Captain Beefheart -Doc at the radar station- 1980
Über den biographischen Background des am 15.01.1941 in Glendale/ Kalifornien geborenen und am 17.12.2010 in Arcata/ Kalifornien verstorbenen Musikers Captain Beefheart alias "Don van Vliet" hat bereits unser Mitglied "Rainer the Mage" in seinem Threat "Bat chain puller" umfassende Angaben hervorgebracht, so dass ich mich in diesem Fall ausschließlich über das letzte "Meisterwerk" dieses vielseitigen Künstlers auslassen möchte.
Nach Jahren der vermeintlichen Tristess schien im Jahre 1978 mit dem Erscheinen des Albums "Shiny beast (Bat chain puller)" die Sonne im musikalischen Schaffens des Künstlers wieder aufzugehen. Anmerkung: Dieses Teil erschien seinerzeit nur in den USA und Kanada. Zu sehr hatten ihm die Kritiker, weniger seine Fans, die Alben "Unconditionally guaranteed / Bluejeans & Moonbeams" verübelt, weil sie einen aus ihrer Sicht zu großen Popzuschnitt verzeichneten und letztlich zu wenig innovativ waren. Ich finde diese beiden Platten ebenso bedeutsam, wie andere frühere Highlights, weil sie auch einmal eine andere Seite von diesem Musiker aufzeigten. Und platt und musikalisch blutleer waren sie schon gar nicht.
Als im Jahre 1980 die Platte "Doc at the radar station" herauskam, waren sich sowohl die Vielzahl seiner Kritiker und auch seiner Fans einig, dass sich der Meister wieder auf dem höchsten Level seines musikalischen Schaffens befand, beispielgebend seien hier die Alben von "Safe as milk" bis "Lick my decals off baby" genannt.
Ein großer Unterschied zu den Altwerken bestand trotzdem, der einem erst bei einem Blick in die Historie des Künstlers auffällt. Was an Einfällen, Radikalismen, Ideen und Erfindungen, die die früheren Platten zu solchen Lichtjahre entfernten Meisterwerken machte, kam damals aus der Persönlichkeit, der Spontaneität der Magic Band von Leuten wie Zoot Horn Rollo, Atennae Jimmy Semens, Rockette Morton usw. Von dieser Truppe blieb letztlich nur der Musiker John French übrig, der auf diesem Album jedoch als Multiinstrumentalist vertreten ist.
Auf dieser Platte spielte die neuformierte Band so, wie es ihr Meister Beefheart vorschrieb: minutiös, Ton für Ton und Takt für Takt. Trotzdem pflegt diese Formation einen Sound, wie er seinerzeit auf "Lick my decals off, baby" eingespielt wurde. Lediglich der Keyborder Eric Drew Feldman löst sich bisweilen von diesen Fesseln und kann seinen Stil und seine Persönlichkeit vor allem in dem wunderbaren Instrumental "A carrot is as close as a rabbit gets to a diamond" einbringen.
Wie es scheint, ist es nun der Meister Beefheart, der das Zepter sämtlicher Kompositionen und Aufnahmen in seinen Händen hält und somit die überragende Persönlichkeit und das wahrhafte Genie dieser Musik darstellt.
Eine ähnliche Einflussnahme habe ich auch bei Frank Zappa festgestellt. War er ursprünglich der "Primus Interpares", der die Gestaltung der Musik gemeinsam mit seiner Band/ Mitmusikern entwickelte, so rückte dieser im Verlaufe der Zeit immer von diesem Rahmen ab. Später war Zappa der alleinige Taktgeber und die hieraus resultierende Musik gab ihm bekanntlich recht. Faktisch den selben Weg beschritt Beefheart bei der Einspielung der Platte "Doc at the radar station".
Aber möglicherweise müssen sich musikalische Genies so in den Vordergrund drängen, um deratige Werke überhaupt zu ermöglichen. Und in diesem Fall ist Beefheart in der Form seines Lebens, was den Gesang und das Songwriting anbelangt.
