Martha Velez – Fiends & Angels

1968 in London aufgenommen und 1969 veröffentlicht, gehört diese Scheibe zu den damals weniger bekannten des britischen Bluesbooms, obwohl , angesichts der Liste der auffahrenden Musiker das Herz eines jeden Brit-Blues-Liebhaber hätte höher schlagen müssen:


John Almond - Saxophone
Brian Auger - Organ
Duster Bennett - Harmonica
Dave Bidwell - Drums
Jack Bruce - Bass
Jim Capaldi - Drums
Eric Clapton - Guitar
Jeff Condon - Horn
Keef Hartley - Drums
Rick Hayward - Guitar
Spit James - Guitar
Paul Kossoff - Guitar
Chris Mercer - Saxophone
Mitch Mitchell - Drums
Terry Noonan - Horn
Bud Parkes - Horn
Christine Perfect - Keyboards
Pete Shelley - Keyboards
Andy Sylvester - Bass
Gary Thain - Bass
Derek Wadsworth - Horn
Mick Weaver - Keyboards
Stan Webb - Guitar
Chris Wood – Saxophone


Und das war ja wohl ein „who’s who“ der Szene, Liebhaber von Cream, Traffic, Chicken Shack, Free, Fleetwood Mac waren hier angesprochen....
Für mich damals keine Frage, ich konnte einer amerikanischen Ausgabe der auf SIRE/LONDON erschienenen LP habhaft werden.

Viele Köche , so sagt man , können den Brei verderben.
Das ist hier nicht unbedingt der Fall gewesen.
Die Musik wirkt nicht orientierungslos, typischer Blues-Rock der Zeit, hier mit einer starken Ausrichtung auf die Bläser.
Dazu Martha Velez mit einer durchaus ausdrucksstarken Stimme, mit Einflüssen aus Rock, R’n’B, Jazz. Gelegentlich erinnert das an Julie Driscoll, aber auch wieder an Janis Joplin.
Gewissermaßen hatte Blue Horizon damals eine gewisse „Vormachtstellung“ und möglicherweise mag das dazu beigetragen haben, dass diese, bereits im abflauenden Prozess des britischen Bluesbooms entstandene Scheibe, eben nicht auf Blue Horizon erschienen, nicht mehr den wohl verdienten Erfolg hatte.(?)
Merkwürdigerweise taucht dann das Stück „I’m gonna leave you“ auf der 3erCD „The Blue Horizon Story Vol.1“ auf. (Lizenzen???) So kam die Platte dann letztlich auch auf diesem Label heraus.(1970)

Wie es sich auch immer verhalten haben mag, hier die Titel:



1.I'm Gonna Leave You (4:07)
2.Swamp Man (2:54)
3.A Fool For You (4:45)
4.In My Girlish Days (2:43).
5.Very Good Fandango (0:38)
6.Tell Mama (2:13) .
7.Feel So Bad (5:17).
8.Drive Me Daddy (4:52) .
9.It Takes A Lot To Laugh, It Takes A Train To Cry (2:59) .
10.Come Here Sweet Man (5:09).
11.Let The Good Times Roll (2:57)


Wolfgang

Ich hatte die Musik auf dem Tonband, auf der Musikcassette endlich habe ich sie auf CD. Interessant ist diese Zusammenstoß des englischen Blueses mit soulig-funkiger Interpretation von Martha Velez.

