Praktisch druckfrisch höre ich das ersehnte 19. Album von Neil Young mit den Crazy Horses. Die mittlerweile auch schon 50 Jahre bestehende Kooperation hat ein bisschen an ihrere Kraft verloren !!!! Original ist Billy Talbot am Bass und Ralph Molina an denn Drums dabei, Sie geben ihr minimalistisches, aber rau und ungeschliffenes Rhytmusgefüge ihrem Meister vor. An der Gitarre und Tasteninstrumente ist Nils Lofgren angetreten der zur der Urform von den Horses angehörte und seit Tonight the Night Album ebenfalls bei Neil immer wieder zu Gast ist.
Mit "Think of me" ein schönes, ins Ohr gehende Akustikstück, das man locker in der Harvest Ära vermuten möchte. Ausser die sehr metallisch klingende Mundharmonika, strotz der Song nur so von Harmonie und gibt ihm eine raue Alternative dazu.
Dann wird es elektrisierend, das eindeutig zu lang 13minütige "She showed me Love" hier wurde einfach einfach mal losgespielt und aufgenommen. Man hört die Rohheit in diesem Song. Egal ob die Gitarre mal falsche Töne anschlägt oder der Gesang des öfteren so falsch ist, das es in mir alles zusammenzieht. Bei jedem anderen wäre es eine Katastrophe, aber Mr. Young darf dies und man verzeiht ihn irgendwie. "Olden Days" da werden die alten Tage heraufbeschworen und hier kommt doch mal sowas wie der Geist der Horses hoch . Auf "Help losed my Mind" hebt sich das Tempo wieder ein wenig an und es kracht und krächzt von allen Seiten. Ruhiger wird es wieder mit "Green is Blue", eine typische Nummer wie man sie schon oft gehört hat von ihm mit Band sowie solo. Ein schöner Song mit Pianobegleitung. Hier erhebt er seine Stimme nur langsam und so gefällt er mir stimmlich am besten.
"Shut it down" ein aggresiver Song fast schon mit Punkattitüden, da zieht sich die krächzende schwarze Gibson voran und die Horses folgen gehorsam. Alles wie gehabt.
Durchatmen dann beim intimen "Milky Way", das unbestritten die Atmosphäre von Danger Bird aufnimmt. Der schönste Song auf "Colorado", mit mystischen Gitarrenklänge die sich in die Länge zieht. Diesen Song widmete er seiner jetzigen Lebensgefährting Daryl Hall.
Ein am Piano begleitetes "Eternity" und gefühlvoll mit Besen geschlagenen Rhytmus lockert das Album ein wenig auf.
Und dann mal wieder so eine Öko Hymne "Rainbow of Love", die mir langsam auf die Nerven geht. immer das gleiche Schema mit dem gleichen Refrainstrukturen. Alles recht und gut, aber einfach einfallslos und langweilig. Wir wissen alle dass er einer eisener Kämpfer für die Natur und das Klims ist und das ist gut so.
Einen Schlußpunkt mit einem riesen Ausrufezeichen setzt Neil mit dem akustischen " I Do" Eine sehr ruhige und gefühlvolle Ballade wo seine stärken aufzeichnet und er eindrucksvoll beweißt dass er noch nicht immer zu denn ausdruckstärksten Musiker zählt. Die Einfachheit und Klarheit mit dem gewissen Gefühl für die Melodie und dem Aufbau, zählt dieser Song zu stärkeren, in seiner Schaffensphase.
Ein sehr durchwachsenes Album mit tollen Songs, die leider in der Minderheit sind, bis zu wirklich unterirdischen Kompositionen. Wir Young Fans sind ja einiges gewohnt Man hört der Aufnahmen an wie harmonisch die Stimmung dort im Studio gewesen sein musste.
Neil Young alias Regisseur-Pseydonym Bernhard B. Shakey hat diese Session auch filmisch begleitet und in Amerika ist sein 90minütiger Film "Mountaintop" schon ausgestrahlt worden. Ich hoffe das man ihn hier auch mal zu sehen bekommt. `Übrigens das Album wurde in denn klimaneutralsten Aufnahmestudio der Welt aufgenommen.
Studio In the Clouds weit oben in den Rocky Mountains.
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1) Think of me 3:02
2) She Showed me love 13:36
3) Olden Days 4:04
4) Help me lose my Mind 4:14
5) Green is Blue 3:48
6) Shut it Down 3:44
7) Milky Way 5:59
Eternity 2:43
9) Rainbow of Colours 3:35
10) I Do 5:36
Produzenten:
Neil Young & John Hanlon
Musiker:
Neil Young: Gitarre, Piano, Vibraphone, Harmonika, Gesang
Nils Lofgren: Gitarre, Piano, Pumporgel, taps, Gesang
Ralph Molina: Schlagzeug, Gesang
Billy Talbot: Bass, Gesang
Joe Yankee: Glasharmonika