Camel, die Alben Mirage, The Snow Goose, Moonmadness.
Camel - Mirage
(1974 - Bardens, Ferguson, Latimer, Ward)
Mirage war das zweite Album von Camel und es ist meiner Meinung nach auch eines der besten. Mirage liefert verträumt romantische Passagen, lange und wallende Kompositionen mit schöner Instrumentierung und erzeugt dabei alles andere als eine Fata Morgana sondern entspannt klingende Musik voller Gefühl, die auch die nötige Dynamik nicht missen läßt.
Camel erzeugen auf Mirage manchmal ähnliche Stimmungen wie Renaissance - der Gesang ist bei Camel aber mehr eine Garnierung der ausgesprochen instrumental gehaltenen Lieder.
Allein das Anfangsstück "Freefall", das mit spacigen Keyboards und Schlagzeugbreaks beginnt, stützt sich mehr auf Gesang und ist auch das rockigste von allen Liedern.
Schon Supertwister liefert zu Beginn entspannte Klänge, wobei die Querflöte tragendes Instrument ist. Die Musik beschreibt dabei einen Spannungsbogen der vom getragenen Beginn zu einem fröhlich, sprudelnd klingenden Teil und wieder zurück zur Entspannung führt.
Ein Klassiker der Band ist "Lady Fantasy", das über 12 Minuten geht - Bombast, schöne Melodien, angenehmer Gesang, Dynamik, abwechslungsreiches Arrangement: das Lied hat alle Zutaten eines guten Progrock-Werkes und bildet den abschließenden Höhepunkt von Mirage.
Ich kann das Album jedem Progrock-Fan empfehlen. Wenn es noch nicht im CD- oder Plattenschrank steht, sollte der Kauf eigentlich Pflicht sein.
14/15 Punkte
The Snow Goose
(1975 - Bardens, Ferguson, Latimer, Ward)
Camel wollten nach dem recht erfolgreichen Mirage-Album ein Konzeptalbum schreiben. Andy Latimer und Peter Bardens einigten sich darauf, Paul Gallicos "The Snow Goose" als Vorlage zu nehmen. Ursprünglich sollte es auf dem Album einen erzählerischen Faden geben, doch da der Band verweigert wurde, Zitate aus dem Buch zu bringen mußten Camel gezwungenermaßen diese Idee fallen lassen. So wurde "The Snow Goose" schießlich ein rein instrumentales Album und der Zusatz "inspired by" wurde dem Titel des Albums hinzugefügt. Das war damals natürlich durchaus ein Wagnis. Camel waren noch recht unbekannt eigentlich und dann ein Album ohne Gesang zu veröffentlichen war recht mutig. Andererseits hatte Mike Oldfield mit "Tubular Bells" bewiesen, daß es möglich ist, auch mit so einer Musik sehr erfolgreich zu sein.
Jenseits aller juristischen Auseinandersetzungen und kommerzieller Wagnisse ist "The Snow Goose" ein weiterer Klassiker von Camel geworden. Die Musik ist lyrisch, getragen aber in einzelnen Passagen auch durchaus dynamisch und eignet sich hervorragend für ruhige, besinnliche Stunden. Die Zutaten von Camel eigneten sich hervorragend für diese Art von Musik - sphärische, kosmische Keyboardklänge von Bardens, dazu Flöte und natürlich das sehr gefühlvolle Gitarrenspiel von Andy Latimer.
Liebhaber des melodischen Progrocks und hier besonders der instrumentalen Spielart werden ihre helle Freude an Camels "Snow Goose" haben. Wer diesen Klassiker der Band wirklich noch nicht kennt und den genannte Attributen etwas abgewinnen kann sollte sich die CD zulegen.
13 Punkte
Moonmadness
(1976 - Bardens, Ferguson, Latimer, Ward)
Camel haben 1976 mit "Moonmadness" das letzte Album ihrer ersten Bandphase veröffentlicht, ehe es später dann etwas jazziger und in den 80ern sogar teilweise sehr poppig wurde.
