Yosuke Yamashita Trio- Montreux Afterglow
Durch Yamashita bin ich unfreiwillig zum Free Jazz gekommen.
Damals(1975) half ich aus an der Kasse des hiesigen kleinen, aber feinen Jazzclubs.
Musikmäßig war ich dem Jazz-Rock verfallen.
Dann, im Mai 1975 , dieses Gastspiel des Yosuke Yamashita Trios.
Da befanden sich drei Japaner auf der Bühne und veranstalteten etwas für mich zunächst „Ungeordnetes“. Wilde Exkursionen auf den Instrumenten.
Während Piano und Drums spielten, kauerte der Saxofonist hinten am kleinen Bühnenrand und schien zu meditieren, völlig versunken und als würde er die wilde Musik herum ignorieren.
Dann, plötzlich, spang er auf, schien alle geballte Kraft in das Altsax bringen zu wollen und blies mit voller Macht und wilden Gefühlsausbrüchen einen Schwall von Klängen heraus.
Klänge, die mich in den Bann zogen und mich von da an nicht mehr losließen.
Ich war „auf diesen Zug aufgesprungen“ und für den Rest des Konzertes in voller Fahrt dabei.
Auf Platten war mir Free Jazz schon geläufig, aber genau dieser Liveeindruck war es, der den Schalter anstellte!
So folgten logischerweise dann auch die nächsten LP-Anschaffungen in diese Richtung, neben der damals aktuellen LP „Clay“ auf dem ENJA-Label folgte ein Jahr später diese in Montreux aufgenommene Platte, die am 9.7.1976 in folgender Besetzung eingespielt wurde:
Yosuke Yamashita (p)
Akira Sakata (as)
Shota Koyama (dr)
Neben der “Clay” sicher eine der Referenzplatten von Yamashita und des Genres schlechthin.
Diese sagt mir noch etwas mehr zu als die „Clay“, weshalb ich sie auch empfehlend vorstelle.
Hier die beiden einzigen Titel:
1. Ghosts 21:24
2. Banslikana 22:50
Ursprünglich war Yamashita von Bill Evans beeinflusst, fiel aber offensichtlich schnell unter den Einfluß des „handkantenspielenden“ Cecil Taylor, dessen „Duftnote“ hier durchaus wahrzunehmen ist.
Dennoch hat sich Yamashita seinen eigenen Stil entwickelt im Laufe der Zeit, sicher auch im Umfeld japanischer Kultur und Spiritualität.
Nach kurzen einleitenden Themen wird gleich improvisiert, die Musik ist „dicht“, in einem Stück und treibend, unglaublich treibend, das hat nicht viel vom oft akademischen Zuschnitt manch anderer Musik aus dem Bereich des freien Jazz. Hier regiert Gefühl pur, man spürt förmlich, wie man fortgerissen wird.
Nur – sperren darf man sich nicht, dann wird man keinen Zugang finden und die Tür zu solchen Musikerlebnissen wird verschlossen bleiben.
Wolfgang
Durch Yamashita bin ich unfreiwillig zum Free Jazz gekommen.
Damals(1975) half ich aus an der Kasse des hiesigen kleinen, aber feinen Jazzclubs.
Musikmäßig war ich dem Jazz-Rock verfallen.
Dann, im Mai 1975 , dieses Gastspiel des Yosuke Yamashita Trios.
Da befanden sich drei Japaner auf der Bühne und veranstalteten etwas für mich zunächst „Ungeordnetes“. Wilde Exkursionen auf den Instrumenten.
Während Piano und Drums spielten, kauerte der Saxofonist hinten am kleinen Bühnenrand und schien zu meditieren, völlig versunken und als würde er die wilde Musik herum ignorieren.
Dann, plötzlich, spang er auf, schien alle geballte Kraft in das Altsax bringen zu wollen und blies mit voller Macht und wilden Gefühlsausbrüchen einen Schwall von Klängen heraus.
Klänge, die mich in den Bann zogen und mich von da an nicht mehr losließen.
Ich war „auf diesen Zug aufgesprungen“ und für den Rest des Konzertes in voller Fahrt dabei.
Auf Platten war mir Free Jazz schon geläufig, aber genau dieser Liveeindruck war es, der den Schalter anstellte!
So folgten logischerweise dann auch die nächsten LP-Anschaffungen in diese Richtung, neben der damals aktuellen LP „Clay“ auf dem ENJA-Label folgte ein Jahr später diese in Montreux aufgenommene Platte, die am 9.7.1976 in folgender Besetzung eingespielt wurde:
Yosuke Yamashita (p)
Akira Sakata (as)
Shota Koyama (dr)
Neben der “Clay” sicher eine der Referenzplatten von Yamashita und des Genres schlechthin.
Diese sagt mir noch etwas mehr zu als die „Clay“, weshalb ich sie auch empfehlend vorstelle.
Hier die beiden einzigen Titel:
1. Ghosts 21:24
2. Banslikana 22:50
Ursprünglich war Yamashita von Bill Evans beeinflusst, fiel aber offensichtlich schnell unter den Einfluß des „handkantenspielenden“ Cecil Taylor, dessen „Duftnote“ hier durchaus wahrzunehmen ist.
Dennoch hat sich Yamashita seinen eigenen Stil entwickelt im Laufe der Zeit, sicher auch im Umfeld japanischer Kultur und Spiritualität.
Nach kurzen einleitenden Themen wird gleich improvisiert, die Musik ist „dicht“, in einem Stück und treibend, unglaublich treibend, das hat nicht viel vom oft akademischen Zuschnitt manch anderer Musik aus dem Bereich des freien Jazz. Hier regiert Gefühl pur, man spürt förmlich, wie man fortgerissen wird.
Nur – sperren darf man sich nicht, dann wird man keinen Zugang finden und die Tür zu solchen Musikerlebnissen wird verschlossen bleiben.
Wolfgang