Gegründet wurde die Combo Anfang 1972 von Vic Malcom (geb. 03.12.47).
Der umtriebene Gitarrist und Hauptstückschreiber, der zuvor in verschiedenen Amateurgruppen sein Glück versucht hatte, scharte den Drummer Brian Gibson (geb. 06.03.51) und den Bassisten Tom Hill
(geb. 11.04.50) um sich. Als letzter stiess der energiegeladenen Sänger Brian Johnson (geb. 05.10.47), bereits seit 1968 verheiratet und Vater einer Tochter, zur Formation, die sich zu diesem Zeitpunkt "USA" nannte.
Alle vier Mitglieder entstammten aus der näheren Umgebung von Newcastle.
Die Band trat zunächst mit hartem, schnörkellosen Rock in den Clubs rund um die nordostenglische Industrie- und Hafenstadt auf und erreichte schnell den Stellenwert einer Lokalgrösse.
Dem ehrgeizigen Malcolm war aber bewusst, dass ein wieterer Aufstieg
nur in London, dem Zentrum der englischen Musikbranche, möglich war.
Und tatsächlich gelang es ihm, einen Plattenvertrag bei der Londoner Firma Red Bus Records zu ergattern.
Bei ersten Auftritten in der Gegend der Hauptstadt wurden die Musiker wegen ihres Dialekts als "Geordies" bezeichnet. Hiermit wird in Gross-
britanien der Typ des rauhbeinigen, aber im Kern gutmütigen Kerls aus der Arbeiterklasse des englichen Nordens bezeichnet.
Also beschloss man, ihre nordenglische Herkunft durch den Bandnamen
auszudrücken und tauften sich in "Geordie" um.
Die beiden Erfolgsproduzenten Ellis Elias und Roberto Danova produzierten
mit den vier Plattenfrischlingen die von Vic Malcolm verfasste Single
"Don´t do that". Das Debut gelangte im Dezember 1972 auf Anhieb auf
# 32 der britischen Charts. Nach diesem Achtungserfolg intensivierte
Red Bus Records beim Erscheinen der nächsten Single "All because of you" die Werbekampagne.
Die Belohnung waren # 6 und ein erster Auftritt in "POP OF THE TOPSim Mai 1973. Kurioserweise plazierte sich in Deutschland zunächst die B-Seite
"Ain´t It Just Like A Woman"(# 43), bevor die A-Seite nachzog (# 30).
Aus dem Nichts und mit atemberaubender Geschwindigkeit waren Geordie
überall auf dem Globus auf dem Weg, zu neuen Rockstars emporzusteigen. Die erste LP "HOPE YOU LIKE IT", innerhalb von 48 Stunden aufgenommen, transportierte trefflich das Image, das sich die
Gruppe dabei zugelegt hatte: Als "Geordies" mit hartem Äusseren, aber weichem Kern spielte man zumeist eingängigen, powervollen Rock, wies in den Texten mehrfach auf seinen Ursprung hin (z.B. "Geordie´s Los His Liggie"), intonierte aber auch mit "Oh Lord" eine wunderschöne, gefühlsbetonte Ballade, die das Stimmungsvolumen von Johnson herausstrich.
Plattenfirma und Management wollte die Gruppe aber auch unter der derzeit Modemasche des Glamrock verkauft wissen. In England traten Geordie deswegen als Anheizer bei Tourneen der Megaseller Sweet und Slade in Erscheinung. Die in rascher Folge erscheinenden weiteren Singles
wiesen ebenfalls in diese Richtung. "Can you do it" erreichte # 13 der
UK Charts und "Electric Lady" # 32.
In der Teenagerpresse wurden Geordie im Sommer 1973 mit riesigen
Vorschusslorbeeren als zukunftsträchtige Band gefeiert. Da sie auch auf der Bühne eine phantastische Show abzogen, folgten rasch auch auftritte ausserhalb Englands wie schon im März 1973 in Spanien.
Nachdem sie in Deutschland im Februar 1973 als Newcommer schon drei Termine einer Chuck Berry-Tour unterstützt hatten, glaubten sie im November 1973, bekannt genug zu sein, um alleine eine kleine Deutschland-Tournee mit fünf Stationen durchführen zu können.
Auf einem konzert lernte Vic Malcolm eine 23jährige Dolmetscherin aus Mönchengladbach kennen, die er im April 1974 zum Traualtar führte.
