Marcus Miller – The Ozell Tapes-The Official Bootleg
Miller – das Multitalent…
Einst in Diensten von Miles Davis, als Musiker, Komponist und Produzent(z.B. „Tutu“), ist er darüber hinaus auch unter eigenem Namen lange aktiv, als Bassist und an Saxofon und Klarinette.
Wohl an fast unzähligen Produktionen war er beteiligt, sei es für Chaka Khan, Grover Washington jr. und vielen vielen anderen.
Hier stelle ich eine Doppel-CD vor, die anlässlich einer Tournee 2002 entstanden ist.
Was bei einigen Studioaufnahmen gelegentlich etwas steril klang, trifft hier mit Sicherheit nicht zu, das hier ist rau und „frei weg“, zwar kein echter Bootleg in entsprechend schlechter Qualität, sondern das wurde direkt vom Soundboard verarbeitet, nicht durchgehend aus einem Konzert, aber die Live-Atmosphäre ist hier bestimmt gut eingefangen.(so auch Miller selbst in den „liner notes“ zu verstehen gibt)
Musik von John Coltrane, Miles Davis, den Talking Heads und anderen wird hier geboten, alles mit dem Stempel des Herrn Miller versehen.
Auf der Tournee waren dabei:
Marcus Miller: bass, bass clarinet, soprano saxophone, keyboards;
Dean Brown: guitars;
Roger Byam: tenor and soprano saxophones, flute;
Bruce Flowers: keyboards;
Lalah Hathaway: vocals;
Michael Stewart: Trumpet;
Leroy Taylor: keyboards.
Poogie Bell: drums;
Wir hören eine bestens eingespielte und untereinander abgestimmte Band, deren Solisten einschl. Miller oft genug Raum für Soli entfalten und somit die Grundlage legen für ein abwechslungsreiches und lebendiges Album mit Jamcharakter.
Kritiker haben die aus ihrer Sicht die von anderen Liveaufnahmen gewohnte und hier nicht vorhandene perfekte Klangqualität arg bemängelt, doch ich meine, hier kommt endlich einmal eine Livescheibe, der man anmerkt, dass sie nicht nachträglich, wie so oft, im Studio nachbearbeitet wurde.
Gut, da muß man auch in Kauf nehmen, dass die Abmischung dann nicht so perfekt wie sonst ist, aber man hat andererseits auch das Gefühl, mitten im Konzert zu stecken. Jeder möge das für sich entscheiden.
Die Klassiker, wie z.B. „So what“, bekommen hier einen funkigen Anstrich verpasst, auch dem ansonsten sehr ruhigen Coltrane-Stück „Lonnie’s Lament“ bekommt die Bearbeitung sehr gut.
Weitere „Farbe“ bringt die sehr gute Sängerin Lalah Hathaway (übrigens die Tochter des großartigen Donnie Hathaway) mit in’s Spiel, wenn sie bei einigen Stücken, vorwiegend auf CD2, beteiligt ist.
Miller selbst ist ein Virtuose auf dem Bass und man kann ihn getrost in die Sparte anderer großer Bassisten des Jazz-Rock, wie Stanley Clarke, Jaco Pastorius & Co., einreihen, hält sich aber mehr an die „Tradition“ und bearbeitet vorwiegend brav seinen FENDER – 4- Saiter.
Sicher prägt er den Sound als Leader mit, spielt sich aber nicht nervig in den Vordergrund, so dass alle Platz zur Entfaltung haben.
Funkende Musik mit einer Menge Groove und Soul ist so entstanden, bei der man richtig Appetit auf ein solches Liveerlebnis bekommen kann.
Über allem schwebt natürlich der Geist Miles Davis’, hat Miller dessen Sound in Davis’ letzten Jahren letztlich auch entscheidend mitgeprägt.
Herausragend sind für mich Dean Brown an der Gitarre und der ganz stark spielende Poogie Bell an den drums.
Sehr gut auch die Bläserarrangements, die mit scharf akzentuiertem Spiel den Sound so wunderbar abrunden.
Alle Titel von Miller, außer wie angegeben:
CD 1
1. "Intro" (Big Doug Epting) 1:06
2. "Power" 6:00
3. "So What" (Miles Davis) 8:54
4. "Lonnie's Lament" (John Coltrane) 10:52
5. "Cousin John" 10:41
6. "Scoop" 12:27
7. "I Love You Porgy" (George Gershwin, Ira Gershwin, Dubose Heyward) 9:27
8. "Panther" 11:21
CD 2
1. "3 Deuces" 6:23
2. "Your Amazing Grace" 10:42
3. "Nikki's Groove" 5:09
4. "When Your Life Was Low" (Joe Sample, Will Jennings) 8:08
5. "Burning Down the House" (David Byrne, Jerry Harrison, Chris Frantz, Tina Weymouth) 6:33
6. "People Make The World Go 'Round" (Thom Bell, Linda Creed) 11:07
7. "Killing Me Softly" (Charles Fox, Norman Gimbel) 6:43
8. "Miles/Marcus Medley: Hannibal/Amandla/Tutu" (Miller/Davis) 19:11
Fazit(subjektiv für mich) : ein sehr starkes Livealbum mit feinem Groove!
Jazz-Rock kann auch heute noch frisch und unverbraucht klingen!
