, Bass, Harmonika, Flügelhorn, Darbuka, Drums, aber auch Synthesizers fügt sich Leven in die derzeit grassierende Retrowelle ein, ohne dass man im Traum darauf kommt, dass hier ein 58-Jähriger am Werk ist. 'Lovers At The Gun Club' zeigt sich zerrissener, nicht mehr so humorig wie der Vorgänger 'Oh What a Blow ... That Phantom Dealt Me!' mit seinem kultigen 'I've Been Everywhere', ist aber trotzdem ein interessantes Album irgendwo zwischen traditionellem Country, Lou Reed, Patti Smith und Richie Heavens.“

Sag ich doch.

Musik 14/15
Klang 14715
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YETI
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Re: Jackie Leven - Lovers At The Gun Club

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Gepostet: 18.08.2008 - 17:50 Uhr  ·  #2
danke für die ausführliche Rezi. Da weiss ich was demnächst auf meinem Einkaufszettel ganz oben steht.
Trurl
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Re: Jackie Leven - Lovers At The Gun Club

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Gepostet: 18.08.2008 - 20:16 Uhr  ·  #3
bei mir auch, da fehlen doch noch einige in er Sammlung.

@horst: als Sir Vincent John hat er noch ne weitere gemacht, außerdem ein eine CD unter einem weiteren Pseudonym Jackie Belfour

trurl
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