Mal wieder was neues von mir aus der für mich wichtigen Musikrichtung "Klangimprovisationen". Das Stück erinnert mich irgendwie an Arvo Pärts "Für Alina".
Thomas Köner - Tiento de las nieves
Thomas Köner - sounds
Ivana Neimarevic - piano
Thomas Köner ist ein umtriebiger deutscher Multimediakünstler, der neben CDs/DVDs u.a. schon für diverse Museen Klanginstallationen eingerichtet hat, für Stummfilme oder andere Filmproduktionen Soundtracks komponierte und auch die Zusammenarbeit mit anderen Künstlern nicht scheut. So war er Teil des Duos Porter Ricks, und unter dem Namen „Kontakt der Jünglinge“ Partner von Asmus Tietchens. Musikalisch lässt er sich unter Dark Ambient einsortieren, für erste musikalische Vergleiche sind bekanntere Namen wie Steven Wilsons Projekte „Bass Communion“ oder „Continuum“ zu nennen, ebenso können manche Fripp-Soundscapes als Vergleich dienen.
„Tiento de las Nieves“ ist, wenn ich richtig gezählt habe, die 11. Veröffentlichung unter seinem Namen. „Tiento“ ist ein Begriff für eine im spanischen gebräuchliche Musikform für Tasteninstrumente. Köners Tiento (übersetzt „Schnee-Tiento“) bezieht sich auf eine Passage aus Fridtjof Nansen 'Farthest North: Being the Record of a Voyage of Exploration of the Ship Fram 1893-96, and of a Fifteen months' Sleigh Journey'. Das Thema Schnee/Eis tauchte schon früher in seinen Werken auf, z.B. auf den Alben „Permafrost“ und „Nunatak Gongamur“.
Diese CD ist meiner Meinung nach die zugänglichste Aufnahme Köners bisher. Er bevorzugt oft den musikalischen Ansatz, Töne im zeitlichen Raum zu verorten und sie nicht Schicht um Schicht übereinander zu lagern. So gibt er auf diesen knapp 68 minütigem Stück jedem Ton/Klang ausreichend Zeit zum Er- und Verklingen, bevor der nächste startet. Ausgangspunkt diesmal sind Anschläge auf dem Piano (gespielt von Ivana Neimarevic), mal nur ein einzelner Ton, mal auch drei, vier Töne in Abfolge, die mit unterlegten Hall ertönen und von Köner aufgegriffen und mit den für ihn typischen langgestreckten Sounds verknüpft werden, bis sie in der Stille verklingen, bevor eine neue Sequenz startet.
Das klingt in der reinen Beschreibung eher unspannend, ist im klanglichen Ergebnis aber ungemein faszinierend. Besonders unter dem Kopfhörer entsteht durch die Transparenz und Räumlichkeit der Aufnahme eine Sogwirkung, die mich visuell an japanische Steingärten erinnert. Scheinbar passiert wenig, aber wenn man mit offenen Ohren hinhört, öffnen sich Klangwelten, hervorgerufen allein durch die Verschiebung der Tonhöhen, oder der Veränderung in den Frequenzen.
Für mich gehört Köner seit Jahren zu den Ausnahmemusikern dieser Richtung und mit diesem Album hat er wiederum ein prägendes Album hinzugefügt.
Hier kann man reinhören:
Tiento de las nieves (excerpt)
trurl
Thomas Köner - Tiento de las nieves
Thomas Köner - sounds
Ivana Neimarevic - piano
Thomas Köner ist ein umtriebiger deutscher Multimediakünstler, der neben CDs/DVDs u.a. schon für diverse Museen Klanginstallationen eingerichtet hat, für Stummfilme oder andere Filmproduktionen Soundtracks komponierte und auch die Zusammenarbeit mit anderen Künstlern nicht scheut. So war er Teil des Duos Porter Ricks, und unter dem Namen „Kontakt der Jünglinge“ Partner von Asmus Tietchens. Musikalisch lässt er sich unter Dark Ambient einsortieren, für erste musikalische Vergleiche sind bekanntere Namen wie Steven Wilsons Projekte „Bass Communion“ oder „Continuum“ zu nennen, ebenso können manche Fripp-Soundscapes als Vergleich dienen.
„Tiento de las Nieves“ ist, wenn ich richtig gezählt habe, die 11. Veröffentlichung unter seinem Namen. „Tiento“ ist ein Begriff für eine im spanischen gebräuchliche Musikform für Tasteninstrumente. Köners Tiento (übersetzt „Schnee-Tiento“) bezieht sich auf eine Passage aus Fridtjof Nansen 'Farthest North: Being the Record of a Voyage of Exploration of the Ship Fram 1893-96, and of a Fifteen months' Sleigh Journey'. Das Thema Schnee/Eis tauchte schon früher in seinen Werken auf, z.B. auf den Alben „Permafrost“ und „Nunatak Gongamur“.
Diese CD ist meiner Meinung nach die zugänglichste Aufnahme Köners bisher. Er bevorzugt oft den musikalischen Ansatz, Töne im zeitlichen Raum zu verorten und sie nicht Schicht um Schicht übereinander zu lagern. So gibt er auf diesen knapp 68 minütigem Stück jedem Ton/Klang ausreichend Zeit zum Er- und Verklingen, bevor der nächste startet. Ausgangspunkt diesmal sind Anschläge auf dem Piano (gespielt von Ivana Neimarevic), mal nur ein einzelner Ton, mal auch drei, vier Töne in Abfolge, die mit unterlegten Hall ertönen und von Köner aufgegriffen und mit den für ihn typischen langgestreckten Sounds verknüpft werden, bis sie in der Stille verklingen, bevor eine neue Sequenz startet.
Das klingt in der reinen Beschreibung eher unspannend, ist im klanglichen Ergebnis aber ungemein faszinierend. Besonders unter dem Kopfhörer entsteht durch die Transparenz und Räumlichkeit der Aufnahme eine Sogwirkung, die mich visuell an japanische Steingärten erinnert. Scheinbar passiert wenig, aber wenn man mit offenen Ohren hinhört, öffnen sich Klangwelten, hervorgerufen allein durch die Verschiebung der Tonhöhen, oder der Veränderung in den Frequenzen.
Für mich gehört Köner seit Jahren zu den Ausnahmemusikern dieser Richtung und mit diesem Album hat er wiederum ein prägendes Album hinzugefügt.
Hier kann man reinhören:
Tiento de las nieves (excerpt)
trurl