Staus Quo= :haut . Oberflächlich gehört konnten Status in ihrer wichtigsten Phase als "Hau den Lukas Combo" abgehakt werden. Was für die vielen fast gleich klingenden Singles zutrifft, war auf LP schon komplett anders. Egal ob nun "Dog of two Heads", "Quo" oder das legendäre Live Album, die Band hatte doch mehr drauf als nur die ewig gleichen Taktfolgen. Irgendwann gegen Ende der 1970-iger Jahre wurde das ganze dann immer mehr Mittelmaß und "In the Army now" war dann noch höchstens für Lieschen Müller von der Schwäbischen Alb ordentlich krachender Hard Rock. Der letzte überlebende der Urbesetzung, Francis Rossi hält stoisch das Schiff auf Kurs. Von mir aus hätten Status Quo schon um 1980 herum dauerhaft vor Anker gehen können. Aber, Whatever you want wie keep on rocking all over the world.
Nun also mal wieder ein Live Album. Die Fakten sind 24 Titel, 1 Stunde 21 Minuten musikalische Grüße aus der Royal Albert Hall. Wer jetzt wie schon wie in den letzten fast 50 Jahren das ewig gleiche Potpourri der bekannten Gassenhauer erwartet, sollte trotzdem weiterlesen. Ja, die bekannten Titel sind zur Genüge vertreten. Jetzt kommt aber das wichtigste! Stecker raus, Akkordeon, Geige, Mundharmonika, Akustikgitarre, Schlagzeug und Bass als kraftvolle Würzung, ein paar Sängerinnen im Hintergrund. Geht nicht gibt`s nicht. Bekannte Titel wie "Caroline" oder "Paper Plane" erscheinen in einem neuen so nicht erwarteten Klanggewand. Entspannt, aber dennoch mit ordentlich Pfeffer. Selbst "What you`re proposing", dass mir im Original schon beim ersten hören auf den Geist ging, ist in der hier gehörten Version Spannung pur.Oder "Hold you back". Da sehe ich gedanklich den Marlboro Mann fröhlich schunkelnd in Richtung Sonnenuntergang reiten. So könnte ich Titel für Titel durchgehen, aber ein wenig möchte ich doch wenn auch nur auf Konserve das Gefühl haben, dabei gewesen zu sein!
Fazit? Die Quotisten haben den Doppeldecker garantiert schon daheim. Wer mit der Band noch nie was anfangen konnte, hat garantiert nicht weiter gelesen. Die, die neugierig geworden sind, sollten ruhig mal reinhören!
Das ganze Album findet sich in 24 Sahnestücke aufgeteilt bei YouTube