Diese Verbindung sollte das weitere Schicksal von Geordie massgeblich
mitbestimmen. Zuvor war jedoch Anfang 1974 "Black Cat Woman" erschienen, die nächste Single der vier Rocker mit okkultem Textinhalt, die in Deutschland auf # 36 kletterte. In England veröffentlichte die Firma
den Song "Rock´n Roller", der aber floppte.
Wenig später erschien auch die LP "DON`T BE FOOLED BY THE NAME".
Keine der vorher erschienen Hitsingles war darauf enthalten. Statt ihrer
bot Geordies zweiter Longplayer acht kraftvolle und teilweise längere
Rocktitel, darunter eine beeindruckende Version von "House of the Rising
Sun". Das Werk blieb bis heute das weitaus stärkste Album der Gruppe und zeigte nachdrücklich, dass die Briten musikalisch wesentlich mehr in petto hatten als simplen, stampfenden Glamrock.
Um kommerziell erfolgreich zu bleiben, versuchte man es aber weiter mit einfach gestrickten Singles. Mit seiner Frau schrieb Malcolm "She´s A Teaser". Danach folgte "Ride On Baby"; beide blieben jedoch ohne Charterfolg.
Obwohl Geordie 1974 auf ausgedehnte Tourneen nach Japan und Australien gingen und auch im Herbst wieder in Deutschland mit Deep Purple tourten, wollte sich der Erfolg nicht mehr so richtig einstellen.
Wenn man den Worten Brian Johnson folgt, war die Truppe für ihre harte ehrliche Arbeit von ihren Managern in keiner Weise entlohnt worden:
"Von den Plattenverkäufen haben wir nie auch nur einen Penny gesehen.
Wir standen morgens um fünf auf und schlichen dem Milchmann nach.
Wir schauten bei den indischen Restaurants durchs Fenster. Wenn Leute etwas stehen liessen, gingen wir rein und nahmen es mit...
Wir rackerten uns ab und es kam überhaupt nichts dabei raus."
Von heute aus betrachtet, hängt der Abstieg von Geordie auch mit dem zu diesem Zeitpunkt schon obsolenten Image zusammen, das der Gruppe verpasst wurde: Gerade als der Glamrock im Sommer 1973 seinen Zenit erreichte und langsam an Popularität verlor, wenn auch die führenden Vertreter im Gegensatz zu Geordie noch eine ganze Weile witerhin Chartplazierungen erzielten, wurde die Combo speziell in diese Richtung getrimmt - obwohl die Band auch als Rockgruppe sehr grosse Fähigkeiten besass.
Zudem verlor Viv Malcolm unter dem Einfluss seiner Gattin die Lust, um die Welt zu jetten. Er stieg aus und zog sich Frühjahr 1975 mit seiner Frau nach Newcastle zurück, um als Produzent und Komponist zu arbeiten.
Brian Johnson, sonst immer zu Spässen aufgelegt, war so enttäuscht vom Musikgeschäft, dass er sich in seiner Heimatstadt als Automechaniker niederliess.
Allerdings raffte man sich 1976 zusammen, um mit neuen Produzenten die dritte LP "SAVE THE WORLD" einzuspielen. Vier der zwölf Stücke stammten von 1974/75, darunter die beiden Single-Flopps. Der Rest stammt grösstenteils aus Fremdkompositionen. Vic Malcolm, bisheriges Herzstück,
hatte kaum Neues beizutragen, und es war schwer zu beurteilen, inwieweit
er überhaupt an diesem zusammengestückelten Sammelsurium mittelmässiger bis schwacher Songs, die die vorherige Power der Band bestenfalls erahnen liessen, beteiligt war.
Im Jahre 1978 tauchte abermals eine LP unter dem Namen Geordie auf.
Anhand der Informationen auf dem Cover von "NO GOOD WOMAN" lässt
sich leider nicht die damalige Besetzung der Gruppe ermitteln.
Unklar ist auch, ob die Platte in Deutschland erschien oder nur als Import erhältlich war. Vic Malcolm hatte jedoch die meisten Stücke geschrieben
und war offensichtlich wieder der Hauptinitiator. Auf drei Nummern, allesamt mit Rock´n Roll Charakter, sang Brian Johnson, auf den übrigen Stücken mit anderem Sänger, schlagen die Interpreten Orgel- und Synthesizertöne an.
Im ganzen wirkte die Kombination nur bedingt gelungen. Das Kapitel Geordie war damit praktisch am Ende. Mehr aus Spass traten Ende der
70er Jahre die ehemaligen Mitglieder wie in den Anfängen in Newcastler
Clubs auf. Dabei spielte man auch einige neue Melodien ein, die wiederum
einen Vertrag mit der alten Plattenfirma einbrachten.