Wolfgang
Miller – das Multitalent…
Einst in Diensten von Miles Davis, als Musiker, Komponist und Produzent(z.B. „Tutu“), ist er darüber hinaus auch unter eigenem Namen lange aktiv, als Bassist und an Saxofon und Klarinette.
Wohl an fast unzähligen Produktionen war er beteiligt, sei es für Chaka Khan, Grover Washington jr. und vielen vielen anderen.
Hier stelle ich eine Doppel-CD vor, die anlässlich einer Tournee 2002 entstanden ist.
Was bei einigen Studioaufnahmen gelegentlich etwas steril klang, trifft hier mit Sicherheit nicht zu, das hier ist rau und „frei weg“, zwar kein echter Bootleg in entsprechend schlechter Qualität, sondern das wurde direkt vom Soundboard verarbeitet, nicht durchgehend aus einem Konzert, aber die Live-Atmosphäre ist hier bestimmt gut eingefangen.(so auch Miller selbst in den „liner notes“ zu verstehen gibt)
Musik von John Coltrane, Miles Davis, den Talking Heads und anderen wird hier geboten, alles mit dem Stempel des Herrn Miller versehen.
Auf der Tournee waren dabei:
Marcus Miller: bass, bass clarinet, soprano saxophone, keyboards;
Dean Brown: guitars;
Roger Byam: tenor and soprano saxophones, flute;
Bruce Flowers: keyboards;
Lalah Hathaway: vocals;
Michael Stewart: Trumpet;
Leroy Taylor: keyboards.
Poogie Bell: drums;
Wir hören eine bestens eingespielte und untereinander abgestimmte Band, deren Solisten einschl. Miller oft genug Raum für Soli entfalten und somit die Grundlage legen für ein abwechslungsreiches und lebendiges Album mit Jamcharakter.
Kritiker haben die aus ihrer Sicht die von anderen Liveaufnahmen gewohnte und hier nicht vorhandene perfekte Klangqualität arg bemängelt, doch ich meine, hier kommt endlich einmal eine Livescheibe, der man anmerkt, dass sie nicht nachträglich, wie so oft, im Studio nachbearbeitet wurde.
Gut, da muß man auch in Kauf nehmen, dass die Abmischung dann nicht so perfekt wie sonst ist, aber man hat andererseits auch das Gefühl, mitten im Konzert zu stecken. Jeder möge das für sich entscheiden.
Die Klassiker, wie z.B. „So what“, bekommen hier einen funkigen Anstrich verpasst, auch dem ansonsten sehr ruhigen Coltrane-Stück „Lonnie’s Lament“ bekommt die Bearbeitung sehr gut.
Weitere „Farbe“ bringt die sehr gute Sängerin Lalah Hathaway (übrigens die Tochter des großartigen Donnie Hathaway) mit in’s Spiel, wenn sie bei einigen Stücken, vorwiegend auf CD2, beteiligt ist.
Miller selbst ist ein Virtuose auf dem Bass und man kann ihn getrost in die Sparte anderer großer Bassisten des Jazz-Rock, wie Stanley Clarke, Jaco Pastorius & Co., einreihen, hält sich aber mehr an die „Tradition“ und bearbeitet vorwiegend brav seinen FENDER – 4- Saiter.
Sicher prägt er den Sound als Leader mit, spielt sich aber nicht nervig in den Vordergrund, so dass alle Platz zur Entfaltung haben.
Funkende Musik mit einer Menge Groove und Soul ist so entstanden, bei der man richtig Appetit auf ein solches Liveerlebnis bekommen kann.
Über allem schwebt natürlich der Geist Miles Davis’, hat Miller dessen Sound in Davis’ letzten Jahren letztlich auch entscheidend mitgeprägt.
Herausragend sind für mich Dean Brown an der Gitarre und der ganz stark spielende Poogie Bell an den drums.
Sehr gut auch die Bläserarrangements, die mit scharf akzentuiertem Spiel den Sound so wunderbar abrunden.
Alle Titel von Miller, außer wie angegeben:
CD 1
1. "Intro" (Big Doug Epting) 1:06
2. "Power" 6:00
3. "So What" (Miles Davis) 8:54
4. "Lonnie's Lament" (John Coltrane) 10:52
5. "Cousin John" 10:41
6. "Scoop" 12:27
7. "I Love You Porgy" (George Gershwin, Ira Gershwin, Dubose Heyward) 9:27
8. "Panther" 11:21
CD 2
1. "3 Deuces" 6:23
2. "Your Amazing Grace" 10:42
3. "Nikki's Groove" 5:09
4. "When Your Life Was Low" (Joe Sample, Will Jennings) 8:08
5. "Burning Down the House" (David Byrne, Jerry Harrison, Chris Frantz, Tina Weymouth) 6:33
6. "People Make The World Go 'Round" (Thom Bell, Linda Creed) 11:07
7. "Killing Me Softly" (Charles Fox, Norman Gimbel) 6:43
8. "Miles/Marcus Medley: Hannibal/Amandla/Tutu" (Miller/Davis) 19:11
Fazit(subjektiv für mich) : ein sehr starkes Livealbum mit feinem Groove!
Jazz-Rock kann auch heute noch frisch und unverbraucht klingen!
Wolfgang
