Änglagård - Hybris
(1992 - Engdegard, Holmgren, Högberg, Johnson, Lindman, Olsson)
Das Debutalbum der Schweden zählt gewiß zu den stärksten Alben des Progrocks in den 90ern. Es ist eine Zelebration des Stils, voller Komplexität, vertrackter Rhythmik, vielen Mellotron-, Flöten,- und Orgelklängen und einer E-Gitarre die Steve Hackett alle Ehre gereicht.
Dabei schaffen es die Schweden, die Musik sehr stimmungsvoll umzusetzen, man kann sich der Musik kaum entziehen. Schräge Parts wechseln sich mit wundervoll melodischen Teilen ab, Dynamik wechselt mit Zartheit, unterstrichen von Querflöte und den bekannten Mellotron-Streichern, bis es dann plötzlich wuchtig und sakral wird, wenn eine Kirchenorgel einsetzt. Änglagård spielen Progrock eindeutig in der Tradition von Yes, Genesis und Gentle Giant, schaffen es aber, sehr viel Individualität in die Musik einzubringen und das Ergebnis klingt sehr eigenständig. Die Grundstimmung des Albums ist dabei recht melancholisch. Der Beginn zu Vandringar I Vilsenhet ist ein wunderbares Beispiel dafür. Einziges Manko der Band ist der Gesang - zum Glück wird fast gar nicht gesungen - ansonsten gibt es keinen Kritikpunkt an der Musik.
Änglagård bieten all das, was man an Progrock so liebt - ohne Kompromisse. Und von den vielen Neoprogbands der 90er Jahre klingen Änglagård am wenigsten "neo", soll heißen, die Komplexität der Werke erreicht durchaus das Niveau der großen Vorbilder aus den 70er Jahren. Die instrumentalen Exkursionen der Band suchen ihresgleichen. Wer Progrock liebt, sollte sich zwingend Änglagård zulegen. Leider sind die Alben zur Zeit in Deutschland wohl nicht bzw. nur sehr schwer erhältlich.
14 Punkte
Änglagård - Epilog
(1992 - Engdegard, Holmgren, Högberg, Johnson, Lindman, Olsson)
Mit Epilog setzen Änglagård ihren Stil vom Debut nahtlos fort. Den bisherigen Schwachpunkt - der Gesang - haben sie diesmal weggelassen, so daß die Musik rein instrumental geraten ist. Wieder schaffen es die Schweden, sehr dichte und melancholische Stücke zu schreiben, wobei sie sich eindeutig in der Tradition von Genesis, Yes und auch Gentle Giant wiederfinden. Auf Epilog gibt es drei Hauptwerke und drei kürzere Stücke, die Musik klingt dabei wie aus einem Guß. Das ist dann zwar nichts für fröhliche Stunden, aber die Getragenheit und Tiefe der Musik nimmt einen unwiderstehlich mit und die sehr melancholischen Parts werden immer wieder auch von schräg-dynamischen Einlagen konterkariert. Auch hier gilt, daß Änglagård eigentlich ein Muß für jeden Fan des Progrocks ist. Sie spielen zwar keinen symphonischen Progrock und mangels Gesang fehlt natürlich auch jegliche phantasievolle Lyrik, doch all das wird durch die sehr komplexen, mal dynamischen, und oft sehr gefühlvollen Arrangements voll ausgeglichen. Die Musik schwelgt einfach in Schönheit und Komplexität.
14 Punkte
T. Otto
(1992 - Engdegard, Holmgren, Högberg, Johnson, Lindman, Olsson)
Das Debutalbum der Schweden zählt gewiß zu den stärksten Alben des Progrocks in den 90ern. Es ist eine Zelebration des Stils, voller Komplexität, vertrackter Rhythmik, vielen Mellotron-, Flöten,- und Orgelklängen und einer E-Gitarre die Steve Hackett alle Ehre gereicht.
Dabei schaffen es die Schweden, die Musik sehr stimmungsvoll umzusetzen, man kann sich der Musik kaum entziehen. Schräge Parts wechseln sich mit wundervoll melodischen Teilen ab, Dynamik wechselt mit Zartheit, unterstrichen von Querflöte und den bekannten Mellotron-Streichern, bis es dann plötzlich wuchtig und sakral wird, wenn eine Kirchenorgel einsetzt. Änglagård spielen Progrock eindeutig in der Tradition von Yes, Genesis und Gentle Giant, schaffen es aber, sehr viel Individualität in die Musik einzubringen und das Ergebnis klingt sehr eigenständig. Die Grundstimmung des Albums ist dabei recht melancholisch. Der Beginn zu Vandringar I Vilsenhet ist ein wunderbares Beispiel dafür. Einziges Manko der Band ist der Gesang - zum Glück wird fast gar nicht gesungen - ansonsten gibt es keinen Kritikpunkt an der Musik.
Änglagård bieten all das, was man an Progrock so liebt - ohne Kompromisse. Und von den vielen Neoprogbands der 90er Jahre klingen Änglagård am wenigsten "neo", soll heißen, die Komplexität der Werke erreicht durchaus das Niveau der großen Vorbilder aus den 70er Jahren. Die instrumentalen Exkursionen der Band suchen ihresgleichen. Wer Progrock liebt, sollte sich zwingend Änglagård zulegen. Leider sind die Alben zur Zeit in Deutschland wohl nicht bzw. nur sehr schwer erhältlich.
14 Punkte
Änglagård - Epilog
(1992 - Engdegard, Holmgren, Högberg, Johnson, Lindman, Olsson)
Mit Epilog setzen Änglagård ihren Stil vom Debut nahtlos fort. Den bisherigen Schwachpunkt - der Gesang - haben sie diesmal weggelassen, so daß die Musik rein instrumental geraten ist. Wieder schaffen es die Schweden, sehr dichte und melancholische Stücke zu schreiben, wobei sie sich eindeutig in der Tradition von Genesis, Yes und auch Gentle Giant wiederfinden. Auf Epilog gibt es drei Hauptwerke und drei kürzere Stücke, die Musik klingt dabei wie aus einem Guß. Das ist dann zwar nichts für fröhliche Stunden, aber die Getragenheit und Tiefe der Musik nimmt einen unwiderstehlich mit und die sehr melancholischen Parts werden immer wieder auch von schräg-dynamischen Einlagen konterkariert. Auch hier gilt, daß Änglagård eigentlich ein Muß für jeden Fan des Progrocks ist. Sie spielen zwar keinen symphonischen Progrock und mangels Gesang fehlt natürlich auch jegliche phantasievolle Lyrik, doch all das wird durch die sehr komplexen, mal dynamischen, und oft sehr gefühlvollen Arrangements voll ausgeglichen. Die Musik schwelgt einfach in Schönheit und Komplexität.
14 Punkte
T. Otto