Mit "Doc at the radar" hat sich Beefheart mit seinen Mannen auf einen weiteren Höhepunkt seines Schaffens gehievt. Stellenweise ist die Platte so explosiv, dass man die Energie und Schaffenskraft geradezu verspürt, die an alte Werke wie "Trout mask replica" nahtlos anschließen. Und die verstrichenen 36 jahre nach dem Erscheinen dieses Albums haben es ja auch aufgezeigt, dieses Werk ist schlichtweg überragend.
Die Musik besteht aus einem Füllhorn aus Blues-, Rock-, Avangarde-, Freejazz- und Beefheartelementen, der aus vielen kleinen Teilchen ein stimmiges Gesamtbild ergeben. Bisweilen wird man von der Kraft und den Wirrungen dieser Musik überrollt, doch gibt es zwischendurch auch immer kleine Inseln der Ruhe, um erneut in den Kosmos beefheartischer Musik mitgerissen zu werden.
Ich bin der Meinung surealistisch geprägten Rock kann man nicht zwingender herüberbringen. Für mich bleibt dieses Werk erfrischend, verrückt, unvergleichbar, vielleicht bisweilen wahnsinnig und strahlt trotz alles Wirrungen Wege auf, auf die ich mich immer gerne begeben habe.
Musiker:
Don van Vliet : Vocals, Harmonica, Sppran Sax, Bass Clarinet
Jeff Moris Tepper: Guitars
Eric Drew Feldman : Keyboards
Robert Williams : Drums
Bruce Fowler : Trombone
John French : Guitars, Marimba, Bass and Drums
Musikstücke:
Hot head : 3:20
Ashray heart : 3:23
A carrot is as close as a rabbit gets to a diamond : 1:37
Run paint run run : 3:36
Sue egypt : 2:56
Brickbats : 2:40
Dirty blue gene : 3:50
Best batch yet : 4:59
Telephone : 1:31
Flavor bud living : 0:57
Sheriff of hong kong : 6:33
Making love to vampire with a monkey on my knee : 3:09
[url=youtu.be/wvilUURQpZY]https://youtu.be/wvilUURQpZY[/url]
[url=youtu.be/HR9uPQ73FrE]https://youtu.be/HR9uPQ73FrE[/url]
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LG Kraut-Brain
Über den biographischen Background des am 15.01.1941 in Glendale/ Kalifornien geborenen und am 17.12.2010 in Arcata/ Kalifornien verstorbenen Musikers Captain Beefheart alias "Don van Vliet" hat bereits unser Mitglied "Rainer the Mage" in seinem Threat "Bat chain puller" umfassende Angaben hervorgebracht, so dass ich mich in diesem Fall ausschließlich über das letzte "Meisterwerk" dieses vielseitigen Künstlers auslassen möchte.
Nach Jahren der vermeintlichen Tristess schien im Jahre 1978 mit dem Erscheinen des Albums "Shiny beast (Bat chain puller)" die Sonne im musikalischen Schaffens des Künstlers wieder aufzugehen. Anmerkung: Dieses Teil erschien seinerzeit nur in den USA und Kanada. Zu sehr hatten ihm die Kritiker, weniger seine Fans, die Alben "Unconditionally guaranteed / Bluejeans & Moonbeams" verübelt, weil sie einen aus ihrer Sicht zu großen Popzuschnitt verzeichneten und letztlich zu wenig innovativ waren. Ich finde diese beiden Platten ebenso bedeutsam, wie andere frühere Highlights, weil sie auch einmal eine andere Seite von diesem Musiker aufzeigten. Und platt und musikalisch blutleer waren sie schon gar nicht.
Als im Jahre 1980 die Platte "Doc at the radar station" herauskam, waren sich sowohl die Vielzahl seiner Kritiker und auch seiner Fans einig, dass sich der Meister wieder auf dem höchsten Level seines musikalischen Schaffens befand, beispielgebend seien hier die Alben von "Safe as milk" bis "Lick my decals off baby" genannt.