Das war der Stand, als bei Brian Johnson die Anfrage eintrudelte, zunächst auf Probe bei AC/DC zu singen, was aber schliesslich zu seinem
Engagement führte. Offenbar hatte der verschiedene Bon Scott 1973, in der Blütezeit von Geordie, einmal mit seiner Gruppe "Fraternity" im Vorprogramm von Geordie gespielt und sich positiv über deren stimmgewaltigen Sänger geäussert. Zudem hatte wohl ein Fan von
AC/DC den Australieren das Geordie-Album "HOPE YOU LIKE IT" vorgespielt, auf dem die stimmlichen Qualitäten Johnsons voll zu Entfalltung kommen.
Der Mann mit der Schiebermütze liess sich die Chance seinens Lebens
nicht entgehen, stieg - allerdings tränenden Auges - bei seinen alten Kumpanen aus (angeblich auch gegen eine Ablösesumme) und mauserte sich zu einem der bis zum heutigen Tag erfolgreichsten Hardrockstars.
Die verbliebenen Mitglieder versuchten, vom neu entfachten Interesse
an der reformierten Band zu profitieren.
Nach einer Single erschien auf einem kleinen englischen Label 1983 die
bislang letzte LP "NO SWEAT". Geordie bestanden nun aus fünf Mitgliedern,
neben dem Urstamm Malcolm, Hill und Gibson kamen als zweiter Gitarrist
David Stephenson und ein neuer Sänger namens "Doctor" Rob Turnbull
hinzu. Sie boten durchweg sauber gespielten Hardrock, der sich dadurch
allerdings weder positiv noch negativ aus der Masse derBands ähnlicher
Musik abhob.
Wesentlich höhere Verkaufszahlen als die neuformierte Combo erzielte
die alte Plattenfirma mit der Veröffentlichung schon bekannter Geordie-Stücke nebst zwei vom ehemaligen Sänger mitverfassten neuen
Songs unter der Bezeichnung Brian Johnson And Georie.
Vic Malcolm, eigentlicher kreativer Kopf der alten Gruppe, wird sich wohl
nur über die Tantiemen gefreut haben.
Alben:
1973 - Hope You Like It
1974 - Don´t Be Fooled By The Name
1978 - No Good Woman
1983 - No Sweat
-
Der umtriebene Gitarrist und Hauptstückschreiber, der zuvor in verschiedenen Amateurgruppen sein Glück versucht hatte, scharte den Drummer Brian Gibson (geb. 06.03.51) und den Bassisten Tom Hill
(geb. 11.04.50) um sich. Als letzter stiess der energiegeladenen Sänger Brian Johnson (geb. 05.10.47), bereits seit 1968 verheiratet und Vater einer Tochter, zur Formation, die sich zu diesem Zeitpunkt "USA" nannte.
Alle vier Mitglieder entstammten aus der näheren Umgebung von Newcastle.
Die Band trat zunächst mit hartem, schnörkellosen Rock in den Clubs rund um die nordostenglische Industrie- und Hafenstadt auf und erreichte schnell den Stellenwert einer Lokalgrösse.
Dem ehrgeizigen Malcolm war aber bewusst, dass ein wieterer Aufstieg
nur in London, dem Zentrum der englischen Musikbranche, möglich war.
Und tatsächlich gelang es ihm, einen Plattenvertrag bei der Londoner Firma Red Bus Records zu ergattern.
Bei ersten Auftritten in der Gegend der Hauptstadt wurden die Musiker wegen ihres Dialekts als "Geordies" bezeichnet. Hiermit wird in Gross-
britanien der Typ des rauhbeinigen, aber im Kern gutmütigen Kerls aus der Arbeiterklasse des englichen Nordens bezeichnet.
Also beschloss man, ihre nordenglische Herkunft durch den Bandnamen
auszudrücken und tauften sich in "Geordie" um.
Die beiden Erfolgsproduzenten Ellis Elias und Roberto Danova produzierten
mit den vier Plattenfrischlingen die von Vic Malcolm verfasste Single
"Don´t do that". Das Debut gelangte im Dezember 1972 auf Anhieb auf
# 32 der britischen Charts. Nach diesem Achtungserfolg intensivierte
Red Bus Records beim Erscheinen der nächsten Single "All because of you" die Werbekampagne.
Die Belohnung waren # 6 und ein erster Auftritt in "POP OF THE TOPSim Mai 1973. Kurioserweise plazierte sich in Deutschland zunächst die B-Seite
"Ain´t It Just Like A Woman"(# 43), bevor die A-Seite nachzog (# 30).