Auf "Moonmadness" aber präsentiert sich noch das klassische und beste Line-Up der Band. Es ist vor allem Peter Bardens Vorliebe für kosmisch angehauchte Musik, die das Album prägt. Wundervolle Synthiesounds schaffen sehr sphärische Klanggemälde, die perfekt von Andy Latimers Gitarre ausgefüllt werden. "Moonmadness" ist ein weiterer absoluter Höhepunkt in der Karriere von Camel. Der sehr lyrische, kosmische Stil von Camel wurde hier noch einmal perfektioniert. Die Kompositionen entführen in andere Welten und die komplexen Arrangements geben den Stücken immer wieder auch ungeahnte Wendungen, so daß der Progliebhaber in einem See aus Phantasie, Poesie und Melodie schwelgen kann.
Auf "Moonmadness" gibt es nach dem völlig instrumentalen Vorgänger "The Snow Goose" auch wieder etwas Gesang. Nicht zuletzt auch auf den Druck der Plattenfirma hin. Nun war der Gesang in diesen Jahren zwar nie die wirkliche Stärke von Camel, aber er integriert sich mit seinem elegischen Charakter wundervoll in die Musik, die größtenteils instrumental geprägt ist.
Camel waren damals sicherlich die besten und für viele Gruppen auch prägenden Vertreter des melodischen Progrocks. Es ist auch jetzt immer wieder eine Freude, dem Gitarrenspiel Latimers zuzuhören oder den Keyboardteppichen von Bardens.
"Moonmadness" hat eigentlich nur Höhepunkte, herausragend ist auf jeden Fall auch das letzte Lied des Albums "Lunar Sea", das nochmal die Vorlieben für kosmisch angehauchte Tracks zum Vorschein bringt, bei denen auch improvisatorisch angehauchte Gitarreneinlagen eingewoben werden.
Camel haben auf dem Album die Synthese aus Keyboards und Gitarre zur Vollendung gebracht. Leider war "Moonmadness" auch der letzte Höhepunkt dieser Art. Als Latimer sich mehr auch Jazzeinflüssen öffnete, gefiel Peter Bardens dies nicht. Er verließ die Band. Schon der Nachfolger "Rain Dances" sollte dem Tribut zollen. Doch "Moonmadness" ist ein wahrhaft klassisches Album geworden, das ebenfalls in keiner CD-Sammlung fehlen sollte.
15 Punkte
To für den MuZi
Camel - Mirage
(1974 - Bardens, Ferguson, Latimer, Ward)
Mirage war das zweite Album von Camel und es ist meiner Meinung nach auch eines der besten. Mirage liefert verträumt romantische Passagen, lange und wallende Kompositionen mit schöner Instrumentierung und erzeugt dabei alles andere als eine Fata Morgana sondern entspannt klingende Musik voller Gefühl, die auch die nötige Dynamik nicht missen läßt.
Camel erzeugen auf Mirage manchmal ähnliche Stimmungen wie Renaissance - der Gesang ist bei Camel aber mehr eine Garnierung der ausgesprochen instrumental gehaltenen Lieder.
Allein das Anfangsstück "Freefall", das mit spacigen Keyboards und Schlagzeugbreaks beginnt, stützt sich mehr auf Gesang und ist auch das rockigste von allen Liedern.
Schon Supertwister liefert zu Beginn entspannte Klänge, wobei die Querflöte tragendes Instrument ist. Die Musik beschreibt dabei einen Spannungsbogen der vom getragenen Beginn zu einem fröhlich, sprudelnd klingenden Teil und wieder zurück zur Entspannung führt.
Ein Klassiker der Band ist "Lady Fantasy", das über 12 Minuten geht - Bombast, schöne Melodien, angenehmer Gesang, Dynamik, abwechslungsreiches Arrangement: das Lied hat alle Zutaten eines guten Progrock-Werkes und bildet den abschließenden Höhepunkt von Mirage.
Ich kann das Album jedem Progrock-Fan empfehlen. Wenn es noch nicht im CD- oder Plattenschrank steht, sollte der Kauf eigentlich Pflicht sein.