Ein großer Unterschied zu den Altwerken bestand trotzdem, der einem erst bei einem Blick in die Historie des Künstlers auffällt. Was an Einfällen, Radikalismen, Ideen und Erfindungen, die die früheren Platten zu solchen Lichtjahre entfernten Meisterwerken machte, kam damals aus der Persönlichkeit, der Spontaneität der Magic Band von Leuten wie Zoot Horn Rollo, Atennae Jimmy Semens, Rockette Morton usw. Von dieser Truppe blieb letztlich nur der Musiker John French übrig, der auf diesem Album jedoch als Multiinstrumentalist vertreten ist.
Auf dieser Platte spielte die neuformierte Band so, wie es ihr Meister Beefheart vorschrieb: minutiös, Ton für Ton und Takt für Takt. Trotzdem pflegt diese Formation einen Sound, wie er seinerzeit auf "Lick my decals off, baby" eingespielt wurde. Lediglich der Keyborder Eric Drew Feldman löst sich bisweilen von diesen Fesseln und kann seinen Stil und seine Persönlichkeit vor allem in dem wunderbaren Instrumental "A carrot is as close as a rabbit gets to a diamond" einbringen.
Wie es scheint, ist es nun der Meister Beefheart, der das Zepter sämtlicher Kompositionen und Aufnahmen in seinen Händen hält und somit die überragende Persönlichkeit und das wahrhafte Genie dieser Musik darstellt.
Eine ähnliche Einflussnahme habe ich auch bei Frank Zappa festgestellt. War er ursprünglich der "Primus Interpares", der die Gestaltung der Musik gemeinsam mit seiner Band/ Mitmusikern entwickelte, so rückte dieser im Verlaufe der Zeit immer von diesem Rahmen ab. Später war Zappa der alleinige Taktgeber und die hieraus resultierende Musik gab ihm bekanntlich recht. Faktisch den selben Weg beschritt Beefheart bei der Einspielung der Platte "Doc at the radar station".
Aber möglicherweise müssen sich musikalische Genies so in den Vordergrund drängen, um deratige Werke überhaupt zu ermöglichen. Und in diesem Fall ist Beefheart in der Form seines Lebens, was den Gesang und das Songwriting anbelangt.
Mit "Doc at the radar" hat sich Beefheart mit seinen Mannen auf einen weiteren Höhepunkt seines Schaffens gehievt. Stellenweise ist die Platte so explosiv, dass man die Energie und Schaffenskraft geradezu verspürt, die an alte Werke wie "Trout mask replica" nahtlos anschließen. Und die verstrichenen 36 jahre nach dem Erscheinen dieses Albums haben es ja auch aufgezeigt, dieses Werk ist schlichtweg überragend.
Die Musik besteht aus einem Füllhorn aus Blues-, Rock-, Avangarde-, Freejazz- und Beefheartelementen, der aus vielen kleinen Teilchen ein stimmiges Gesamtbild ergeben. Bisweilen wird man von der Kraft und den Wirrungen dieser Musik überrollt, doch gibt es zwischendurch auch immer kleine Inseln der Ruhe, um erneut in den Kosmos beefheartischer Musik mitgerissen zu werden.
Ich bin der Meinung surealistisch geprägten Rock kann man nicht zwingender herüberbringen. Für mich bleibt dieses Werk erfrischend, verrückt, unvergleichbar, vielleicht bisweilen wahnsinnig und strahlt trotz alles Wirrungen Wege auf, auf die ich mich immer gerne begeben habe.
Musiker:
Don van Vliet : Vocals, Harmonica, Sppran Sax, Bass Clarinet
Jeff Moris Tepper: Guitars
Eric Drew Feldman : Keyboards
Robert Williams : Drums
Bruce Fowler : Trombone
John French : Guitars, Marimba, Bass and Drums
Musikstücke:
Hot head : 3:20
Ashray heart : 3:23
A carrot is as close as a rabbit gets to a diamond : 1:37
Run paint run run : 3:36
Sue egypt : 2:56
Brickbats : 2:40
Dirty blue gene : 3:50
Best batch yet : 4:59
Telephone : 1:31
Flavor bud living : 0:57
Sheriff of hong kong : 6:33
Making love to vampire with a monkey on my knee : 3:09
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LG Kraut-Brain