Als ich die Pressemitteilung erhielt, dass Metallica und Lou Reed gemeinsame Sache machen, war mir eins klar! Auch wenn ich der einzige Mensch, Nordkoreaner ausgenommen, auf der Welt bin, der das Joint Venture der Unmöglichkeit, des unvereinbaren nie(freiwillig) hören wird, ich bleibe dabei! Alles hat seine Grenzen! Justin Bieber und Helene Fischer würden auch nicht mit Marduk eine Neuversion vom "Fliegenden Holländer" einspielen. 7 Jahre später und der Überzeugung, dass die, die "Lulu" zur schlechtesten Platte aller Zeiten gewählt haben, wohl recht haben, riskiere ich doch mal ein vorsichtiges reinhören. Schon die ersten genuschelten Textzeilen von Lou Reed machen klar, wohin die Reise geht. Anstatt Zuckerwatte das volle Programm im SM-Studio. Mittlerweile bei "Pumping blood" angekommen, bin ich nicht nur verwirrt, sondern auch irritiert und irgendwie fasziniert. Was für ein unkontrollierter Krach, hier dürfte Lou Reed`s "Metal Machine Music", insbesondere bei "Mistress Dread" mehr als deutlich seinen Nachhall gefunden haben. OK, Heavy Metal für sich alleine ist schon dissonant und für viele Ohren schlimmer als eine chinesische Wasserfolter. Nur was die Künstler über die gesamte Spielzeit zusammenstückeln, war von vornherein auf absolute Ablehnung ausgelegt. Lou Reed war es egal, der war schon immer kontrovers und Metallica hatten sich seit dem schwarzen Album auch nicht mit Ruhm bekleckert. "Iced honey" ist ein Ohrenschmeichler in diesem Höllenritt der schrägen Töne. Warum wurde nicht das ganze Album so gestaltet? Das düstere Horrorkabinett "Cheat on me" ist ein weiteres Beispiel genauso wie "Little dog" dafür, wie sich sicherlich viele das Gesamtwerk gewünscht hätten. Alles in allem ist "Lulu" ein zwiespältiges, sperriges, auch nach mehrmaligen hören sich nicht erschließendes Album. Unter den schlechtesten Alben aller Zeiten nicht unbedingt die Nr.1, aber eins das mehr als Diskussionswuerdig ist und das noch für Jahre
Lulu
Lulu