Triumvirat - Spartacus
(1975 - Barthelt, Fritz, Köllen)
Mastermind bei Triumvirat ist der Keyboarder Jürgen Fritz. Und schon nach wenigen Sekunden des Albums weiß man, wen er sich als Vorbild genommen hat: Keith Emerson von ELP.
Triumvirat machen etwas, bei dem man vielleicht zuerst nicht weiß, ob man es gut oder einfach nur plagiatorisch finden soll: sie klingen so sehr nach ELP, daß teilweise kaum ein Unterschied zu den Vorbildern aus England zu hören ist. Jürgen Fritz, zusammen mit seinen Mitstreitern Helmut Köllen am Baß und Hans Bathelt am Schlagzeug, läßt sich ganz offensichtlich von solchen Werken wie "Tarkus", "Trilogy" und "Brain Salad Surgery" inspirieren.
Triumvirat sind also eine echte Cloneband. Wer keine Clonebands mag, weil das Ergebnis vielleicht etwas unoriginell scheinen mag, bekommt bei Triumvirat ein Paradebeispiel einer Cloneband. Doch egal wie man nun dazu steht oder nicht, es ist eine sehr reife Leistung, über weite Strecken so sehr nach ELP zu klingen, daß einzelne Tracks von Spartacus auch ohne jede Umbearbeitung auf so manches ELP-Album passen würden. Fritz' Spielweise ähnelt stellenweise so stark der Emersons, daß es schon beachtlich ist. Aber auch die Instrumentierung (inklusiver diverser Moog-Sounds und Orgelspielereien) ist so stark an ELP angelehnt, daß - auch wenn die Grundidee sicherlich nicht originell ist - das Resultat beeindruckend wirkt auf mich.
Hätten anstelle von Jürgen Fritz und Co. Emerson, Lake and Palmer, sagen wir mal 1978, anstelle von Works 2 ein Album wie "Spartacus" veröffentlicht, hätte man ELP allenfalls eine gewisse Selbstähnlichkeit und etwas geringere Komplexität vorwerfen können, aber ich bin mir sicher, daß sich Spartacus als spätes Meisterwerk der Band im Sturm der Punk-Ära etabliert hätte. Zumindest ist das Werk musikalisch um einiges besser als das, was ELP in den späten 70er Jahren veröffentlichten.
Da es nun aber nicht ELP sind, die hier spielen, sondern die deutsche Band Triumvirat kann man das ganze sicherlich schnell angewidert als Ideenklau abtun. Das würde aber der durchgängig guten Musik nicht gerecht werden. Wer ELP zu schätzen weiß und nicht aus prinzipiellen Gründen Clonebands verabscheut, der bekommt hier von Triumvirat ein schönes Album geboten. Fritz komponiert gefällige Melodien die im ELP-Stil gespielt werden, dabei gibt es - als Unterschied zu ELP - allerdings keine freizügigen Improvisationen oder zeitgemäße Bearbeitungen klassischer Musikstücke. Triumvirat setzen die Thematik ihres Konzeptalbums in den Vordergrund - den Werdegang des Sklaven Spartacus, der sich gegen Rom erhob. Natürlich gibt es diverse instrumentale Soli von Fritz, aber diese Stellen haben ein strikteres Format als der Mitteilteil von "Trilogy" z.B.
Fritz konzentriert sich also mehr auf Melodie gepaart mit Spieltechnik und das alles sehr gekonnt. Er erreicht dabei zwar nicht die Virtuosität oder auch den Wagemut von Emerson, doch sein Spiel ist durchweg gelungen. Triumvirat haben in den 70er Jahren eine ganze Reihe von Alben veröffentlicht, die alle dem ELP-Format mehr oder minder folgen. Es fehlen allein die Balladen im Stile von Greg Lake. Fritz, als dominierender Kopf der Gruppe, orientiert sich allein an Emerson.
Wenn man bedenkt, daß es von ELP in den 70ern nach 1974 kaum noch wirklich gutes zu hören gab, und dort Triumvirat ihre Werke veröffentlichten, kann man die Band als echte Alternative sehen. Natürlich ist das niemals sehr originell, aber einfach so gekonnt in Szene gesetzt, daß Fans von ELP, die nichts prinzipiell gegen Clonebands haben, hier mit Spartacus ein gutes Album präsentiert bekommen, das zwar nicht an die ELP vor 1974 herankommt, aber wirklich gefallen kann.
Wer ELP mag, sollte Triumvirat also auf jeden Fall probehören. Leider sind zur Zeit einige Alben - darunter auch Spartacus - nicht auf CD mehr erhältlich. Da aber Triumvirat 2001 ein neues Album veröffentlichen werden und die EMI vorhat, den Backkatalog der Gruppe auch 2001 wieder zu veröffentlichen, wird man wohl noch dieses Jahr Gelegenheit bekommen, die Gruppe für sich zu entdecken.
