Chuck Wright's - Sheltering Sky

Solowerk des Quiet Riot Bassisten

xanadu

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Chuck Wright's - Sheltering Sky

 ·  Gepostet: 09.10.2022 - 13:47 Uhr  ·  #655316

Das vorliegende Album ist keinem eindeutigen Genre zuzuordnen. Sicher auch durch die vielen Gäste – insgesamt sind 36 Musiker am werkeln -, die an den Songs mitwirken.

Obwohl vom Stil nicht annähernd zusammengehörig, vereinen sich diese unterschiedlichen Richtungen am Ende des Albums zu einem Ganzen – ob Rock, Instrumental, Metal, Funk, Smooth Jazz, Hardrock, Celtic, Acoustic , Pop …

Schon das Intro "The Weight Of Silcence" überzeugt mit treibendem Bombast, nistet sich mit einem aufdringlich slappenden Bassrhythmus in den Gehörgang ein und lässt einen in diesen feinen Melodiereigen mit zarten Flamenco Flair eintauchen.
Das ist ein feiner Einstand der doch sehr vielseitigen CD.
Chuck Wright, ehemals Bassist von Quiet Riot und Sessionmusiker unter anderen für Alice Cooper, Slash oder auch Greg Allman, präsentiert hier sein Debüt als Chuck Wright’s Sheltering Sky.

Durch seine Arbeit hat er mit sehr vielen Musikern Kontakt und trommelte diese zusammen.
Jeder half gern aus, ob Derek Sherinian (Dream Theater), Gitarrist Lanny Cordola (House Of Lords), Sänger Jeff Scott Soto (Yngwie Malmsteen), Drummer Troy Luccketta (Tesla), Musiker von Jefferson Starship, Asia, Skid Row, Mr. Big sowie viele bekannte und nicht so bekannte Solokünstler aus den verschiedenen Bereichen der Musikwelt.

Großes Kino bietet "The Other Side". Smoothig, leichte Spät-Zeppelin-Akustik-Vibes in den Strophen, energetisch der Refrain. Kein Wunder, da der Sänger August Young ein sehr angesehener Sänger der Led Zeppelin Coverband The Aviators (mit Jason Bonham) ist und die Ähnlichkeit mit Plant nicht nur mit der Stimme vereint.

"Given Up the Ghost": so kann relaxter Pop klingen. Da hat er keine geringere als Whitney Tai ins Boot geholt. Diese leichte, herrlich soulige Stimme fügt sich perfekt in diesen eingängigen Song ein. Weiter geht es mit Whitney beim wundervollen "Time Waits For No One" und da wird noch eine Schippe draufgelegt. Bevor es dazu kommt, wird im seichten Gewässer meditativ daauf vorbereitet, um diesem sehr eingehenden, kräftig intensiven Refrain die perfekte Plattform zu bieten.

Hard können sie natürlich auch, ob bei "Throwin Stones" (Lanny Cordola in Bestform) oder auch Hard Funk bei "It Never Fails" mit Eric Martin (Vocals) und Dave Schulz (Organ). Letzter mit einem sehr genial verfunkten Synthie-Solo.

"Darkness Darkness" ist ein uralter Song von Jesse Colin Young. Die Band veredelt die Version von The Youngbloods (1969) in einer Celtic Rock-Atmosphäre. Chuck Wright bleibt im Grunde beim Original, selbst der widerhallende schwabernde Gesang wurde verwendet, nur die Instrumentierung ist eine andere, eben mit Flöten und Trommeln, was diesen mittelalterlichen Flair zaubert. Stark hier auch Ex-Boston Sänger David Victor.

Selbst vor Countryhaftigen, "Cradle Of The Sun (Lorelei)", machen sie nicht halt ! Hier wieder ein Hauch Zeppelin, natürlich mit August Young. Instrumental wird noch etwas ganz Besonderes ausgepackt: "Farewell Horizont". Sphärische Tunes ziehen sich hin zu experimentellen King Crimson-Klängen, die in einer Fusionwelt enden. Die passende Fantasy-Filmkulisse kann man sich in diesen vier Minuten selbst ausmalen.

Wie schon geschrieben, ein sehr abwechslungsreiches Album, das in keiner Minute langweilig erscheint. Es gibt sehr viel Musikalisches zu entdecken und um in die verschiedenen Welten von Mr. Wright einzutauchen, muss man Zeit mitbringen und die Stücke wirklich öfter hören, auch einzeln.

Alle elf Nummern sind auf einem sehr hohen Niveau angesiedelt und es wirklicher Hörgenuss, diesen zu folgen. Man muss sich allerdings bewusst darauf einlassen.

Chuck Wright schrieb die meisten Songs selbst, andere mit Co-Autor Tim Janssens, oder teilweise mit seinen Gastmusikern, die er stark mit in der Arbeit eingebunden hat.
Ich muss auch wieder auf die besondere Cover Art aufmerksam machen: hier ein Kunstwerk von Glen Wexler. Sehr eindrucksvoll und ehrwürdig der Geier, der der gleißenden Sonne über die trockene Weite entgegenfliegt. Bedrohend die Wolken, das Ganze im schwarz/weiß-Modus. Ist das die heutige Welt? Da Chuck Wright sich sehr für den Frieden in Ukraine engagiert, könnte man es so interpretieren.

"Throwin Stones" ist separat als Benefiz-Single veröffentlicht worden, und ruft eindringlich auf, zu helfen und zu spenden. .



Tracklist "Chuck Wright’s Sheltering Sky":

The Weight Of Silence [feat. Derek Sherinian] (4:14)
Army Of Me [feat. Pat Torpey] (4:40)
The Other Side [feat. August Young] (3:54)
Throwin Stones [feat. Lanny Cordola] (3:25)
Giving Up The Ghost [feat. Whitney Tai] (3:34)
Time Waits For No One [feat. Whitney Tai] (3:01)
It Never Fails [feat. Jeff Scott Soto] (4:00)
Darkness Darkness (3:37)
Cradle Of The Sun (Lorelei) [feat. August Young] (3:18)
Farewell Horizon (4:14)
The Weight Of Silence (Reprise) [feat. Derek Sherinian ] (4:14)

Gesamtspielzeit: 42:11, Erscheinungsjahr: 2022

Hier ein paar Hörbeispiele

Given up the Ghost

Army of me

Throwing Stones

hmc

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Re: Chuck Wright's - Sheltering Sky

 ·  Gepostet: 03.11.2022 - 15:49 Uhr  ·  #657666
Danke für deine Rezi.
Der Name sagt mir erst einmal nichts, aber das kann ich ja ändern.

LG