Ein verborgenes Leben | (historisches) Filmdrama | D/USA 2019
Bereits der Beginn des Films lässt einem kalt den Schauer über den Rücken laufen. Gezeigt werden Archivaufnahmen über die Nürnberger NSDAP-Parteitage, festgehalten von Leni Riefenstahl. In aller Deutlichkeit ist hier der Größenwahn des Systems, die Verblendung und der Fanatismus des Volkes zu sehen.
Dieses auf wahren Begebenheiten beruhende Drama von Terrence Malick (Drehbuch und Regie) erzählt die Lebensgeschichte des österreichischen Bauern Franz Jägerstätter (dargestellt von August Diehl), der aus Gewissensgründen den Kriegsdienst bei der Wehrmacht verweigerte.
Erzählt wird die Geschichte eines wahrhaften, jedoch unbekannten stillen Helden. Nach der Besetzung Österreichs wird von allen Männern erwartet, den Eid auf Adolf Hitler und die Wehrmacht zu leisten. Auch in den Kampf zu ziehen wird ihnen abverlangt. So wird auch Jägerstätter vorerst zum Militätdienst einberufen. Es folgt eine vorläufige Freistellung wegen Unabkömmlichkeit, welche ihn jedoch nicht vor einer weiteren Einberufung bewahrt. Dieser folgt er aus religiösen Gründen nicht mehr, was seine Inhaftierung nach sich zog. Jägerstätter blieb standhaft bis zu seinem Tod auf dem Schafott. 1943 wurde er von den Nationalsozialisten hingerichtet.
"Am 9. August 1943 wird Franz Jägerstätter, damals 36 Jahre alt, wegen »Wehrkraftzersetzung« hingerichtet. Malicks Dreistundenwerk greift auf den Briefwechsel zwischen Jägerstätter und seiner Frau Franziska (gespielt von Valerie Pachner) zurück. Man muss nicht gläubig sein, muss das »Reich Gottes« nicht wie der Held als »wahres Vaterland« ansehen, um diesen Film als kostbares Geschenk zu verstehen. Letztlich entfaltet »EIN VERBORGENES LEBEN« die Geschichte einer reinen Seele, aber auch die eines Menschen, der bis zuletzt wertekonform handelt und dadurch zum Außenseiter wird in einer Gemeinschaft potenziell violenter Konformisten."
(Zitat aus "epd-Film" vom 24.01.2020, hier zum vollständigen Artikel)
Diesen Film habe ich zum Zeitpunkt seiner Veröffentlichung im Kino gesehen und war tief berührt. Jetzt, zum 75. Jahrestages unseres Grundgesetzes, bietet es sich geradezu an, sich diesen Film noch einmal anzusehen. Letztendlich fußen einige Artikel unseres Grundgesetzes gerade auf den Greueltaten des Dritten Reiches.
Der Film ist noch wenige Tage in der ARTE Mediathek zu sehen:
Ein verborgenes Leben
Bereits der Beginn des Films lässt einem kalt den Schauer über den Rücken laufen. Gezeigt werden Archivaufnahmen über die Nürnberger NSDAP-Parteitage, festgehalten von Leni Riefenstahl. In aller Deutlichkeit ist hier der Größenwahn des Systems, die Verblendung und der Fanatismus des Volkes zu sehen.
Dieses auf wahren Begebenheiten beruhende Drama von Terrence Malick (Drehbuch und Regie) erzählt die Lebensgeschichte des österreichischen Bauern Franz Jägerstätter (dargestellt von August Diehl), der aus Gewissensgründen den Kriegsdienst bei der Wehrmacht verweigerte.
Erzählt wird die Geschichte eines wahrhaften, jedoch unbekannten stillen Helden. Nach der Besetzung Österreichs wird von allen Männern erwartet, den Eid auf Adolf Hitler und die Wehrmacht zu leisten. Auch in den Kampf zu ziehen wird ihnen abverlangt. So wird auch Jägerstätter vorerst zum Militätdienst einberufen. Es folgt eine vorläufige Freistellung wegen Unabkömmlichkeit, welche ihn jedoch nicht vor einer weiteren Einberufung bewahrt. Dieser folgt er aus religiösen Gründen nicht mehr, was seine Inhaftierung nach sich zog. Jägerstätter blieb standhaft bis zu seinem Tod auf dem Schafott. 1943 wurde er von den Nationalsozialisten hingerichtet.
"Am 9. August 1943 wird Franz Jägerstätter, damals 36 Jahre alt, wegen »Wehrkraftzersetzung« hingerichtet. Malicks Dreistundenwerk greift auf den Briefwechsel zwischen Jägerstätter und seiner Frau Franziska (gespielt von Valerie Pachner) zurück. Man muss nicht gläubig sein, muss das »Reich Gottes« nicht wie der Held als »wahres Vaterland« ansehen, um diesen Film als kostbares Geschenk zu verstehen. Letztlich entfaltet »EIN VERBORGENES LEBEN« die Geschichte einer reinen Seele, aber auch die eines Menschen, der bis zuletzt wertekonform handelt und dadurch zum Außenseiter wird in einer Gemeinschaft potenziell violenter Konformisten."
(Zitat aus "epd-Film" vom 24.01.2020, hier zum vollständigen Artikel)
Diesen Film habe ich zum Zeitpunkt seiner Veröffentlichung im Kino gesehen und war tief berührt. Jetzt, zum 75. Jahrestages unseres Grundgesetzes, bietet es sich geradezu an, sich diesen Film noch einmal anzusehen. Letztendlich fußen einige Artikel unseres Grundgesetzes gerade auf den Greueltaten des Dritten Reiches.
Der Film ist noch wenige Tage in der ARTE Mediathek zu sehen:
Ein verborgenes Leben