11/15 Punkte
(1975 - Barthelt, Fritz, Köllen)
Mastermind bei Triumvirat ist der Keyboarder Jürgen Fritz. Und schon nach wenigen Sekunden des Albums weiß man, wen er sich als Vorbild genommen hat: Keith Emerson von ELP.
Triumvirat machen etwas, bei dem man vielleicht zuerst nicht weiß, ob man es gut oder einfach nur plagiatorisch finden soll: sie klingen so sehr nach ELP, daß teilweise kaum ein Unterschied zu den Vorbildern aus England zu hören ist. Jürgen Fritz, zusammen mit seinen Mitstreitern Helmut Köllen am Baß und Hans Bathelt am Schlagzeug, läßt sich ganz offensichtlich von solchen Werken wie "Tarkus", "Trilogy" und "Brain Salad Surgery" inspirieren.
Triumvirat sind also eine echte Cloneband. Wer keine Clonebands mag, weil das Ergebnis vielleicht etwas unoriginell scheinen mag, bekommt bei Triumvirat ein Paradebeispiel einer Cloneband. Doch egal wie man nun dazu steht oder nicht, es ist eine sehr reife Leistung, über weite Strecken so sehr nach ELP zu klingen, daß einzelne Tracks von Spartacus auch ohne jede Umbearbeitung auf so manches ELP-Album passen würden. Fritz' Spielweise ähnelt stellenweise so stark der Emersons, daß es schon beachtlich ist. Aber auch die Instrumentierung (inklusiver diverser Moog-Sounds und Orgelspielereien) ist so stark an ELP angelehnt, daß - auch wenn die Grundidee sicherlich nicht originell ist - das Resultat beeindruckend wirkt auf mich.
Hätten anstelle von Jürgen Fritz und Co. Emerson, Lake and Palmer, sagen wir mal 1978, anstelle von Works 2 ein Album wie "Spartacus" veröffentlicht, hätte man ELP allenfalls eine gewisse Selbstähnlichkeit und etwas geringere Komplexität vorwerfen können, aber ich bin mir sicher, daß sich Spartacus als spätes Meisterwerk der Band im Sturm der Punk-Ära etabliert hätte. Zumindest ist das Werk musikalisch um einiges besser als das, was ELP in den späten 70er Jahren veröffentlichten.
Da es nun aber nicht ELP sind, die hier spielen, sondern die deutsche Band Triumvirat kann man das ganze sicherlich schnell angewidert als Ideenklau abtun. Das würde aber der durchgängig guten Musik nicht gerecht werden. Wer ELP zu schätzen weiß und nicht aus prinzipiellen Gründen Clonebands verabscheut, der bekommt hier von Triumvirat ein schönes Album geboten. Fritz komponiert gefällige Melodien die im ELP-Stil gespielt werden, dabei gibt es - als Unterschied zu ELP - allerdings keine freizügigen Improvisationen oder zeitgemäße Bearbeitungen klassischer Musikstücke. Triumvirat setzen die Thematik ihres Konzeptalbums in den Vordergrund - den Werdegang des Sklaven Spartacus, der sich gegen Rom erhob. Natürlich gibt es diverse instrumentale Soli von Fritz, aber diese Stellen haben ein strikteres Format als der Mitteilteil von "Trilogy" z.B.
Fritz konzentriert sich also mehr auf Melodie gepaart mit Spieltechnik und das alles sehr gekonnt. Er erreicht dabei zwar nicht die Virtuosität oder auch den Wagemut von Emerson, doch sein Spiel ist durchweg gelungen. Triumvirat haben in den 70er Jahren eine ganze Reihe von Alben veröffentlicht, die alle dem ELP-Format mehr oder minder folgen. Es fehlen allein die Balladen im Stile von Greg Lake. Fritz, als dominierender Kopf der Gruppe, orientiert sich allein an Emerson.
Wenn man bedenkt, daß es von ELP in den 70ern nach 1974 kaum noch wirklich gutes zu hören gab, und dort Triumvirat ihre Werke veröffentlichten, kann man die Band als echte Alternative sehen. Natürlich ist das niemals sehr originell, aber einfach so gekonnt in Szene gesetzt, daß Fans von ELP, die nichts prinzipiell gegen Clonebands haben, hier mit Spartacus ein gutes Album präsentiert bekommen, das zwar nicht an die ELP vor 1974 herankommt, aber wirklich gefallen kann.
Wer ELP mag, sollte Triumvirat also auf jeden Fall probehören. Leider sind zur Zeit einige Alben - darunter auch Spartacus - nicht auf CD mehr erhältlich. Da aber Triumvirat 2001 ein neues Album veröffentlichen werden und die EMI vorhat, den Backkatalog der Gruppe auch 2001 wieder zu veröffentlichen, wird man wohl noch dieses Jahr Gelegenheit bekommen, die Gruppe für sich zu entdecken.
11/15 Punkte