Frutería Toñi - El Porvenir Está En Las Huevas
Das kommt mir Spanisch vor! Kein Wunder, denn bei Frutería Toñi handelt es sich um eine 2007 gegründete Band aus Malaga. 2014 erschien ein erstes Album der Formation, "Mellotron En Almíbar". Mit "El Porvenir Está En Las Huevas" erschien nun die dritte Veröffentlichung. Das Quintett wurde um drei Gastmusiker erweitert.
Ja, wie soll man die Musik der Band nur einordnen? Die ersten Takte von "Agonía En Koyukuk" führen mich zunächst grundsätzlich in Richtung Prog Rock. Doch der Einsatz eines Saxofons bringt einige jazzige Sprenkel ein sowie jene einer Violine einen Hauch Folklore. Doch im Kern ist dieses aufwändig arrangierter Prog Rock, mit vielleicht dezenten Anklängen an Van der Graaf Generator. Man singt Spanisch, entsprechend sind die Texte auch im Booklet abgedruckt. Sänger Salva Marina verfügt über eine raue und kratzige Stimme und einen hohen Grad an Individualität.
Das 10:35 Minuten lange Stück ist wie eine Suite aufgebaut und besteht aus drei Teilen, davon wird nur im ersten Teil gesungen, der Rest ist instrumental. Der Sound erinnert mich stark an zurückliegende Zeiten, vielfach in den Siebzigern verortet, mithin klingt es ein wenig antiquiert, angenehm antiquiert und die Orgel und Keyboards sind recht dominant in der Gestaltung. Und wenn dazu Saxofon, Klarinette und Violine mitgestalten, dann wird es besonders und stark individuell. Teilweise muss ich auch an die italienischen Kollegen von Premiata Forneria Marconi denken.
Wir hören also kompliziert arrangierten und symphonisch verspielten Prog Rock mit feinen Zutaten, mitunter solche aus dem Bereich Jazz Rock und Fusion, fein gerührt und mit einer besonderen Note wohlschmeckend gewürzt. Dieser Prog ist absolut nicht der typische Allerwelts-Prog, die Band hat ihren eigenen Stil erlangt, es wird nicht kopiert, viele Assoziationen werden nicht zugelassen. So kokettiert man durchaus geschickt mit dem Genre Jazz Rock und bringt hiervon Elemente ein, wie man sie ebenfalls aus den Siebzigern kennt, jedoch jene Spielweise, wie sie seinerzeit in Europa bekannt wurde. So wandert man geschickt zwischen den Stilen, kaum ist man im Jazz Rock, dann kann ein Mellotron schon wieder in eine andere Richtung weisen und durch die Violine kann es durchaus auch hinein in Bereiche der klassischen Musik reichen. Jedenfalls wird eine solche Stimmung in solchen Momenten erzeugt.
Die Musik der Platte ist wie aus einem Guss, diese leichtgängige, schwingende, luftige Art durchzieht sie mit dieser Stimmung. Trotz der mitunter kompliziert wirkenden Art wirkt alles sehr verspielt und mediterran angehaucht, wie in der klassischen Musik zum Beispiel bei Vivaldi zu finden. Die Tonfolgen fließen wie ein Auf und Ab von sanften Wellen und nehmen mit auf eine kunstvoll gestaltete Klangreise, für mich hat man noch eine kräftige Schippe Art Rock dazu gepackt. Das ist gelungen in dieser Außergewöhnlichkeit und unbedingt zu empfehlen.
Selbst wenn ich mich teilweise an alte Zeiten erinnert fühle, schafft die Band für mich hier etwas Erfrischendes und eine höchst kreative Atmosphäre.
Salva Marina (teclados, piano, voz y coros)
Curro García (bajo y coros)
Jesús Sánchez (clarinete y saxo)
Víctor Rodríguez (violín)
Adrián Jiménez (batería)
Colaboraciones:
Lorena Alcaraz (flauta travesera)
Eva Montiel (voz lírica y grito jevilón)
Camilo Motta (clarinete bajo)
Agonía En Koyukuk (10:35)
Cipango Petite Suite (7:27)
El Porvenir Está En Las Huevas (0:45)
El Monte De Las Tres Letras (6:25)
El Traspiés (8:47)
Los Álamos Verdes (5:30)
https://www.fruteriatoni.es/
Das kommt mir Spanisch vor! Kein Wunder, denn bei Frutería Toñi handelt es sich um eine 2007 gegründete Band aus Malaga. 2014 erschien ein erstes Album der Formation, "Mellotron En Almíbar". Mit "El Porvenir Está En Las Huevas" erschien nun die dritte Veröffentlichung. Das Quintett wurde um drei Gastmusiker erweitert.