Aus dem Nichts und mit atemberaubender Geschwindigkeit waren Geordie
überall auf dem Globus auf dem Weg, zu neuen Rockstars emporzusteigen. Die erste LP "HOPE YOU LIKE IT", innerhalb von 48 Stunden aufgenommen, transportierte trefflich das Image, das sich die
Gruppe dabei zugelegt hatte: Als "Geordies" mit hartem Äusseren, aber weichem Kern spielte man zumeist eingängigen, powervollen Rock, wies in den Texten mehrfach auf seinen Ursprung hin (z.B. "Geordie´s Los His Liggie"), intonierte aber auch mit "Oh Lord" eine wunderschöne, gefühlsbetonte Ballade, die das Stimmungsvolumen von Johnson herausstrich.
Plattenfirma und Management wollte die Gruppe aber auch unter der derzeit Modemasche des Glamrock verkauft wissen. In England traten Geordie deswegen als Anheizer bei Tourneen der Megaseller Sweet und Slade in Erscheinung. Die in rascher Folge erscheinenden weiteren Singles
wiesen ebenfalls in diese Richtung. "Can you do it" erreichte # 13 der
UK Charts und "Electric Lady" # 32.
In der Teenagerpresse wurden Geordie im Sommer 1973 mit riesigen
Vorschusslorbeeren als zukunftsträchtige Band gefeiert. Da sie auch auf der Bühne eine phantastische Show abzogen, folgten rasch auch auftritte ausserhalb Englands wie schon im März 1973 in Spanien.
Nachdem sie in Deutschland im Februar 1973 als Newcommer schon drei Termine einer Chuck Berry-Tour unterstützt hatten, glaubten sie im November 1973, bekannt genug zu sein, um alleine eine kleine Deutschland-Tournee mit fünf Stationen durchführen zu können.
Auf einem konzert lernte Vic Malcolm eine 23jährige Dolmetscherin aus Mönchengladbach kennen, die er im April 1974 zum Traualtar führte.
Diese Verbindung sollte das weitere Schicksal von Geordie massgeblich
mitbestimmen. Zuvor war jedoch Anfang 1974 "Black Cat Woman" erschienen, die nächste Single der vier Rocker mit okkultem Textinhalt, die in Deutschland auf # 36 kletterte. In England veröffentlichte die Firma
den Song "Rock´n Roller", der aber floppte.
Wenig später erschien auch die LP "DON`T BE FOOLED BY THE NAME".
Keine der vorher erschienen Hitsingles war darauf enthalten. Statt ihrer
bot Geordies zweiter Longplayer acht kraftvolle und teilweise längere
Rocktitel, darunter eine beeindruckende Version von "House of the Rising
Sun". Das Werk blieb bis heute das weitaus stärkste Album der Gruppe und zeigte nachdrücklich, dass die Briten musikalisch wesentlich mehr in petto hatten als simplen, stampfenden Glamrock.
Um kommerziell erfolgreich zu bleiben, versuchte man es aber weiter mit einfach gestrickten Singles. Mit seiner Frau schrieb Malcolm "She´s A Teaser". Danach folgte "Ride On Baby"; beide blieben jedoch ohne Charterfolg.
Obwohl Geordie 1974 auf ausgedehnte Tourneen nach Japan und Australien gingen und auch im Herbst wieder in Deutschland mit Deep Purple tourten, wollte sich der Erfolg nicht mehr so richtig einstellen.
Wenn man den Worten Brian Johnson folgt, war die Truppe für ihre harte ehrliche Arbeit von ihren Managern in keiner Weise entlohnt worden:
"Von den Plattenverkäufen haben wir nie auch nur einen Penny gesehen.
Wir standen morgens um fünf auf und schlichen dem Milchmann nach.
Wir schauten bei den indischen Restaurants durchs Fenster. Wenn Leute etwas stehen liessen, gingen wir rein und nahmen es mit...
Wir rackerten uns ab und es kam überhaupt nichts dabei raus."
Von heute aus betrachtet, hängt der Abstieg von Geordie auch mit dem zu diesem Zeitpunkt schon obsolenten Image zusammen, das der Gruppe verpasst wurde: Gerade als der Glamrock im Sommer 1973 seinen Zenit erreichte und langsam an Popularität verlor, wenn auch die führenden Vertreter im Gegensatz zu Geordie noch eine ganze Weile witerhin Chartplazierungen erzielten, wurde die Combo speziell in diese Richtung getrimmt - obwohl die Band auch als Rockgruppe sehr grosse Fähigkeiten besass.
