Liebe Tatort-Fangemeinde,

was geht denn da mittlerweile ab? Nachdem der Münsteraner "Tatort" nach wie vor in die Kinderstunde gehört, sind deren Folgen mittlerweile ja fast das Highlight der Sonntagabend-Krimis.

Was waren das für abgedrehte, unsägliche Folgen, die den Zuschauern die letzten Sonntage vorgesetzt wurden:

• Schattenleben - hier verspielt Wotan Wilke Möhring langsam aber sicher seinen guten Ruf als guter Schauspieler.
  
• Flash - Der Münchener Tatort, meist eine sichere Bank, ermittelt im Umfeld demenzkranker und macht sich eine Psychofritzen zum Gehilfen. Puh!
  
• In seinen Augen - Heike Makatsch sollte besser wieder VIVA moderieren. Oder gar nichts.
  
• Das Verhör - Mein lieber Schwan, was für ein Schwachsinn im Bundeswehr-Milieu. Schlimmer geht's fast gar nicht mehr. Odenthal ist mittlerweile ein Garant für miese Kost.
  
• Risiken mit Nebenwirkungen - Zürich probiert's auch mal. Peng - daneben und vorhersehbar. Kind ist krank, Pharmaindustrie stopft gerade erprobte Medikamente in es hinein, Kind wird kranker, Pharmaindustrie bietet Schweigegeld, ...bla bla bla
  
• Murot und das Gesetz des Karma - Tukor, ...man mag ihn oder nicht. Ich nicht mehr - zu abgedreht.
  
• Das Tor zur Hölle - Die Österreicher waren mal viiiel besser. Hier der Exorzist für Arme. Himmel, was für ein Schwachsinn.
  
• Die Rache an der Welt - Haha, die alte Furtwängler. "Ermittelt" hier völlig überfordert im Migrantenmilieu.
  
• Leben Tod Ekstase - Jesses, durchgeknallte Psychos begehen unter Einnahme von seltsamen Psychopharmaka reihenweise dubiose Selbstmorde. Unter Verdacht steht ein selbstverliebter Psychodoktor, letztendlich sind es ja seine Schäfchen, die mittlerweile im Jenseits sind.
  

Bleibt ein Highlight zu nennen:

Der Mörder in mir - Spannend bis zur letzten Sekunde dieser Stuttgarter Tatort mit Richy Müller und Felix Klare. Hier lohnt es sich, die Mediathek anzuwerfen, sofern nicht bereits geguckt wurde.

kann Dir leider nur zustimmen.
Ich gugg schon gar nicht mehr regelmässig.
Vor gar net allzu langer Zeit habe ich jeden Sonntag Tatort geguggt.
Letzten Sonntag habe ich mal wieder (leider), gehörte zu Schwachsinns-Filmen des Jahres (bisher).

Frau C. und ich geben dem Tatort und sonstigen Krimis/Spielfilmen etc. 10-15 Minuten. Dann wird abgestimmt, ob zuende geguckt wird oder nicht.

Den Münsteraner oder die mit "Odenthal" werden gar nicht mehr eingeschaltet.

Gestern haben wir die Serie "Der junge Wallander" begonnen. Von den Skandinaviern kann man sich abgucken, wie gute Krimis gemacht werden.

Möhring und Furtwängler habe ich gesehen, allerdings könnte ich die Handlung nicht wiedergeben. Bezeichnend!
Wenn Tatort, dann schau ich mir die alten "Schinken" mit Finke, Markowitz, Trimmel, Haferkamp etc. an.

... wenn überhaupt gucke ich nur die Tatorte in denen noch ordentlich geraucht wird ...

Tatort ist entweder albern oder anstrengend-bemüht. Wir sind nun mal das Land der Langweiler, das schlägt sich auch in der Krimikost aus diesem unseren Lande wieder.
Britische Krimiserien wie Line Of Duty zeigen, wie‘s geht. Auch die Skandinavier können Krimi.

Und ein lustiger Tatort? Dafür haben wir den Tatortreiniger mit dem fantastischen Bjarne Mädel!

Den Tatort nebst verwandten Staffeln sehen wir seit über 20 jahren nicht mehr.

Wie frimp schon anmerkte, dass können die Skandinavier, Engländer und Franzosen wesentlich besser.

Kann mich da auch nur Triskell anschließen. Wenn überhaupt, schaue ich mir nur alte Folgen an (wobei ich Schimanski auch nie abkonnte!). Letztens beim zappen stieß ich auf nen Münsteraner Tatort (wobei ich jetzt hörte, daß ein Großteil davon in Köln gedreht wird), war so ne surreale Geschichte, einfach nur ätzend für mich.

Bei den Skandinavier gebe ich Dir recht. Mit englischer Krimis kannste mir jagen.

Als Tatort-Folgen-Sammler muss ich auch was dazu schreiben:

Ja, die letzten waren überwiegend grottig. Das liegt halt auch im System der Öffentlich-Rechtlichen - entweder man traut dem Zuschauer gar nix zu und fährt die lullige "Mainstream-Linie" (Odenthal, Lindholm, Falke, Münster) oder man macht das Gegenteil und schert sich einen Dreck um Konventionen (Murot, Karow - Berlin).