14/15 Punkte
The Snow Goose
(1975 - Bardens, Ferguson, Latimer, Ward)
Camel wollten nach dem recht erfolgreichen Mirage-Album ein Konzeptalbum schreiben. Andy Latimer und Peter Bardens einigten sich darauf, Paul Gallicos "The Snow Goose" als Vorlage zu nehmen. Ursprünglich sollte es auf dem Album einen erzählerischen Faden geben, doch da der Band verweigert wurde, Zitate aus dem Buch zu bringen mußten Camel gezwungenermaßen diese Idee fallen lassen. So wurde "The Snow Goose" schießlich ein rein instrumentales Album und der Zusatz "inspired by" wurde dem Titel des Albums hinzugefügt. Das war damals natürlich durchaus ein Wagnis. Camel waren noch recht unbekannt eigentlich und dann ein Album ohne Gesang zu veröffentlichen war recht mutig. Andererseits hatte Mike Oldfield mit "Tubular Bells" bewiesen, daß es möglich ist, auch mit so einer Musik sehr erfolgreich zu sein.
Jenseits aller juristischen Auseinandersetzungen und kommerzieller Wagnisse ist "The Snow Goose" ein weiterer Klassiker von Camel geworden. Die Musik ist lyrisch, getragen aber in einzelnen Passagen auch durchaus dynamisch und eignet sich hervorragend für ruhige, besinnliche Stunden. Die Zutaten von Camel eigneten sich hervorragend für diese Art von Musik - sphärische, kosmische Keyboardklänge von Bardens, dazu Flöte und natürlich das sehr gefühlvolle Gitarrenspiel von Andy Latimer.
Liebhaber des melodischen Progrocks und hier besonders der instrumentalen Spielart werden ihre helle Freude an Camels "Snow Goose" haben. Wer diesen Klassiker der Band wirklich noch nicht kennt und den genannte Attributen etwas abgewinnen kann sollte sich die CD zulegen.
13 Punkte
Moonmadness
(1976 - Bardens, Ferguson, Latimer, Ward)
Camel haben 1976 mit "Moonmadness" das letzte Album ihrer ersten Bandphase veröffentlicht, ehe es später dann etwas jazziger und in den 80ern sogar teilweise sehr poppig wurde.
Auf "Moonmadness" aber präsentiert sich noch das klassische und beste Line-Up der Band. Es ist vor allem Peter Bardens Vorliebe für kosmisch angehauchte Musik, die das Album prägt. Wundervolle Synthiesounds schaffen sehr sphärische Klanggemälde, die perfekt von Andy Latimers Gitarre ausgefüllt werden. "Moonmadness" ist ein weiterer absoluter Höhepunkt in der Karriere von Camel. Der sehr lyrische, kosmische Stil von Camel wurde hier noch einmal perfektioniert. Die Kompositionen entführen in andere Welten und die komplexen Arrangements geben den Stücken immer wieder auch ungeahnte Wendungen, so daß der Progliebhaber in einem See aus Phantasie, Poesie und Melodie schwelgen kann.
Auf "Moonmadness" gibt es nach dem völlig instrumentalen Vorgänger "The Snow Goose" auch wieder etwas Gesang. Nicht zuletzt auch auf den Druck der Plattenfirma hin. Nun war der Gesang in diesen Jahren zwar nie die wirkliche Stärke von Camel, aber er integriert sich mit seinem elegischen Charakter wundervoll in die Musik, die größtenteils instrumental geprägt ist.
Camel waren damals sicherlich die besten und für viele Gruppen auch prägenden Vertreter des melodischen Progrocks. Es ist auch jetzt immer wieder eine Freude, dem Gitarrenspiel Latimers zuzuhören oder den Keyboardteppichen von Bardens.
"Moonmadness" hat eigentlich nur Höhepunkte, herausragend ist auf jeden Fall auch das letzte Lied des Albums "Lunar Sea", das nochmal die Vorlieben für kosmisch angehauchte Tracks zum Vorschein bringt, bei denen auch improvisatorisch angehauchte Gitarreneinlagen eingewoben werden.
Camel haben auf dem Album die Synthese aus Keyboards und Gitarre zur Vollendung gebracht. Leider war "Moonmadness" auch der letzte Höhepunkt dieser Art. Als Latimer sich mehr auch Jazzeinflüssen öffnete, gefiel Peter Bardens dies nicht. Er verließ die Band. Schon der Nachfolger "Rain Dances" sollte dem Tribut zollen. Doch "Moonmadness" ist ein wahrhaft klassisches Album geworden, das ebenfalls in keiner CD-Sammlung fehlen sollte.
15 Punkte
To für den MuZi