Mit vollem Namen : Martha Carmen Josephine Hernandéz Rosario de Veléz
erinnerte sich in einem Interview an diese Besatzung in einzelner Songs :

The musicians on "Fiends and Angels" track by track from what Martha remembers are:

1. I'm Gonna Leave You
Eric Clapton Lead guitar, Jack Bruce Bass, Mitch Mitchell (probably) Duster Bennett harp
2. Swamp Man
Paul Kossoff Lead guitar, Jim Capaldi drums
3. Fool for You
Paul Kossoff Lead guitar, Jim Capaldi drums, Christine McVie(?) piano (She was Christine Perfect at the time-shy girl - the only other female musician at the sessions)
4. In My Girlish Days
Chicken Shack: Stan Webb Lead Guitar, Christine McVie Piano, Andy Silvester bass, Dave Bidwell drums
5. Very Good Fandango
Martha Velez Opera Vocal Only No Instruments
6. Tell Mama
Rick Hayward lead guitar
7. Feel So Bad
Eric Clapton Lead guitar, Jack Bruce Bass & Harmonica, Mitch Mitchell drums
8. Drive Me Daddy
Eric Clapton. Lead Guitar, Brian Auger organ
9. It Takes a Lot to Laugh, It Takes a Train to Cry
Chicken Shack: Stan Webb Lead Guitar, Christine McVie Piano, Andy Silvester bass, Dave Bidwell drums
10. Come Here Sweet Man
Paul Kossoff Lead Guitar, Chris Wood Flute, Jim Capaldi drums
11. Let the Good Times Roll
Chicken Shack Stan Webb Lead guitar, Christine McVie Keyboards, Andy Silvester bass, Dave Bidwell drums

Der Name der Platte ist ihr eingefallen als sie beobachtete das Verhalten von Musiker ( sie war schon damals eine diplomierte Psychologin) :

"The album title, "Fiends and Angels" came to me because everyone was such a fiend, ferocious, dangerous, mad about playing, that is when they played, and sweet, pristine, shy and innocent angelic when they were not playing."

Sonst kann ich diese wunderbare Rezi von Firebyrd nicht zufügen !

Ps. Koss in "Swampland" ist einfach göttlich !


Hier zu reinschnuppern :

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ich könnte Euch knutschen - Koss spielt hier Leadgitarre und ich kenne das nicht, muss ich sofort nachholen

trurl

Eine schöne auf den Punkt gebracht Rezi einer Künstlerin, die nie im Rampenlicht einer größeren Zuhörerschaft stand. Die von dir verfasste Rezitation jährt sich dieses Jahr zum zehnten Male und ich vermute, dass sich die meisten Artisten dieses Forums nicht mehr an diese außergewöhnliche Sängerin erinnern.

In der Tat erinnert ihre ausdrucksstarke Stimme an Ausnahmesängerinnen wie Janis Joplin, Julie Driscoll und auch Beth Hart und trotzdem vermag ihr Gesang eigene Akzente zu setzen, die ihren eigen Charme entwickeln. Sicherlich rührt dieses auch von ihrer klassischen Gesangsausbildung.

Als Ergänzung zu ihrer Person möchte ich noch anmerken, dass sie mit dem Trompeter Keith Johnson verheiratet ist, der u. a. auf Einspielungen der Paul Butterfield Bluesband, Elephant's Memory, Van Morrison und Etta James mitgewirkt hat.

Wer Bluesrock der damaligen Zeit wertschätzt, sollte sich diese Platte noch einmal anhören. Obwohl an dem Album zahlreiche prominente Musiker beteiligt waren, wird mit dem Hörer eine schlüssige und abwechlungsreiche Einspielung präsentiert.


LG White Bird

gefällt mir. Danke für die Rezi

huch, bin ja mal glatte 10 Jahre zu spät.... :ee

klingt wirklich interssant für mich, die Preise leider auch.
Am großen Fluß werden 100-150 teuronen für die CD aufgerufen :haut :haut :haut

Wir hatten Glück und haben uns vor gut 6 Monaten bei Amazon die CD für 16 Euronen gekauft. Und sie war auch noch in einem perfekten Zustand.

danke für die Vorstellung, die Martha Velez schaffte doch glatt den Weg auch zu mir.

tja, wie sagte schon Bundesbirne vor vielen Jahren : Wer zu spät kommt, den bestraft das Leben

:'-( :'-(