Zudem verlor Viv Malcolm unter dem Einfluss seiner Gattin die Lust, um die Welt zu jetten. Er stieg aus und zog sich Frühjahr 1975 mit seiner Frau nach Newcastle zurück, um als Produzent und Komponist zu arbeiten.
Brian Johnson, sonst immer zu Spässen aufgelegt, war so enttäuscht vom Musikgeschäft, dass er sich in seiner Heimatstadt als Automechaniker niederliess.
Allerdings raffte man sich 1976 zusammen, um mit neuen Produzenten die dritte LP "SAVE THE WORLD" einzuspielen. Vier der zwölf Stücke stammten von 1974/75, darunter die beiden Single-Flopps. Der Rest stammt grösstenteils aus Fremdkompositionen. Vic Malcolm, bisheriges Herzstück,
hatte kaum Neues beizutragen, und es war schwer zu beurteilen, inwieweit
er überhaupt an diesem zusammengestückelten Sammelsurium mittelmässiger bis schwacher Songs, die die vorherige Power der Band bestenfalls erahnen liessen, beteiligt war.
Im Jahre 1978 tauchte abermals eine LP unter dem Namen Geordie auf.
Anhand der Informationen auf dem Cover von "NO GOOD WOMAN" lässt
sich leider nicht die damalige Besetzung der Gruppe ermitteln.
Unklar ist auch, ob die Platte in Deutschland erschien oder nur als Import erhältlich war. Vic Malcolm hatte jedoch die meisten Stücke geschrieben
und war offensichtlich wieder der Hauptinitiator. Auf drei Nummern, allesamt mit Rock´n Roll Charakter, sang Brian Johnson, auf den übrigen Stücken mit anderem Sänger, schlagen die Interpreten Orgel- und Synthesizertöne an.
Im ganzen wirkte die Kombination nur bedingt gelungen. Das Kapitel Geordie war damit praktisch am Ende. Mehr aus Spass traten Ende der
70er Jahre die ehemaligen Mitglieder wie in den Anfängen in Newcastler
Clubs auf. Dabei spielte man auch einige neue Melodien ein, die wiederum
einen Vertrag mit der alten Plattenfirma einbrachten.
Das war der Stand, als bei Brian Johnson die Anfrage eintrudelte, zunächst auf Probe bei AC/DC zu singen, was aber schliesslich zu seinem
Engagement führte. Offenbar hatte der verschiedene Bon Scott 1973, in der Blütezeit von Geordie, einmal mit seiner Gruppe "Fraternity" im Vorprogramm von Geordie gespielt und sich positiv über deren stimmgewaltigen Sänger geäussert. Zudem hatte wohl ein Fan von
AC/DC den Australieren das Geordie-Album "HOPE YOU LIKE IT" vorgespielt, auf dem die stimmlichen Qualitäten Johnsons voll zu Entfalltung kommen.
Der Mann mit der Schiebermütze liess sich die Chance seinens Lebens
nicht entgehen, stieg - allerdings tränenden Auges - bei seinen alten Kumpanen aus (angeblich auch gegen eine Ablösesumme) und mauserte sich zu einem der bis zum heutigen Tag erfolgreichsten Hardrockstars.
Die verbliebenen Mitglieder versuchten, vom neu entfachten Interesse
an der reformierten Band zu profitieren.
Nach einer Single erschien auf einem kleinen englischen Label 1983 die
bislang letzte LP "NO SWEAT". Geordie bestanden nun aus fünf Mitgliedern,
neben dem Urstamm Malcolm, Hill und Gibson kamen als zweiter Gitarrist
David Stephenson und ein neuer Sänger namens "Doctor" Rob Turnbull
hinzu. Sie boten durchweg sauber gespielten Hardrock, der sich dadurch
allerdings weder positiv noch negativ aus der Masse derBands ähnlicher
Musik abhob.
Wesentlich höhere Verkaufszahlen als die neuformierte Combo erzielte
die alte Plattenfirma mit der Veröffentlichung schon bekannter Geordie-Stücke nebst zwei vom ehemaligen Sänger mitverfassten neuen
Songs unter der Bezeichnung Brian Johnson And Georie.
Vic Malcolm, eigentlicher kreativer Kopf der alten Gruppe, wird sich wohl
nur über die Tantiemen gefreut haben.
Alben:
1973 - Hope You Like It
1974 - Don´t Be Fooled By The Name
1978 - No Good Woman
1983 - No Sweat
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