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Stephan Eicher - Homeless Songs

Diese Musik ist nicht effekthaschend, noch ist sie reißerisch oder treibend, sie verführt einfach nur zur Einkehr, zur Stille und Wahrnehmung von Zufriedenheit...

firebyrd

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Stephan Eicher - Homeless Songs

 ·  Gepostet: 08.11.2019 - 19:27 Uhr  ·  #571834
Stephan Eicher - Homeless Songs

Einer der Kultsongs der Neuen Deutschen Welle kam eigentlich aus der Schweiz, „Eisbär“ der Band Grauzone (1980/1). Einer der Bandmitglieder war Stephan Eicher, der Schweizer Sänger, Komponist und Singer/Songwriter. Der 1960 Geborene startete nach Auflösung der Gruppe seine Solo-Karriere.

Zunächst musikalisch auch noch im Bereich des Elektro-Pop unterwegs, und nach dem Erfolg seines Albums „Engelberg“ (1991) veränderte der Musiker den Fokus seiner Musik auf mehr akustisch ausgerichtete Klänge, er sang dazu auf Deutsch, Französisch und Englisch, mitunter auch auf Italienisch oder einem Schweizer Dialekt.

Und nun ein neues Album, sehr bedächtig und ruhig im Ausdruck, nahe an der Grenze zu Chansons. Zu der Ausrichtung zu "Homeless Songs" selbst bemerkt der Künstler: „Heimatlos – da mir scheint, dass diese Lieder keinen Platz haben im heutigen Musikbetrieb. Sie sind woanders zu Hause.“ Melancholisch ziehen die vierzehn Songs ihre Runden, die Musik erzeugt ein angenehmes Wohlgefühl, allein Eicher hält mit seiner verhaltenen Stimme die Stimmung am Boden.

Diese Stimmung kann Gänsehaut und Schauer den Rücken hinunter verursachen, wenn dann, und das ist einer meiner persönlichen Lieblingssongs, „Haiku – Papillons“, ertönt. Anfangs liest Rudolph Stalder das Gedicht „Summerabe“ vor, und dann wird es ganz melancholisch und warmherzig, Streicher, eine Pedal Steel und diese schwebende leichte Atmosphäre, die zum Schluss erneut mit einem Poem ausklingt. Ähnlich tief bewegend ist „Toi et ce monde“, aber dieses Gefühl tritt darüber hinaus auch bei anderen Songs auf, „Still“, mundartlich vorgetragen, oder „La Fête est finie“, alles das sind so wunderschöne Lieder, sie alle können ganz warm und weich das Herz erfreuen.

Ja, ich muss Stephan Eicher Recht geben, solche niveauvolle und durchdachte Musik hat in der Tat keinen Platz im heutigen Musikbetrieb. Diese Musik ist nicht effekthaschend, noch ist sie reißerisch oder treibend, sie verführt einfach nur zur Einkehr, zur Stille und Wahrnehmung von Zufriedenheit, das ist dem Protagonisten genial gelungen.

Stephan Eicher (vocals, banjo, harmonica, stringmachine, acoustic guitar, percussion, nylon guitar, melotron, optigan, string arrangements)
Martin Gallop (acoustic guitars, pedal steel, piano, autoharp, bass, celesta, percussion, melotron, Wurlitzer, autotunevocals, electric guitars, banjo, drums, Juno synthesizer, Hammond, accordion, harmonium, melodica, glockenspiel)
Reyn Ouwehand (piano, bass, orchestral arrangement, conducting, Jupiter synthesizer, celesta, accordion, marxophone, glockenspiel, Hohner pianet, CP 70, drums, dulcitone, string arrangement)
Ibadet Ramadani (harmony vocals)
Friedrich Paravicini (arrangement and string instruments)
Captain Schmidt@Takt & Ton Schmidt (drums)
Gildas Bocle (double bass)
Dan Reeder (piano, vocals)
Simon Baumann (drums)
Axelle Red (vocals)
Christophe Miossec (vocals)
Jean-Philippe Audin (cello)
Fred Pallas (alto)
Johan Renard (violon)
Baptiste Germser (horn)
Gregor Hildebrandt (spoken words)

1 Si tu veux (Que je chante)
2 Homeless Song
3 Prisonnière
4 Niene Dehei
5 Je n’attendrai pas
6 Monsieur - Je ne sais pas trop
7 Broken
8 Gang Nid Eso
9 Haiku – Papillons
10 Né un ver
11 Toi et ce monde
12 Still
13 La fête est finie
14 Wie Einem Der Gewissheit Hat

https://www.stephan-eicher.com/