Ja, wie soll man die Musik der Band nur einordnen? Die ersten Takte von "Agonía En Koyukuk" führen mich zunächst grundsätzlich in Richtung Prog Rock. Doch der Einsatz eines Saxofons bringt einige jazzige Sprenkel ein sowie jene einer Violine einen Hauch Folklore. Doch im Kern ist dieses aufwändig arrangierter Prog Rock, mit vielleicht dezenten Anklängen an Van der Graaf Generator. Man singt Spanisch, entsprechend sind die Texte auch im Booklet abgedruckt. Sänger Salva Marina verfügt über eine raue und kratzige Stimme und einen hohen Grad an Individualität.
Das 10:35 Minuten lange Stück ist wie eine Suite aufgebaut und besteht aus drei Teilen, davon wird nur im ersten Teil gesungen, der Rest ist instrumental. Der Sound erinnert mich stark an zurückliegende Zeiten, vielfach in den Siebzigern verortet, mithin klingt es ein wenig antiquiert, angenehm antiquiert und die Orgel und Keyboards sind recht dominant in der Gestaltung. Und wenn dazu Saxofon, Klarinette und Violine mitgestalten, dann wird es besonders und stark individuell. Teilweise muss ich auch an die italienischen Kollegen von Premiata Forneria Marconi denken.
Wir hören also kompliziert arrangierten und symphonisch verspielten Prog Rock mit feinen Zutaten, mitunter solche aus dem Bereich Jazz Rock und Fusion, fein gerührt und mit einer besonderen Note wohlschmeckend gewürzt. Dieser Prog ist absolut nicht der typische Allerwelts-Prog, die Band hat ihren eigenen Stil erlangt, es wird nicht kopiert, viele Assoziationen werden nicht zugelassen. So kokettiert man durchaus geschickt mit dem Genre Jazz Rock und bringt hiervon Elemente ein, wie man sie ebenfalls aus den Siebzigern kennt, jedoch jene Spielweise, wie sie seinerzeit in Europa bekannt wurde. So wandert man geschickt zwischen den Stilen, kaum ist man im Jazz Rock, dann kann ein Mellotron schon wieder in eine andere Richtung weisen und durch die Violine kann es durchaus auch hinein in Bereiche der klassischen Musik reichen. Jedenfalls wird eine solche Stimmung in solchen Momenten erzeugt.
Die Musik der Platte ist wie aus einem Guss, diese leichtgängige, schwingende, luftige Art durchzieht sie mit dieser Stimmung. Trotz der mitunter kompliziert wirkenden Art wirkt alles sehr verspielt und mediterran angehaucht, wie in der klassischen Musik zum Beispiel bei Vivaldi zu finden. Die Tonfolgen fließen wie ein Auf und Ab von sanften Wellen und nehmen mit auf eine kunstvoll gestaltete Klangreise, für mich hat man noch eine kräftige Schippe Art Rock dazu gepackt. Das ist gelungen in dieser Außergewöhnlichkeit und unbedingt zu empfehlen.
Selbst wenn ich mich teilweise an alte Zeiten erinnert fühle, schafft die Band für mich hier etwas Erfrischendes und eine höchst kreative Atmosphäre.
Salva Marina (teclados, piano, voz y coros)
Curro García (bajo y coros)
Jesús Sánchez (clarinete y saxo)
Víctor Rodríguez (violín)
Adrián Jiménez (batería)
Colaboraciones:
Lorena Alcaraz (flauta travesera)
Eva Montiel (voz lírica y grito jevilón)
Camilo Motta (clarinete bajo)
Agonía En Koyukuk (10:35)
Cipango Petite Suite (7:27)
El Porvenir Está En Las Huevas (0:45)
El Monte De Las Tres Letras (6:25)
El Traspiés (8:47)
Los Álamos Verdes (5:30)
https://www.fruteriatoni.es/