Ich finde aber, dass es auch teilweise gute Ansätze gibt, die nur nicht so im Fokus der großen Öffentlichkeit stehen: Saarbrücken finde ich richtig gut, Dresden hat sich nach dem Ermittlerinnen-Wechsel stark verbessert, Stuttgart hat sich echt gemausert und Bremen ist immer mal wieder schräg, aber mutig. Dazu gibt es immer mal wieder Highlights aus Dortmund oder München (letztere nicht mehr so häufig).

Es ist im übrigen wie in der Musik - manche "alten Schlachtrösser" haben sich abgenützt und im Nachhinein wird vieles verklärt. Glaubt mir, ich kenne viele der alten Tatort - da war auch verdammt viel Mist dabei. Klasse fand ich durchgängig eigentlich nur Finke und Haferkamp, Stoever und Brockmöller waren am Anfang auch ziemlich gut (Haltung!), aber macht euch mal die Mühe und schaut auf YT nach Roiter, Bülow oder Brinkmann - gruselig. Schön auch das Experiment Tatort op platt "Wat Recht is, mutt Recht bliewen" von 1982 mit Uwe Dallmayer als Kommissar Schnoor (Eintagsfliege) - da ist es spannender, der Farbe an der Wand beim Trocknen zuzuschauen.

Mit Schimanski geht es mit so wie Dan - das war zwar stilistisch "revolutionär" vom WDR, so direkt nach dem Beamtentyp Haferkamp, aber die Stories sind meistens ziemlich dünn und nicht wirklich überzeugend. Und Spannung gibt es beim Tatort sowieso selten...

Dennoch sind auch einige Perlen im trüben Gewässer: meine etwas neueren Highlights

Batic & Leitmeyer: Nie wieder frei sein (2010), Der oirde Depp (2008), Der tiefe Schlaf (2012)
Stark & Ritter: Machtlos (2013), Batu. Der Weg ins Paradies (2012), Dellwo & Sänger: Weil sie böse sind (2010)
Borowski und der stille Gast 1 und 2 (2012 und 2015) Blum: Herz aus Eis (2009)

also, der tatort Gestern Abend mit Schenk und Ballauf , hat mir jetzt mal wieder richtig gut gefallen.
Geschichte straight erzält, so dass man mitkommt ohne sein Gehirn zu verknoten
Nicht nur Psycho - Scheiss
Und die Auflösung war auch einigermassen logisch dargestellt.
Fand ich gut
Jedenfalls wesentlich besser als all der Schrott der vergangenen Wochen, soweit ich überhaupt geguggt habe.
Münsteraner, Folkert und Furtwängler Tatorte zum Bsp, schalt ich schon lange gar net mehr ein.

An anderer Stelle hatte ich es bereits erwähnt - hier läuft des Öfteren WDR 5.

Am Montag gab es eine Kritik zu dem Kölner Tatort. Selbige hörte sich sehr begeistert an. Wer Interesse hat: Kritik zum Kölner Tatort.

Bewusst schaue ich das gar nicht. Rein zufällig bruchstückweise, wenn meine Frau das guckt. Ich lese dabei. Die Münsteraner sind ulkig, die spröde Furtwängler ist eine gute Schauspielerin.

Bewusst schaue ich nur Heute Journal, Heute Show, ZDF Magazin Royal und Tagesthemen. Das war's.

Mein Lieber, knapp daneben ist auch daneben. Dann schaue dir mal den 6 Teiler "Vigil" an, der vor kurzem im ZDF lief. Spannungsreicher kann man eine derartige Geschichte nicht erzählen.

That's right. Diese spannende Serie haben wir damals auch gesehen. Für die, die sie verpasst haben und die auf spannende Thriller stehen: Die Mediathek hat sie noch im Vorratsschrank.

Dann ist das eh nichts für mich. Diese Mehrteiler mochte ich nie. Sorry!

Kann ich grundsätzlich verstehen - diese unüberschaubar langen Serien konnte ich auch nie ab. Ein definitives Ende muss sein, und möglichst max. sechs Folgen. Ganz wenige Ausnahmen waren zugelassen (Heimat, Herr der Ringe, Die Magd...)

Klar, bei Deinem Gedächtnis bietet sich das schließlich auch nicht so an!

Ich wasch Dir gleich mal den Kopp.

Zurück zum Tatort.
Also den Freiburger Tatort gestern, fand ich richtig gut.
Spannend erzählt, nicht so verschwurbelt, sondern nachvollziehbare Story.
Interessante Wendungen bis zur (unerwarteten) Aufklärung.
Diebeiden Freiburger Ermittler finde ich auch sympathisch.
Leider mittlerweile eine Ausnahme unter den Tatorts, die sonst so kommen
Jetzt aber mal zwei gute Tatorts hintereinander ... klasse

Yes, it was. Schwurbelfrei, geradlinig erzählt, Kommissare ohne persönliche Defizite, recherchiert in "normalem" Milieu und dennoch spannend.

Und der Kölner hat sowieso nur selten Aussetzer

Wirklich spannend, das haben die Briten echt gut gemacht.